Roubaix-Dritte träumte von den Top 20

Belgien rechnete mit Kopecky, aber nicht mit Truyen

Von Peter Maurer aus Roubaix

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Das Podium des 3. Paris-Roubaix Femmes, v.l.: Katia Ragusa (Liv Racing TeqFind), Alison Jackson (EF Education Tibco – SVB), Marthe Truyen (Fenix - Deceuninck) | Foto: Cor Vos

08.04.2023  |  (rsn) – Nach ihren Siegen bei Omloop Het Nieuwsblad und der Ronde van Vlaanderen war Lotte Kopecky auch die große Favoritin bei Paris-Roubaix. Doch nach 145,4 Kilometern von Denain in das weltberühmte Velodrome stand mit Marthe Truyen (Fenix - Deceuninck) eine andere Belgiern am Podium. Die 23-Jährige gehörte zur Gruppe des Tages, die nach einer rund 120 Kilometer langen Flucht den großen Favoritinnen ein Schnippchen schlugen und das Podium unter sich ausmachten.

"Ich habe von den Top 20 geträumt, ich bin gestern noch mit einem Freund auf der Strecke gefahren und habe zu ihm gesagt, wenn alles gut läuft, dann sollte das auch möglich sein. Nun bin ich Dritte, das ist ja auch Top 20 und noch viel besser", strahlte die Flämin im Gespräch mit radsport-news.com nach ihrem sensationellen Ritt über die Pflastersteine.

"Ich war extrem nervös, bin noch nie auf einer Radrennbahn gesprintet. Ich wusste, dass es ein anderer Sprint ist", blickte sie auf die letzten Kilometer der 3. Ausgabe von Paris-Roubaix Femmes zurück. Weit vor dem rsten der 17 Sektoren löste Truyen sich mit 17 Fluchtgefährtinnen vom Feld. Am Ende blieben von den über sechs Minuten an Maximalvorsprung noch 200 Meter übrig. Für die sieben verbliebenen Ausreißerinnen ging es in die Schlussrunde, ihre Verfolgerinnen waren gerade in das Radstadion eingebogen.

"Ich habe nichts mehr im Radio verstanden. Nur das Geschreie unsere Sportlichen Leiterin habe ich gehört und gehofft, dass ich noch alles richtig mache", erklärte die 23-Jährige zur Kommunikation mit dem Team am Ende des chaotischen Rennens. Hinter der Kanadierin Alison Jackson (EF Education Tibco – SVB) und der Italienerin Katia Ragusa (Liv Racing TeqFind) wurde es dann der dritte Platz auf einem sehr überraschenden Podium in Roubaix.

"Für jede von uns war es das erste Mal bei einem so großen Rennen. Wir blieben lang oben, haben das voll genossen", beschrieb Truyen die emotionale Siegerehrung. Nachdem schon im Vorjahr mit Kopecky als Zweite eine Belgierin in Roubaix auf dem Treppchen stand, hielt nun die 23-Jährige die Farben ihres Landes hoch.

Und mit einer Belgierin auf dem Podium hatten auch viele gerechnet. "Aber nicht mit mir"“, scherzte Truyen nach dem Rennen, ehe sie ihrer Landsfrau, die vor einer Woche als Solistin die Flandern-Rundfahrt gewann, nun aber durch einen Sturz entscheidend zurückgeworfen worden war, noch Rosen streute: "Lotte ist der Wahnsinn. Sie ist die beste Fahrerin bei Eintagesrennen. Sie ist ein Vorbild, hat Omloop und die Ronde gewonnen. Jede, die diese Rennen fährt, träumt von solchen Siegen. Natürlich will ich so gut werden wie sie, aber das ist fast eine unmögliche Aufgabe. Aber in unmöglich steckt auch das Wort möglich drinnen", fügte sie lächelnd an.

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