RSNplusAmbitioniert zur Lieblings-Grand-Tour

Pinot fährt bei seinem letzten Giro auf Klassement

Von Peter Maurer

Foto zu dem Text "Pinot fährt bei seinem letzten Giro auf Klassement"
Thibaut Pinot (Groupama - FDJ) | Foto: Cor Vos

04.05.2023  |  (rsn) – Thibaut Pinot (Groupama – FDJ) gehört zu den prägendsten französischen Radsportlern des vergangenen Jahrzehnts. Der Kletterspezialist aus Haute-Saône am Rande der Vogesen im Osten Frankreichs befindet sich auf Abschiedstournee, denn am Ende des Jahres wird Pinot sein Rad an den Nagel hängen. Nun zieht es ihn noch einmal zum Giro d’Italia, seiner, wie er selbst sagte, liebsten der drei großen Landesrundfahrten.

"Ich hätte mir nie vorstellen können, meine letzte Saison ohne den Giro zu bestreiten. Es ist zwar erst meine dritte Teilnahme, und ich bedauere wirklich, den Giro nicht öfter und nicht schon früher in meiner Karriere gefahren zu sein", erzählte der 32-Jährige auf der Pressekonferenz vor dem Grande Partenza, der am Samstag in den Abruzzen erfolgen wird.

___STEADY_PAYWALL___

"Ich habe gute Erinnerungen an meine zwei Teilnahmen", berichtete Pinot weiter. Beim Debüt 2017 wurde er Gesamtvierter und feierte damals auch seinen bislang einzigen Etappensieg, als es über den Monte Grappa und fast 4.000 Höhenmeter nach Asiago ging. Auch im Jahr darauf war er mit dabei, kämpfte lange um das Podium, ehe ihn in der letzten Woche eine Lungenentzündung zur Aufgabe zwang.

Thibaut Pinot (Groupama – FD) fürchtet, in den ersten beiden Zeitfahren des Giro d’Italia, Zeit auf seine Konkurrenten einzubüßen | Foto: Cor Vos

Der Liebe zu Italien schadete dies nicht, stattdessen vertiefte Pinot sie im selben Jahr noch, als er mit seinem Sieg bei der Lombardei-Rundfahrt den wohl größten Erfolg seiner Karriere feiern konnte. Dazu kommen Etappensiege bei den allen großen Landesrundfahrten.

Pinot fürchtet, in den Zeitfahren an Boden zu verlieren

Ein weiterer gehört bei seiner letzten Giro-Teilnahme zu seinen Zielen. "Ich werde bis zum Ende kämpfen. Mein Ziel ist es, gut in der Gesamtwertung abzuschließen und auch eine Etappe zu gewinnen. Das wird keine lockere Abschiedstour, auch wenn ich jeden Moment davon genießen werde, denn wenige Monate später schließt sich dieses Kapitel in meinem Leben", sagte er vor seinem 17. Start bei seiner Grand Tour.

"Ich will jeden Tag an der Seite der Favoriten bleiben und vor allem in den ersten beiden Wochen keine Zeit liegen lassen. Natürlich werde ich aufgrund der beiden Zeitfahren mit etwas Rückstand in die letzte Woche gehen, aber ich hoffe, bis dorthin mein Niveau zu steigern", erklärte er. Erst in der dritten Woche warten die harten Bergetappen, die Pinot in seiner Karriere immer schon am besten gelegen haben. Auf diesem Terrain kann er seine Stärken am besten ausspielen.

Dagegen hofft der Kletterspezialist auf die mit Bergetappen gespickte dritte Giro-Woche. | Foto: Cor Vos

Dort zeigte Pinot auch zuletzt wieder auf, als er vor wenigen Tagen die Königsetappe der Romandie-Rundfahrt als Zweiter hinter Adam Yates (UAE Team Emirates) beendete. Beim Giro wäre er damit nicht zufrieden. "Es wäre schon frustrierend, nicht mehr die Hände zum Jubel in den Himmel strecken zu können", meinte Puinot, angesprochen auf seinen Hunger nach einem Tageserfolg.

Klassementfahrer, aber nicht mit der Besessenheit wie früher

Doch nur mit einem Etappensieg will er sich nicht begnügen. "Im letzten Jahr bin ich weder bei der Tour noch bei der Vuelta auf die Gesamtwertung gefahren und das war frustrierend. Ich will wieder so fahren wie früher, aber nicht mit der gleichen Besessenheit, wenn es um die Gesamtwertung geht. Es wird aber wohl das letzte Mal sein, dass ich auf ein Ergebnis im Klassement fahren werde", kündigte er an.

"Es ist schwer einzuschätzen, wo ich wirklich stehe, mein einziger Test war die Bergankunft in der Romandie. Ich will in die Top Ten, wird das Wetter in der dritten Woche kalt, so könnte mir das in die Karten spielen und es könnte noch weiter nach vorne gehen", zeigte er sich optimistisch.

In den letzten Jahren kämpfte Pinot mit Rückenproblemen. Diese sind zwar nun ausgeheilt, doch von seiner Bestform fühlt er sich noch ein Stück entfernt: "2019 war ich top, aber von dem Niveau bin ich weit weg. Die Verletzung brauchte lange, aber nun bin ich schmerzfrei, bezahle aber dafür, so lange mit den Schmerzen gefahren zu sein. Ich bin sicherlich auf einem guten Niveau, aber nicht auf jenem von damals“, fügte er an.

Mehr Informationen zu diesem Thema

23.11.2023Buitrago will erstmals zur Tour und um das Weiße Trikot kämpfen

(rsn) – Nach zwei Giro-Etappensiegen in den beiden vergangenen Jahren hofft Santiago Buitrago (Bahrain Victorious) in der kommenden Saison auf sein Tour-de-France-Debüt. Dann möchte der Kolumbiane

31.07.2023Baudin nach Tramadol-Missbrauch vom Giro disqualifiziert

Neo-Profi Alex Baudin (AG2R - Citroen) ist nachträglich vom Giro d´Italia 2023 ausgeschlossen worden. Das teilte die UCI am Montag mit. Grund dafür ist der Fund des Schmerzmittels Tramadol in den B

04.06.2023ASO plant Corona-Protokoll für die 110. Tour de France

(rsn) – Nachdem beim diesjährigen Giro d’Italia zahlreiche Fahrer wegen Corona-Infektionen ausschieden, werden die Organisatoren der Tour de France laut der französischen Nachrichtenagentur AFP

01.06.2023“Fanboy“ Heßmann zitterte mit Roglic am Monte Lussari

(rsn) – Viel besser hätte das Grand-Tour-Debüt für Michel Heßmann (Jumbo – Visma) nicht laufen können. Während der Deutsche mit einigen Teamkollegen auf dem Monte Lussari wartete, sicherte s

31.05.2023Thomas enttäuscht, “dass ich es nicht vollenden konnte“

(rsn) – Um ganze 14 Sekunden musste sich Geraint Thomas (Ineos Grenadiers) beim 106. Giro d´Italia Primoz Roglic (Jumbo – Visma) geschlagen geben. Der 33-jährige Slowene nahm dem Briten am vorle

31.05.2023Startet Giro-Sieger Roglic auch bei der Tour de Suisse?

(rsn) – Giro-Sieger Primoz Roglic wurde am Dienstag in Amsterdam von seinem Team Jumbo – Visma mit einer großen Feier geehrt. Die Veranstaltung nutzte der niederländische Fernsehsender NOS, um d

30.05.2023Pinot will nach dem Giro auch die Abschieds-Tour

(rsn) – Nach seiner erfolgreichen Abschiedsvorstellung beim Giro d’Italia, den er auf Rang fünf beendete, will Thibaut Pinot (Groupama – FDJ) nun auch ein letztes Mal bei der Tour de France sta

29.05.2023Kriegers Giro-Leiden wurden mit Rang fünf in Rom belohnt

(rsn) - Alexander Krieger (Alpecin - Deceuninck) beendete den mit vielen Tiefschlägen verbundene 106. Giro d`Italia mit einem sportlichen Ausrufezeichen. Der Stuttgarter belegte auf der Schlussetappe

29.05.2023Entdeckungen und Überraschungen: Die Geschichten des Giro

(rsn) – Vor dem 106. Giro d’Italia schien die Ausgangsposition klar zu sein: Es würde ein Duell um den Gesamtsieg zwischen Remco Evenepoel (Soudal – Quick-Step) und Primoz Roglic (Jumbo – Vis

29.05.2023Ackermanns Traum vom Sieg beim Giro-Finale endete in der Bande

(rsn) - Vor drei Jahren gewann Pascal Ackermann (UAE Team Emirates) in Madrid die Schlussetappe der Vuelta a Espana. Das Kunststück wollte der Pfälzer auch beim 106. Giro d’Italia beim Finale in R

28.05.2023Thomas lotst Cavendish in Rom zum letzten Etappensieg

(rsn) – Sieben Sprints hatte der 106. Giro d’Italia und jedes Mal gab es einen anderen Sieger. Beim letzten Akt spurtete Mark Cavendish (Astana Qazaqstan) in Rom nach 126 Kilometern mit großem Vo

28.05.2023Cavendish: “Meine Jungs und ... meine Freunde waren super“

(rsn) - Der Weg zur Siegerehrung in Rom wurde für Mark Cavendish (Astana Qazaqstan) zum Gratulations-Parcours! Fast jeder Fahrer, dem er begegnete, beglückwünschte den Manx Man zum Gewinn der 21. E

Weitere Radsportnachrichten

27.04.2024Huys saust im Zeitfahren allen davon

(rsn) – So schnell wie Tabea Huys (Maxx Solar Rose Women Racing) war noch nie eine Athletin auf dem 13,5 Kilometer langen Zeitfahrparcours der Gracia-Rundfahrt in der Tschechischen Republik. Seit 20

27.04.2024Königsetappe in der Romandie geht an Carapaz

(rsn) – Lange blieb es auf der Königsetappe der Tour de Romandie (2.UWT) ruhig, doch das letzte Drittel des Schlussanstieges reichte aus, um die Gesamtwertung nochmal ordentlich durchzuwirbeln. Und

27.04.2024“Alles in trockenen Tüchern“: Dorn hat Rot und Weiß sicher

(rsn) - Einen Tag vor Rundfahrtende hat Vinzent Dorn (Bike Aid) freudige Gewissheit. Nach dem Bergtrikot ist dem Freiburger bei der Tour of Turkiye (2.Pro) auch das Weiße Trikot der Zwischensprintwe

27.04.2024Andresen sprintet zum Tageserfolg in Izmir

(rsn) - Der Däne Tobias Lund Andresen feiert auf der 7. Etappe der 59. Tour of Türkiye seinen zweiten Sieg in wenigen Tagen und gleich den fünften für sein Team DSM Firmenich - PostNL bei der aktu

27.04.2024Reusser zurück im Feld und am Weg zu Olympia

(rsn) - Knapp ein Monat ist seit dem schweren Sturz bei der Flandern-Rundfahrt vergangen, der für die 32-jährige Marlen Reusser (SD Worx - Protime) schwere Folgen hatte. Ober- und Unterkiefer, die

27.04.2024Ein Klassikerfrühjahr 2025 mit Evenepoel?

(rsn) – Mit Lüttich-Bastogne-Lüttich hat Remco Evenepoel (Soudal – Quick Step) schon eines der fünf Monumente abgehakt, auch die Lombardei-Rundfahrt liegt dem jungen Belgier gut. Im nächsten J

26.04.2024Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir jeden Morg

26.04.2024Highlight-Video der 3. Etappe der Tour de Romandie

(rsn) – Brandon McNulty (UAE Team Emirates) hat das Einzelzeitfahren der 77. Tour de Romandie gewonnen. Der US-Meister in dieser Disziplin benötigte für den 15,5 Kilometer langen Parcours rund um

26.04.2024Helferrolle bei der Vuelta: Vorjahresfünfte Bauernfeind kränkelt

(rsn) – Im vergangenen Jahr hat eine Deutsche bei der Vuelta Espana Femenina die Weltspitze überrascht und ist bei den Bergankünften am Mirador de Penas Llanas und an den Lagos de Covadonga mit de

26.04.2024Teutenberg büßt Führung ein, peilt nun aber Gesamtwertung an

(rsn) - Auf der 2. Etappe der Tour de Bretagne (2.2) hat Tim Torn Teutenberg (Lidl - Trek Future Racing) das hellgrüne Trikot des Gesamtführenden abgeben müssen. Der 21-Jährige aus Mettmann, der

26.04.2024Bike Aid nach Türkei-Königsetappe “etwas enttäuscht“

(rsn) - Aufgrund der starken Leistungen an den ersten fünf Tagen und der guten Ausgangssituation für die Kletterer im Team ging Bike Aid optimistisch in die Königsetappe der Türkei-Rundfahrt (2.P

26.04.2024McNulty gewinnt Zeitfahren, Teamkollege Ayuso holt Gelb

(rsn) – 142 Fahrer lang musste Brandon McNulty (UAE Team Emirates) warten, ehe er endgültige Gewissheit darüber hatte, dass ihm seine 20:06 Minuten für das 15,5 Kilometer lange Zeitfahren auf der

RADRENNEN HEUTE

    WorldTour

  • Tour de Romandie (2.UWT, SUI)
  • Radrennen Männer

  • Presidential Cycling Tour of (2.Pro, TUR)
  • Gracia Orlová (2.2, CZE)
  • Tour de Bretagne (2.2, FRA)
  • Tour of the Gila (2.2, USA)