Nach Stürzen auf 5. Giro-Etappe

Evenepoel: “Viele Schmerzen“, aber keine Brüche

Von Kevin Kempf

Foto zu dem Text "Evenepoel: “Viele Schmerzen“, aber keine Brüche "
Remco Evenepoel (Soudal – Quick-Step) nach seinem ersten Sturz des Tages. | Foto: Cor Vos

10.05.2023  |  (rsn) - Er kam aus dem Teambus und stieg nach der 5. Etappe des Giro d'Italia in ein Fahrzeug der Mannschaft ein, als er von einem Reporter des belgischen Sportportals Sporza zu seinem Zustand befragt wurde. "Wir werden sehen. Viele Schmerzen, aber es geht", zeigte sich Remco Evenepoel (Soudal – Quick-Step) nach dem Rennen nicht sehr gesprächig. Zweimal hatte der Weltmeister auf dem Asphalt gelegen: nach 15 Kilometern und etwas weniger als drei Kilometer vor dem Ziel.

Pressesprecher Phil Lowe war kaum gesprächiger, gab aber zumindest eine Teilentwarnung. "Es sieht aus, als sei nichts gebrochen, aber das müssen wir noch kontrollieren. Heute Abend kommen wir mit einem Statement", versprach der Brite.

Und das gab es später von Teamarzt Toon Cruyt. "Wegen seines zweiten Sturzes hat Remco große Schmerzen auf seiner rechten Seite, wo sich auch ein Hämatom befindet. Wegen der Kontraktion der Muskeln hat er ein paar Probleme mit dem Kreuzbein", so Cruyt.

Der Mediziner gab an, dass die Dinge nach einer ausgiebigen Massage, einer osteopathischen Behandlung und einer guten Nacht wieder deutlich besser aussehen würden. "Letztlich müssen wir aber abwarten, wie es am Donnerstagmorgen aussieht", so Cruyt, der anfügte: "Sicher ist, dass die 6. Etappe für ihn eine schwere sein wird." Der erste Sturz, verursacht durch einen Hund, sei noch glimpflich verlaufen, erzählte Edelhelfer Louis Vervaeke gegenüber Sporza. Evenepoel hatte trotzdem lange neben der Straße gesessen und angefressen ausgesehen.

"Was beim zweiten Sturz passiert ist, müssen wir noch abwarten", meinte Vervaeke. “Remco wollte aus der Gefahrenzone, deswegen fuhr er nach rechts. Aber Alex Kirsch - und das war sowieso schon nicht mein bester Freund – schnitt ihm den Weg ab", lautete Vervaekes einseitige Beschreibung des Unfallhergangs.

Andersrum kann sicherlich argumentiert werden, dass der Weltmeister seine Fahrlinie verließ und dem Luxemburger so ins Rad fuhr. Evenepoel nämlich zog rechts rüber, als er links über die Schulter sah und kollidierte dabei mit dem von rechts kommenden Kirsch (Trek - Segafredo), der in der Sprintvorbereitung Mads Pedersen nach vorne brringen wollte.

Doch unabhängig davon, wer einen Fahrfehler begangen hatte: Der Regen sorgte im Finale für Chaos. Er spielte bei drei großen Stürzen im Finale eine wichtige Rolle. Sieben und 2,5 Kilometer sowie 50 Meter vor dem Ziel hatte es gescheppert. "Es war heute schrecklich glatt, wirklich unglaublich. Da bleibst du den ganzen Tag unter den ersten 20 Fahrern, um jede Gefahr zu vermeiden, aber letztendlich kann dir so etwas doch immer passieren", ärgerte sich Vervaeke..

Für die Gesamtwertung hatten beide Stürze keine Folgen. Evenepoel erreichte das Ziel zwar mehr als vier Minuten nach dem Sieger Kaden Groves (Alpecin - Deceuninck), doch durch die Drei-Kilometer-Regel bekam er dessen Zeit zugesprochen.

Results powered by FirstCycling.com

Mehr Informationen zu diesem Thema

23.11.2023Buitrago will erstmals zur Tour und um das Weiße Trikot kämpfen

(rsn) – Nach zwei Giro-Etappensiegen in den beiden vergangenen Jahren hofft Santiago Buitrago (Bahrain Victorious) in der kommenden Saison auf sein Tour-de-France-Debüt. Dann möchte der Kolumbiane

31.07.2023Baudin nach Tramadol-Missbrauch vom Giro disqualifiziert

Neo-Profi Alex Baudin (AG2R - Citroen) ist nachträglich vom Giro d´Italia 2023 ausgeschlossen worden. Das teilte die UCI am Montag mit. Grund dafür ist der Fund des Schmerzmittels Tramadol in den B

04.06.2023ASO plant Corona-Protokoll für die 110. Tour de France

(rsn) – Nachdem beim diesjährigen Giro d’Italia zahlreiche Fahrer wegen Corona-Infektionen ausschieden, werden die Organisatoren der Tour de France laut der französischen Nachrichtenagentur AFP

01.06.2023“Fanboy“ Heßmann zitterte mit Roglic am Monte Lussari

(rsn) – Viel besser hätte das Grand-Tour-Debüt für Michel Heßmann (Jumbo – Visma) nicht laufen können. Während der Deutsche mit einigen Teamkollegen auf dem Monte Lussari wartete, sicherte s

31.05.2023Thomas enttäuscht, “dass ich es nicht vollenden konnte“

(rsn) – Um ganze 14 Sekunden musste sich Geraint Thomas (Ineos Grenadiers) beim 106. Giro d´Italia Primoz Roglic (Jumbo – Visma) geschlagen geben. Der 33-jährige Slowene nahm dem Briten am vorle

31.05.2023Startet Giro-Sieger Roglic auch bei der Tour de Suisse?

(rsn) – Giro-Sieger Primoz Roglic wurde am Dienstag in Amsterdam von seinem Team Jumbo – Visma mit einer großen Feier geehrt. Die Veranstaltung nutzte der niederländische Fernsehsender NOS, um d

30.05.2023Pinot will nach dem Giro auch die Abschieds-Tour

(rsn) – Nach seiner erfolgreichen Abschiedsvorstellung beim Giro d’Italia, den er auf Rang fünf beendete, will Thibaut Pinot (Groupama – FDJ) nun auch ein letztes Mal bei der Tour de France sta

29.05.2023Kriegers Giro-Leiden wurden mit Rang fünf in Rom belohnt

(rsn) - Alexander Krieger (Alpecin - Deceuninck) beendete den mit vielen Tiefschlägen verbundene 106. Giro d`Italia mit einem sportlichen Ausrufezeichen. Der Stuttgarter belegte auf der Schlussetappe

29.05.2023Entdeckungen und Überraschungen: Die Geschichten des Giro

(rsn) – Vor dem 106. Giro d’Italia schien die Ausgangsposition klar zu sein: Es würde ein Duell um den Gesamtsieg zwischen Remco Evenepoel (Soudal – Quick-Step) und Primoz Roglic (Jumbo – Vis

29.05.2023Ackermanns Traum vom Sieg beim Giro-Finale endete in der Bande

(rsn) - Vor drei Jahren gewann Pascal Ackermann (UAE Team Emirates) in Madrid die Schlussetappe der Vuelta a Espana. Das Kunststück wollte der Pfälzer auch beim 106. Giro d’Italia beim Finale in R

28.05.2023Thomas lotst Cavendish in Rom zum letzten Etappensieg

(rsn) – Sieben Sprints hatte der 106. Giro d’Italia und jedes Mal gab es einen anderen Sieger. Beim letzten Akt spurtete Mark Cavendish (Astana Qazaqstan) in Rom nach 126 Kilometern mit großem Vo

28.05.2023Cavendish: “Meine Jungs und ... meine Freunde waren super“

(rsn) - Der Weg zur Siegerehrung in Rom wurde für Mark Cavendish (Astana Qazaqstan) zum Gratulations-Parcours! Fast jeder Fahrer, dem er begegnete, beglückwünschte den Manx Man zum Gewinn der 21. E

Weitere Radsportnachrichten

27.04.2024Huys saust im Zeitfahren allen davon

(rsn) – So schnell wie Tabea Huys (Maxx Solar Rose Women Racing) war noch nie eine Athletin auf dem 13,5 Kilometer langen Zeitfahrparcours der Gracia-Rundfahrt in der Tschechischen Republik. Seit 20

27.04.2024Königsetappe in der Romandie geht an Carapaz

(rsn) – Lange blieb es auf der Königsetappe der Tour de Romandie (2.UWT) ruhig, doch das letzte Drittel des Schlussanstieges reichte aus, um die Gesamtwertung nochmal ordentlich durchzuwirbeln. Und

27.04.2024“Alles in trockenen Tüchern“: Dorn hat Rot und Weiß sicher

(rsn) - Einen Tag vor Rundfahrtende hat Vinzent Dorn (Bike Aid) freudige Gewissheit. Nach dem Bergtrikot ist dem Freiburger bei der Tour of Turkiye (2.Pro) auch das Weiße Trikot der Zwischensprintwe

27.04.2024Andresen sprintet zum Tageserfolg in Izmir

(rsn) - Der Däne Tobias Lund Andresen feiert auf der 7. Etappe der 59. Tour of Türkiye seinen zweiten Sieg in wenigen Tagen und gleich den fünften für sein Team DSM Firmenich - PostNL bei der aktu

27.04.2024Reusser zurück im Feld und am Weg zu Olympia

(rsn) - Knapp ein Monat ist seit dem schweren Sturz bei der Flandern-Rundfahrt vergangen, der für die 32-jährige Marlen Reusser (SD Worx - Protime) schwere Folgen hatte. Ober- und Unterkiefer, die

27.04.2024Ein Klassikerfrühjahr 2025 mit Evenepoel?

(rsn) – Mit Lüttich-Bastogne-Lüttich hat Remco Evenepoel (Soudal – Quick Step) schon eines der fünf Monumente abgehakt, auch die Lombardei-Rundfahrt liegt dem jungen Belgier gut. Im nächsten J

26.04.2024Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir jeden Morg

26.04.2024Highlight-Video der 3. Etappe der Tour de Romandie

(rsn) – Brandon McNulty (UAE Team Emirates) hat das Einzelzeitfahren der 77. Tour de Romandie gewonnen. Der US-Meister in dieser Disziplin benötigte für den 15,5 Kilometer langen Parcours rund um

26.04.2024Helferrolle bei der Vuelta: Vorjahresfünfte Bauernfeind kränkelt

(rsn) – Im vergangenen Jahr hat eine Deutsche bei der Vuelta Espana Femenina die Weltspitze überrascht und ist bei den Bergankünften am Mirador de Penas Llanas und an den Lagos de Covadonga mit de

26.04.2024Teutenberg büßt Führung ein, peilt nun aber Gesamtwertung an

(rsn) - Auf der 2. Etappe der Tour de Bretagne (2.2) hat Tim Torn Teutenberg (Lidl - Trek Future Racing) das hellgrüne Trikot des Gesamtführenden abgeben müssen. Der 21-Jährige aus Mettmann, der

26.04.2024Bike Aid nach Türkei-Königsetappe “etwas enttäuscht“

(rsn) - Aufgrund der starken Leistungen an den ersten fünf Tagen und der guten Ausgangssituation für die Kletterer im Team ging Bike Aid optimistisch in die Königsetappe der Türkei-Rundfahrt (2.P

26.04.2024McNulty gewinnt Zeitfahren, Teamkollege Ayuso holt Gelb

(rsn) – 142 Fahrer lang musste Brandon McNulty (UAE Team Emirates) warten, ehe er endgültige Gewissheit darüber hatte, dass ihm seine 20:06 Minuten für das 15,5 Kilometer lange Zeitfahren auf der

RADRENNEN HEUTE

    WorldTour

  • Tour de Romandie (2.UWT, SUI)
  • Radrennen Männer

  • Presidential Cycling Tour of (2.Pro, TUR)
  • Gracia Orlová (2.2, CZE)
  • Tour de Bretagne (2.2, FRA)
  • Tour of the Gila (2.2, USA)