Reaktionen zur 13. Etappe der Tour de France

Pogacar: “Ein kleiner Sieg im Kampf um das Gelbe Trikot“

Foto zu dem Text "Pogacar: “Ein kleiner Sieg im Kampf um das Gelbe Trikot“"
Tadej Pogacar (UAE Team Emirates) im Finale der 13. Tour-Etappe | Foto: Cor Vos

14.07.2023  |  (rsn) – Am französischen Nationalfeiertag jubelte ein Pole: Michal Kwiatkowski (Ineos Grenadiers) hat die 13. Etappe der Tour de France als Solist für sich entschieden. Der 33-jährige Pole triumphierte über 138 Kilometer von Châtillon-Sur-Chalaronne zum Grand Colombier und feierte seinen zweiten Tageserfolg bei einer Frankreich-Rundfahrt

Tadej Pogacar (UAE Team Emirates), der sein Team den ganzen Tag arbeiten ließ, attackierte auf den letzten 400 Metern aus der Favoritengruppe heraus und nahm Jonas Vingegaard (Jumbo – Visma) vier Sekunden ab. Zudem kassierte der Slowene für Rang drei noch vier Bonussekunden und reduzierte seinen Rückstand auf den Spitzenreiter im Gesamtklassement auf neun Sekunden.

Einen weiteren starken Auftritt legte Georg Zimmermann (Intermarché - Circus - Wanty) hin. Der Augsburger mischte in der 20-köpfigen Ausreißergruppe mit und belegte am Ende mit 1:34 Minuten Rückstand auf den Sieger den 13. Platz, eine Position dahinter folgte der Österreicher Felix Gall (AG2R Citroen / +1:41), der im Gesamtklassement auf Rang 14 vorrückte.

Die Stimmen zur 13. Etappe der Tour de France:

Michal Kwiatkowski (Ineos Grenadiers / Etappengewinner / Eurosport): “Ich hatte 18 Freunde in der Gruppe. Ich wusste, dass die Gruppe ein Freifahrtschein bis zum Einstieg in den Schlussberg ist, aber dass wir noch um den Sieg kämpfen, dachte ich nicht. Ich hatte die besten Beine meines Lebens. Ich hätte nie geglaubt, dass das möglich ist. Eine Bergetappe zu gewinnen ist super. Heute der letzte Angriff war der wohl härteste meiner Karriere. Es war noch so lange bis ins Ziel. Ohne die Fans wäre das nicht möglich gewesen. Ich hatte kein Auto hinter mir, wusste nicht über die Abstände und die Fans haben mich wirklich raufgetragen.“

Tadej Pogacar (UAE Team Emirates / Etappendritter / letour.fr): "Hut ab vor der Ausreißergruppe, die es bis ins Ziel geschafft hat. Michal Kwiatkowski war heute sehr stark. Für uns war es ein erfolgreicher Tag, da wir einige Sekunden zurückgewonnen haben. Jeder (des Teams, d. Red.) kann aus dem heutigen Tag eine Menge Selbstvertrauen und Motivation mitnehmen. Auch wenn wir nicht den Etappensieg errungen haben, so war es doch ein kleiner Sieg im Kampf um das Gelbe Trikot." 

Jonas Vingegaard (Jumbo – Visma / Etappenvierter / Gelbes Trikot): "Ich bin überhaupt nicht frustriert. Unser Plan zu Beginn der Etappe war es, dass die Ausreißer ins Ziel kommen und das Rennen gewinnen, und so ist es auch gekommen. Es war eine Etappe, die mir mit nur einem Anstieg zum Schluss nicht wirklich lag. Ich bin also ziemlich froh, dass ich es geschafft habe, den Abstand zwischen mir und Tadej in Grenzen zu halten und das Gelbe Trikot auf meinen Schultern zu behalten.“

Tom Pidcock (Ineos Grenadiers / Etappenfünfter / Eurosport): “Vielleicht benennen sie ja den Bastille-Tag nun in Ineos-Tag um. Es ist wie Alpe d’Huez (dort gewann Pidcock am 14. Juli 2022 die 12. Etappe, d. Red.) ein besonderer Tour-Anstieg. Nun zwei Siege da zu haben ist etwas Spezielles. Als UAE unten das Tempo angezogen hat, dachten unsere Sportlichen Leiter schon daran, ‘Kwia‘ zurückzuholen, damit er uns helfen kann. Und dann gewinnt er noch. Es war ein gutes Rennen von mir. Am Ende ist Pogacar gefahren, als wäre es ein flacher Sprint. Das ist schon unglaublich.“

Jai Hindley (Bora – hansgrohe / Etappensechster): "Ich habe mich ziemlich gut gefühlt, bin aber defensiv gefahren, da klar war, dass Pogacar am Ende noch attackieren würde. Ich konnte seinem Antritt nicht folgen, war aber nah dran. Das ist sicherlich ein gutes Zeichen und von da her bin ich zufrieden, denn ich konnte ein paar Sekunden auf einige andere Jungs gutmachen.“

Rolf Aldag, Sportlicher Leiter Bora - hansgrohe): “Für uns war das heute definitiv ein guter Tag. Die Jungs haben Jai sehr gut vor dem letzten Anstieg platziert, da stimmt das Timing jetzt. Am Ende können wir natürlich nur hoffen, dass Jai gute Beine hat. Seine Leistung war ebenfalls sehr gut und er konnte am Ende sogar ein paar Sekunden gegenüber Rodriguez gutmachen. Wir sind also happy.“

Georg Zimmermann (Intermarche – Circus – Wanty / Etappen-13./ ARD): “Ich kenne den Berg ganz gut, bin schon einige Rennen hier hochgefahren. Meine Taktik war, mich selbst zu pacen und mein eigenes Tempo hier hochzufahren. Ich habe heute keinen Fehler gemacht, weil nur die Beine gesprochen haben am letzten Berg. Es war ein wenig unglücklich, dass die Gesamtwertungsfahrer noch an mir vorbeigeflogen sind. Aber so ist es halt nun mal.“

Carlos Rodriguez (Ineos Grenadiers / Gesamtvierter / Eurosport): “Eigentlich war Michal nicht unsere erste Karte. Er hat gestern schon viel gemacht und war müde. Aber er ist ein Kämpfer, war dann in der Gruppe und hatte noch die Beine für den Sieg. Er hat sich den echt verdient wie kein anderer. Hoffentlich können wir noch mehr Siege feiern hier.“

David Gaudu (Groupama – FDJ / Gesamtneunter / Eurosport): “Wir sahen, dass UAE unbedingt den Etappensieg wollte. Darum war es von Beginn an schnell, der letzte Berg war richtig schnell. Ich war nicht in meiner besten Form und war schon im Roten Bereich, als es unten rein ging. Da konnte ich nicht mithalten. Mehr wäre heute nicht gegangen. UAE ist das stärkste Team im Moment. Ich bin Vollgas gefahren und da kannst du dir keine Vorwürfe machen. Ich bin nicht enttäuscht, weil einfach Fahrer vor mir waren, die besser sind.“

Adam Yates (UAE Team Emirates / Etappenzehnter / Eurosport): “Es gab eine große Fluchtgruppe, bis zu 25 Mann, aber die Jungs haben einen tollen Job gemacht. Wir wollten unbedingt Bonussekunden erringen, deshalb haben wir alles in den letzten Berg gelegt und vorher schon kontrolliert. Es war ein guter Moment für die Attacke (von Pogacar, d. Red.), die Zuschauer haben die Straßen eng gemacht und wir wollten sehen, was Jumbo dahinter macht.

Grischa Niermann (Sportdirektor Jumbo – Visma / Eurosport): “Es war ein guter Tag für uns. Wir wussten, dass der Anstieg auf Pogacar zugeschnitten ist. Jonas hat ein bisschen Zeit verloren, das ist unglücklich. Aber wir haben noch Gelb und sind inmitten im Kampf um den Gesamtsieg.“

Maxtin Fernandez (Sportdirektor UAE Team Emirates / Eurosport): “Wir wollten das Rennen kontrollieren, um noch um den Etappensieg mitzufahren. Aber es war schwierig und wir waren nicht in der Lage, am Ende Jumbo zu überraschen. Es waren aber acht Sekunden (die Pogacar gutmachte) und das ist schon ein gutes Ergebnis für uns. Wir haben super gearbeitet, aber Kwiatkowski war auch super stark, er war der Beste heute.“

Neilson Powless (EF Education – EasyPost / Bergtrikot / letour.fr): "Ich habe mich dafür entschieden, meine Energie nicht darauf zu verwenden, in eine Ausreißergruppe zu gehen, weil ich mehr auf die kommenden Bergetappen setze. Heute ist die Ausreißergruppe bis ins Finale gekommen, aber ich hoffe, dass ich trotzdem die richtige Entscheidung getroffen habe.“

Mehr Informationen zu diesem Thema

10.01.2024“Wir brauchen keine vier Soßen“: Wie Roglic Bora besser macht

(rsn) – Primoz Roglic macht Bora – hansgrohe besser. Das lässt sich schon sagen, bevor der Slowene überhaupt ein einziges Rennen gefahren ist. Während sich das erst Anfang März ändern und Rog

07.10.2023Thomas: “Ineos Grenadiers ist ein Team im Wandel“

(rsn) – Der letzte Tour-de-France-Sieg liegt schon vier Jahre zurück und vor allem daran lässt sich ablesen, dass Ineos Grenadiers längst nicht mehr das beste Grand-Tour-Team der Welt ist. Dennoc

30.07.2023Niewiadoma machte ihre Hausübungen für die Pyrenäen

(rsn) – Als am Col d‘Aspin auf der 7. Etappe der Tour de France Femmes die beiden Favoritinnen Demi Vollering (SD Worx) und Annemiek Van Vleuten (Movistar) erstmals in die Offensive gingen, konnte

27.07.202320 Sekunden Zeitstrafe: Vollering und SD Worx entsetzt

(rsn) – Der Kampf um den Gesamtsieg bei der Tour de France Femmes, er war bislang einer um Sekunden. Lediglich deren acht hatte Demi Vollering (SD Worx) an den ersten vier Tagen mit großem Aufwand

27.07.2023Cofidis erfolgreich, aber Geschke “nicht so gut drauf“

(rsn) – Am Sonntag erwartete Simon Geschke (Cofidis) seine Teamkollegen in Paris zum großen Finale der 110. Tour de France, die er auf der 18. Etappe aufgrund heftiger Magenprobleme verlassen musst

26.07.2023Vingegaard euphorisch in Kopenhagen empfangen

(rsn) – Der Sieger der Tour de France, der Däne Jonas Vingegaard (Jumbo – Visma), wurde am Mittwochnachmittag in Kopenhagen von mehreren 10000 Menschen empfangen. Eine große Menge versammelte si

25.07.2023Buchmann zweifelt an seinem Comeback als GC-Fahrer

(rsn) - Für einen Moment war die Hoffnung wieder da. Die Hoffnung darauf, einen Emanuel Buchmann zu sehen, wie er sich im Juli 2019 bei der Tour de France präsentiert und dabei einen sensationellen

24.07.2023Tour-Achter Gall derzeit kein Thema für Bora - hansgrohe

(rsn) – Auch wenn ab August wieder Wechsel verkündet werden dürfen: Bora – hansgrohe und Felix Gall (AG2R - Citroën) werden nicht in einem Satz auftauchen. Nach der starken Vorstellung des Öst

24.07.2023Auch ohne Etappensiege imponieren Bauhaus und Zimmermann

(rsn) – Wie im Vorjahr kein Etappensieg und kein Fahrer in den vordersten Regionen des Klassements: Die Bilanz der nur sieben deutschen Starter bei der 110. Tour de France liest sich auf den ersten

24.07.2023Rückblick: Die 110. Tour de France in Zahlen

(rsn) – Drei hart umkämpfte Wochen, 21 Etappen und insgesamt 3405 Kilometer liegen hinter den Teilnehmern der diesjährigen Tour de France. Radsport-news.com blickt auf die 110. Frankreich-Rundfah

24.07.2023Pogacar vs. Vingegaard: Wer ist der beste Rundfahrer?

(rsn) – Wer ist der beste Rundfahrer der Welt? Für diesen inoffiziellen Titel kommen derzeit nur zwei Profis in Betracht: Jonas Vingegaard (Jumbo – Visma) und Tadej Pogacar (UAE Team Emirates). D

24.07.2023Jumbo - Visma führt auch die Preisgeldliste der Tour an

(rsn) – Jumbo – Visma stellt mit Jonas Vingegaard nicht nur wie im vergangenen Jahr den Toursieger, sondern hat auch beim Preisgeld der 110. Ausgabe der Frankreich-Rundfahrt wieder abgeräumt. In

Weitere Radsportnachrichten

12.05.2024Trotz widriger Umstände rast Kooij beim Giro zum ersten Sieg

(rsn) - Die ersten beiden Massensprints des diesjährigen Giro d’Italia (2. UWT) liefen nicht nach dem Geschmack von Olav Kooij und seinem Team Visma – Lease a Bike. Doch die dritte Chance konnte

12.05.2024Krieger bei Sturz auf 9. Giro-Etappe schwer verletzt

(rsn) – Nach einem schweren Sturz im Finale der 9. Etappe musste Alexander Krieger mit schweren Verletzungen ins Krankenhaus gebracht werden. Wie sein Team Tudor am Abend auf X mitteilte, sei der St

12.05.2024Auch ohne Sieg ist Buchmann ein Gewinner der Ungarn-Rundfahrt

(rsn) – Den Frust über seine Giro-Ausbootung hat Emanuel Buchmann (Bora – hansgrohe) in viel Angriffslust umgewandelt. Nachdem er bereits am 1. Mai bei Eschborn-Frankfurt (1.UWT) mit einer offens

12.05.2024Kooj triumphiert im Sprint-Krimi von Neapel vor Milan

(rsn) – Olav Kooij (Visma – Lease a Bike) hat die 9. Etappe des 107. Giro d’Italia im Massensprint gewonnen. Nach 214 Kilometern mit Start in Avezzano und Ziel in Neapel jagte er auf den letzten

12.05.2024Flèche du Sud: Teutenberg-Team am Schlusstag auf 1-2-3

(rsn) – Der Flèche du Sud (2.2) ist für viele der deutschsprachigen Fahrer und Teams erfreulich zu Ende gegangen. Am Schlusstag feierte Tim Torn Teutenberg mit seinem Team Lidl – Trek Future Ra

12.05.2024Narvaez: “Manchmal klappt es und manchmal nicht“

(rsn) – Rund 30 Meter fehlten Jhonatan Narvaez (Ineos Grenadiers) im Finale der 9. Etappe des Giro d’Italia (2.UWT) – stattdessen ging der Sieg an Olav Kooij (Visma – Lease a Bike). Die letzte

12.05.2024Buchmann erneut kurz vorm Ziel abgefangen - diesmal von Poels

(rsn) – Wie schon an der ersten Bergankunft beeindruckte Emanuel Buchmann (Bora – hansgrohe) auch auf der alles entscheidenden 5. Etappe der 45. Tour de Hongrie (2.Pro). Er musste auf den letzten

12.05.2024Highlight-Video der 9. Etappe des Giro d´Italia

(rsn) – Olav Kooij (Visma – Lease a Bike) hat auf der 9. Etappe des 107. Giro d’Italia seinen ersten Tagessieg bei einer Grand Tour gefeiert. Der 22-jährige Niederländer entschied nach 214 Kil

12.05.2024Liste der ausgeschiedenen Fahrer / 9. Etappe

(rsn) - 176 Profis aus 22 Teams sind am 4. Mai zum 107. Giro d’Italia (2.UWT) angetreten, darunter auch zwölf Deutsche, vier Österreicher, zwei Schweizer und ein Luxemburger. Hier listen wir a

12.05.2024Vollering stürmt mit 30-km-Solo am letzten Tag ins Gelbe Trikot

(rsn) – Mit einem Solo über gut 30 Kilometer hat Demi Vollering (SD Worx – Protime) am letzten Tag der 3. Itzulia Women (2.WWT) ihrer Teamkollegin Mischa Bredewold das Gelbe Trikot noch abgenomme

12.05.2024Sarnowski fehlen 100 Meter zum ersten UCI-Sieg

(rsn) – Tillman Sarnowski (Embrace The World) hat beim GP de la Ville d`Oran (1.2) in Algerien sein erstes UCI-Podium in einem Eliterennen eingefahren. Der 19-Jährige, 2022 Gesamtsieger der U19-

12.05.2024Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir jeden Morgen

RADRENNEN HEUTE

    WorldTour

  • Giro d´Italia (2.UWT, ITA)
  • Radrennen Männer

  • Tour d´Algérie (2.2, DZA)