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13.02.2024 | (rsn) – Trotz der Absage von Tadej Pogacar (UAE Team Emirates), der die 50. Austragung der Volta ao Algarve (14. - 18. Februar / 2.Pro) im Süden Portugals eigentlich in seinem Programm hatte, ist das Rennen topbesetzt. Titelverteidiger Daniel Felipe Martinez (Bora – hansgrohe) führt das Feld an, in dem auch der zweifache Gesamtsieger Remco Evenepoel (Soudal – Quick Step) sowie Vuelta-Champion Sepp Kuss und Wout van Aert (beide Visma - Lease a Bike) zu finden sind.
Das Aufeinandertreffen der beiden belgischen Kapitäne sorgt natürlich für Interesse. Denn die fünf Tage an der Algarve folgen dem klassischen Schema: zwei Ankünfte für die Sprinter, die traditionellen Schlussanstiege hinauf zum Alto da Foia sowie zum Alto do Malhao und ein längeres Zeitfahren, in diesem Jahr über 22 Kilometer um Albufeira.
Mit siebeneinhalb Kilometern ist der Alto da Foia der längere der beiden Anstiege, dafür wird jener zum Malhao zweimal befahren. Von der Länge und der Steilheit her sollten beide van Aert nicht sonderlich schmerzen, doch die Favoritenrolle im belgischen Duell ist wohl trotzdem Evenepoel zuzusprechen, dem beide Etappen und auch das Zeitfahren noch etwas mehr entgegenkommen dürften.
Im Gegensatz zu van Aert kennt Evenepoel das Rennen sehr gut. Er landete bei seinen zwei Teilnahmen immer auf Rang eins in der Gesamtwertung. Und wie gut seine Form schon ist, unterstrich er zuletzt bei seinem Saisoneinstand bei der Figueira Champions Classic, wo er ein 55 Kilometer langes Solo mit 1:48 Minuten Vorsprung vor dem Verfolgerfeld abschloss.
Als Algarve-Spezialist erwies sich in den letzten beiden Jahren auch der Kolumbianer Martinez, Neuzugang im Raublinger Rennstall von Ralph Denk. 2022 wurde er Dritter, 2023 gewann er das Rennen in einem Sekundenduell gegen seinen damaligen Teamkollegen Filippo Ganna (Ineos Grenadiers).
"Wir nehmen den Teamgeist und die Fahrweise aus den letzten Rennen jetzt mit an die Algarve. Auch wenn wir den Vorjahressieger stellen, so kennen wir die hochkarätige Besetzung der Rundfahrt. Wir wollen einen Etappensieg und eine Topplatzierung in der Gesamtwertung", blickte Bora-Sportdirektor Christian Pömer in einer Pressemitteilung seiner Mannschaft zuletzt voraus.
Und auch der im Vorjahr um zwei Sekunden unterlegene Gesamtzweite Ganna bewies, dass dank des längeren Einzelzeitfahrens auch die Spezialisten im Kampf gegen die Uhr immer eine Chance auf ein Topresultat in der Gesamtwertung im Süden Portugals haben. So sollte man auch die beiden Schweizer Stefan Küng (Groupama – FDJ) und Stefan Bissegger (EF Education – EasyPost) auf der Rechnung haben.
Neben Kuss stehen mit Geraint Thomas (Ineos Grenadiers) und Tao Geoghegan Hart (Lidl – Trek) auch noch zwei weitere Grand-Tour-Sieger im Starterfeld, deren Saisonausrichtung unterschiedlich ist. So peilt Thomas wieder den Giro an, für Geoghegan Hart soll es 2024 zur Tour de France gehen. Und dann gibt es auch noch einen Tom Pidcock (Ineos Grendiers), der am vergangenen Wochenende noch auf dem Mountainbike saß und nun wieder auf das Straßenrad wechselt.
Aus deutschsprachiger Sicht sind vor allem Helferdienste angesagt. Bei Bora – hansgrohe werden die beiden Kolumbianer Martinez und Sergio Higuita auf die Topergebnisse fahren, in den Sprintetappen wird auf Jordi Meeus gesetzt. Der hat mit Marco Haller aber nur einen wirklichen Leadout-Fahrer im Kader. Maximilian Schachmann, Alexander Hajek oder Bob Jungels werden wohl auf allen Etappen ihre Arbeiten verrichten müssen.
Möglicherweise eine Freie Rolle einnehmen könnte Tobias Bayer bei Alpecin – Deceuninck, allerdings sind Ausreißergruppen in der Regel an der Algarve nur wenig erfolgreich. Kim Heiduk (Ineos Grenadiers) wird angesichts der Topbesetzung seiner Mannschaft viel Helferarbeit zu erwarten haben.
Viele Fahrer holen sich auch den letzten Feinschliff für das Openingsweekend, so etwa John Degenkolb (dsm-firmenich - PostNL) oder Nils Politt (UAE Team Emirates). In den Sprints wird nach dem verletzungsbedingten Ausfall des Italieners Alberto Dainese im Team von Tudor Pro Cycling nun Marius Mayrhofer zu beachten sein.
1. Etappe, 14.2.: Portimao - Lagos (200,8 km)
2. Etappe, 15.2.: Lagoa - Alto da Foía (171,9 km)
3. Etappe, 16.2.: Vila Real de Santo António - Tavira (192,2 km)
4. Etappe, 17.2.: Albufeira - Albufeira (22 km / Einzelzeitfahren)
5. Etappe, 18.2.: Faro - Alto do Malhao (165,8 km)