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12.09.2023 | (rsn) – Nachdem er im Mai beim Giro d`Italia noch auf Gesamtwertung fuhr, ist Lennard Kämna bei der Vuelta a Espana wieder in seine Lieblingsrolle als Ausreißer geschlüpft. Fünfmal schon mischte Kämna sich unter die Ausreißer und einmal sprang dabei ein Etappensieg für den 27-Jährigen Deutschen heraus. Die neue alte Rolle behagt dem starken Kletterer mehr, wie es scheint. So verpasste er im Baskenland am Sonntag nur knapp seinen zweiten Sieg.
"Das war schade, denn durch den Sturz hat es knapp nicht gereicht. Das wäre schon schön gewesen, zweimal am Sonntag zuzuschlagen", grinste Bernhard Eisel, Boras Sportlicher Leiter im Gespräch mit radsport-news.com und bestätigte das Wohlbefinden seines Schützlings in seiner freien Rolle: "Das war von Beginn an so festgelegt und wir wussten, dass er seine Freiheiten hat, aber auch als Helfer fungieren muss. Er fährt ohne Ambitionen in der Gesamtwertung und kann seine Karten in den Fluchtgruppen ausspielen, wenn es geht."
Auf die Frage, ob die 16. Etappe mit der hügeligen Anfahrt zur steilen Bergankunft in Bejes nicht wieder ein Fall für seinen deutschen Schützling wäre, antwortete Eisel etwas verhalten: "Nach dem Ruhetag ist immer ein Abtasten angesagt. Bewegen sich die ganz großen Klassementfahrer oder ist es wirklich eine klassische Etappe für die Fluchtgruppe?"
Was die Anzahl der Etappen und der Höhenmeter angeht, haben die Fahrer schon einen Großteil geschafft, doch was noch ansteht, hat es durchaus in sich. "Ich habe gelesen, dass wir 70 Prozent der Berge hinter uns gebracht haben, was aber gleichzeitig bedeutet, dass 30 Prozent auf noch drei Etappen warten. Daher herrscht eine Ungewissheit, denn es ist noch eine richtig harte Woche, die kommt", blickte Eisel voraus. Der Ex-Profi ist sich aber auch sicher, dass Kämna weiterhin in einer guten Form ist.
"Er wird keine Vorgabe bekommen in Gruppen zu gehen, sondern er soll nach seinem Gefühl fahren. Er selbst weiß, wenn ein guter Zeitpunkt dafür ist", so der Österreicher, der aber angesichts von zwei Fahrern in den Top Ten, die Bora mit Aleksandr Vlasov und Cian Uijtdebroeks hat, zur Vorsicht mahnte: "Wir können als Team nicht jeden Tag jemand rausschicken und werden das auch nicht tun. In den Akkus muss noch etwas drinnen sein, wenn es auf den Angliru geht."