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13.12.2022 | (rsn) – Bereits im Juli hatte Astana Qazaqstan den Kolumbianer Miguel Ángel López wegen dessen Verwicklung in eine Doping-Ermittlung gegen den umstrittenen spanischen Arzt Marco Maynar suspendiert. Kurz darauf holte der kasachische Rennstall Lopez allerdings wieder in sein Aufgebot zurück.
Der Kletterspezialist dankte es mit einem dritten Gesamtrang bei der Burgos-Rundfahrt und Platz vier im Schlussklassement der Vuelta a Espana.
Nun aber scheinen sich die Wege endgültig zu trennen, denn Astana Qazaqstan teilte in einer dürren Erklärung auf der Homepage die endgültige Vertragsauflösung mit.
Man sei auf neue Beweise gestoßen, “die auf eine Verbindung zwischen Miguel Ángel López und dem Arzt Marcos Maynar hindeuten. Dem Team blieb daher keine andere Wahl, als den Vertrag zu kündigen.“ Weitere Angaben werde es darüber hinaus nicht geben, wie es hieß.
Dafür meldete sich nun Lopez über seine Anwälte zu Wort. In einer Erklärung zu seiner Entlassung hieß es: “Der Fahrer weist alle Vorwürfe zurück, die seinem Namen und seinem Ruf als Radprofi schaden könnten.“ Lopez sei nie positiv auf Dopingmittel getestet worden, zudem sei auch niemals von einer Behörde offiziell gegen ihn ermittelt worden. Gegen die Vertragsauflösung werde er gerichtlich vorgehen.
Giro-Aufgabe wegen Entzündung im Bein nach Menotropin-Injektion?
Wie die spanische Tageszeitung ABC nun berichtete, handele es sich bei den "neuen Elementen", von denen Astana Qazaqstan schrieb, um Dokumente der Guardia Civil, aus denen hervorgehen würde, dass López vor dem Start des Giro d’Italia in Ungarn Menotropin verabreicht worden war. Dabei handelt es sich um ein Wachstumshormon mit leistungssteigernder Wirkung.
Der Kletterspezialist hatte die Italien-Rundfahrt mit einer angeblichen Hüftverletzung bereits auf der 4. Etappe aufgegeben, tatsächlich soll es jedoch wegen einer Entzündung im Bein als Folge einer Injektion von Montropin dazu gekommen sein. Die Dokumente der Guarda Civil würden laut ABD belegen, dass das Medikament von Maynar von der Universität Extremadura nach Ungarn zum Giro-Start geschickt worden sei.
Dort sei die Lieferung von Astana-Masseur Vicente Belda García, dem Sohn von Ex-Kelme-Teamchef Vincente Belda, einem der Hauptverdächtigen im Fall Maynar, entgegengenommen worden. Vater und Sohn Belda wurden für den 16. Januar vorgeladen, um ihre Aussagen zu machen.