Weltcup-Podiumspremiere für Schreiber und Bentveld

Brand profitiert in Flamanville von Abwesenheit der Topstars

Von Kevin Kempf

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Lucinda Brand (Baloise-Trek) jubelt in Flamanville über ihren zweiten Weltcupsieg der Saison. | Foto: Cor Vos

03.12.2023  |  (rsn) – Nach ihrem Erfolg im fünften Weltcup der Saison in Dublin am letzten Wochenende hat Lucinda Brand (Baloise – Trek Lions) beim sechsten Lauf der Serie in Flamanville direkt nachgelegt. Sowohl die Tageszweite Marie Schreiber (SD Worx) als auch die Dritte Leonie Bentveld (Pauwels Sauzen – Bingoal) feierten ihr erstes Podium im Weltcup. Denise Betsema (Pauwels Sauzen – Bingoal) erreichte das Ziel vor Shirin van Anrooij (Baloise – Trek Lions) als Vierte. Ceylin del Carmen Alvarado (Alpecin – Deceuninck), die krankheitsbedingt nicht starten konnte, verteidigte ihre Gesamtführung.

Die beiden Topstars Fem van Empel (Jumbo – Visma) und Puck Pieterse (Alpecin - Deceuninck) verzichteten wie die Weltcupzweite Zoe Backstedt (Canyon – Sram) und Aniek van Alphen (Cyclocross Reds) und deutsche Athletinnen auf die Teilnahme in der Normandie. Insgesamt standen nur 39 Fahrerinnen am Start. So brauchte Brand für ihren zweiten Saisonsieg beim sechsten Einsatz keinen Toptag. “Die Beine waren nicht super, aber gut genug. Sie fühlten sich aber nicht so an wie letzte Woche“, verwies die 34-Jährige auf ihren Weltcuperfolg in Dublin, wo sie sich mit Alvarado messen musste.

Auch ein verpatzter Start konnte Brand in Flamanville nicht aufhalten. “Ich habe neben mein Pedal getreten und die Startgerade ist sehr kurz. Ich musste mich dann weiter hinten als normal einreihen. Ich musste geduldig bleiben und auf eine gute Gelegenheit, um weiter nach vorn zu kommen, warten“, blickte die Niederländerin zurück.

Schreiber und Bentvelt mehr als zufrieden

Überaus glücklich über ihr bestes Karriereergebnis zeigte sich Schreiber im Ziel-Interview. “Es ist fantastisch. Es war für mich ein Ziel, dieses Jahr einmal auf dem Weltcup-Podium zu stehen. Es war ein perfekter Start und auch danach alles lief flüssig“, fasste sie ihr Rennen zusammen. Der erste Weltcupsieg war für die 20-Jährige in Frankreich nie eine ernste Option. “Als Lucinda vorbeikam, wusste ich, dass ich nicht folgen kann. Ich habe mich einfach auf mich selbst konzentriert“, erzählte sie weiter. Nach ihrem gewohnt guten Start fiel die Luxemburgische Meisterin dieses Mal nicht zurück. “Ich bin etwas weniger schnell losgefahren als sonst. In der Vergangenheit war ich oft übermotiviert. In den letzten Rennen habe ich gemerkt, dass ich schnell starten und mich dann etwas schonen kann“, verriet sie.

Auch Bentveld feierte ihre Premiere auf dem Podest. “Ich bin sehr überrascht, bei der Elite auf dem Podium zu stehen“, gab die 19-Jährige zu. “Ich bin eigentlich vor allem mit dem Weltcup-Trikot für die U23 im Hinterkopf ins Rennen gegangen. Aber ich habe mich sehr stark gefühlt und bin jetzt äußerst froh“, fügte sie an. Die Führung in der U23-Wertung übernahm Bentveld von Backstedt.

Im Klassement der Elite befindet sich Alvarado weiterhin in Front. Die Niederländerin liegt nun 39 Zähler vor der neuen Zweitplatzierten Brand. Der siebte Weltcup-Lauf der Saison findet am 10. Dezember im italienischen Val di Sole statt.

So lief der Weltcup der Frauen in Flamanville:

Schnellstarterin Schreiber setzte von Beginn an ihre Konkurrentinnen unter Druck und erreichte die erste Zielpassage vier Sekunden vor Brand, Maghalie Rochette (Canyon), Betsema und Annemarie Worst (Cyclocross Reds), die aber allesamt kurz danach mit Manon Bakker (Crelan – Corendon) und Bentveld zurück an die Spitze kamen.

Nun übernahm Brand das Kommando und riss direkt eine Lücke. Auch die Gruppe hinter ihr zerfiel. Eingangs der dritten Runde lag Schreiber als Zweite 14 Sekunden zurück, sieben Sekunden später kam Worst, die nur knapp vor Betsema und Bentveld agierte.

Die junge Niederländerin kämpfte sich nun sogar vom fünften auf den dritten Rang vor. Sie schien auch an Schreiber heranzukommen, blieb letztendlich aber mit Betsema hängen. Im vierten von fünf Umläufen wagte Bentveld einen zweiten Anlauf. Sie schüttelte ihre Teamkollegin ab und schloss dieses Mal die Lücke zur Luxemburgerin auf Position zwei.

Nach einem schlechten Start schob sich nun auch van Anrooij bei ihrem zweiten Einsatz dieses Winters in die Top Ten. Mit der zweitbesten Rundenzeit nach Brand kämpfte sie sich auf Rang sieben vor. Bentveld musste derweil Schreiber wieder fünf Sekunden fahren lassen und hörte die Glocke 24 Sekunden nach der Führenden.

Im Finale änderte sich in den ersten Positionen nichts mehr und Brand konnte auf der Zielgeraden die Zuschauer abklatschen. Van Anrooij schloss ihre Lücke zu den beiden vor ihr liegenden Fahrerinnen und ließ sie im Sprint hinter sich.

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