Vorschau 72. Tour of Austria

Ackermann Sprintfavorit, Klassementkampf am Großglockner

Von Christoph Adamietz

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Pascal Ackermann (UAE Team Emirates, mitte) posiert mit dem Pokal für den Sieger der Tour of Austria 2023. Umrahmt von den Rennleitern Thomas Kofler (links) und Thomas Pupp (rechts) | Foto: K 19/ Martin Böckle

01.07.2023  |  (rsn) - Nach drei Jahren Pause kehrt die Österreich-Rundfahrt (2.1) unter Führung der heimischen Kontinental-Teams und mit den Renndirektoren Thomas Kofler (Vorarlberg) und Thomas Pupp (Tirol) in den UCI-Kalender zurück. "Wenn man etwas wirklich will - und wir fünf Kontinental-Teams wollten unbedingt den Restart der Rundfahrt - dann gelingen auch große Dinge. So sind wir nun stolz, ein österreichisches Sportmonument wiederbelebt zu haben", sagte Tirol-Teamchef Pupp drei Tage vor Rundfahrtbeginn.

Ab Sonntag messen sich dabei auf fünf Etappen die fünf österreichischen KT-Teams und drei deutsche Drittdivsionäre mit den vier hervorragend besetzten WorldTeams UAE Team Emirates, Ineos Grenadiers, Alpecin - Deceuninck und Jayco - AlUla. Dazu kommen noch zwei ProTeams und fünf weitere KT-Mannschaften.

Die Strecke

Die Rundfahrt startet am Sonntag in Dornbirn, wo 147,6 Kilometer und knapp 2200 Höhenmeter überwunden werden müssen, ehe das Rennen im gleichen Ort auch zu Ende geht. Mit der Bergwertung Alberschwende weniger als 15 Kilometer vor dem Ziel ist keinesfalls sicher, dass es zum Auftakt in Vorarlberg zu einer Sprintankunft kommen wird.

Am Tag darauf geht es von Vorarlberg nach Tirol. Auf dem 158,8 Kilometer langen Weg nach Innsbruck, wo 2018 die Rad-WM ausgetragen wurde, stehen 1800 Höhenmeter an. Trotz eines hügeligen Terrains im Finale scheint ein Massensprint möglich

Die Königsetappe am Dienstag führt von Sillian über das Dach der Rundfahrt, das 2504 Meter hohe Hochtor (HC), wo der Großglocknerkönig der des Rennens gekürt wird. Der 15 Kilometer lange Anstieg muss etwa zur Hälfte des 148 Kilometer langen Teilstücks bewältigt werden, im oberen Teil weist er eine Durchschnittssteigung von fast zehn Prozent auf. Hier könnte eine Vorentscheidung über den Gesamtsieg fallen. Allerdings verlaufen die letzten 60 Kilometer bergab oder über ebenes Terrain, so dass abgehängt Fahrer noch den Anschlus schaffen könnten, ehe in St.Johann im bergaufführenden Finaledie Entscheidung fallen wird.

Das vierte Teilstück, das von St. Johann nach Steyr führt, ist mit seinen 197 Kilometern das längste der Rundfahrt. Scharfrichter wird wohl der bis zu 15 Prozent steile Porscheberg knapp 15 Kilometer vor dem Ziel. Hier wird sich zeigen, ob es zum Sprint eines größeren Feldes oder einer kleinen Ausreißergruppe kommen wird.

Das Gesamtklassement könnte am Schlusstag noch mal ein neues Gesicht annehmen. Auf den 155,8 Kilometern von Ybbs an der Donau nach Sonntagberg wartet am Ende der Anstieg hinauf zur Basilika (2. Kat). Der Berg der 2. Kategorie wird 30 Kilometer vor dem Ziel zum ersten Mal überquert, ehe es zum Finale nochmals hinauf geht.

Die Favoriten

Auf den zwei bis drei Sprintetappen ist Pascal Ackermann (UAE Team Emirates) der große Favorit. Seine Rivalen werden seine Landsleute Kim Heiduk (Ineos Grenadiers) und Alexander Krieger (Alpecin - Deceuninck) sein. "Ich habe meinem Team gesagt, der Sonntag gehört mir", kündigte Ackermann an, schon auf der anspruchsvollen 1. Etappe sprinten zu wollen. "Aber es gibt noch zwei weitere Etappen, die mir liegen könnten", fügte der in Österreich lebende 29-Jährige an.

Für die Gesamtwertung kommen gleich mehrere Fahrer in Frage. Ineos Grenadiers etwa schickt Pavel Sivakov an den Start, UAE Team Emirates tritt mit der Doppelspitze Davide Formolo und George Bennett an und Jayco AlUla hat Jesus David Pena, zuletzt Fünfter der Slowenien-Rundfahrt (2.Pro), nominiert.

Die österreichischen Fahnen im Klassement soll Riccardo Zoidl (Felbermayr Simplon Wels) hochhalten, aber auch dem bei der Oberösterreich-Rundfahrt beeindruckenden Martin Messner (WSA KTM Graz) ist viel zuzutrauen. Aus deutscher Sicht darf man gespannt sein, wie sich Jason Osborne (Alpecin - Deceuninck), Jonas Rapp (Hrinkow Advarics Cycling) und Lukas Meiler, der sich bei Vorarlberg die Kapitänsrolle mit dem Schweizer Colin Stüssi teilen wird, schlagen werden.

Die österreichischen und deutschen Kontinental-Teams Felbermayr Simplon Wels, Hrinkow Advarics, Vorarlberg, Tirol KTM, WSA Graz, Santic - Wibatech, Lotto - Kern Haus und P&S Benotti werden versuchen, über Ausreißergruppen Erfolge einzufahren. Gleiches gilt für Tobias Bayer (Alpecin - Deceuninck), Felix Engelhardt, Lukas Pöstlberger (beide Jayco - AlUla), Marc Hirschi (UAE Team Emirates) und Miguel Heidemann (Leopard TOGT).

Die Etappen im Überblick:

1. Etappe, 2. Juli: Dornbirn – Dornbirn, 147,6km, 2.179hm
2. Etappe, 3. Juli: St. Anton – Innsbruck, 158,8km, 1.803hm
3. Etappe, 4. Juli: Sillian – St. Johann/Alpendorf, 148,5km, 2.947hm
4. Etappe, 5. Juli: St. Johann/Alpendorf – Steyr, 197km, 2.002hm
5. Etappe, 6. Juli: Ybbs an der Donau – Sonntagberg, 155,8km, 2.687hm

Gesamtlänge: 807,7km / Gesamthöhenmeter: 11.618

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