3-Kilometer-Regel in Burgos ganz strikt angewendet

Brand und Co. stoppen bei Sturzopfern und verlieren viel Zeit

Von Felix Mattis

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Lucinda Brand (Lidl - Trek) | Foto: Cor Vos

17.05.2024  |  (rsn) – Nach dem schweren Sprint-Crash im Finale der 1. Etappe der Vuelta a Burgos Femina haben vier Fahrerinnen angehalten, um nach den Gestürzten Elisa Balsamo (Lidl – Trek) und Sofia Bertizzolo (UAE Team ADQ) zu schauen: Amber Pate (Liv – AlUla – Jayco) und die Teamkolleginnen der Sturzopfer, Tereza Neumanova (UAE Team ADQ), Ilaria Sanguineti und Lucinda Brand (beide Lidl – Trek). Letztere war an der Unfallstelle bereits vorbei und drehte sogar um, weil sie sich um ihre Teamkollegin sorgte.

Alle vier Besorgten kamen anschließend natürlich mit deutlichem Rückstand über den Zielstrich. Pate 58 Sekunden nach Siegerin Lotta Henttala (EF Education – Cannondale), Brand sowie Sanguineti 3:03 Minuten und Neumanova 3:28. Mit genau diesen Rückständen wurde das Quartett von der UCI-Jury schließlich auch gewertet. Die 3-Kilometer-Regel wurde für sie nicht angewendet.

Brand bemängelte das anschließend auf ihrem X-Kanal. "Heute bin ich meinem menschlichen Instinkt und nicht meinem Renninstinkt gefolgt. Ich habe angehalten, um nach einem schlimmen Sturz nach meiner Teamkollegin zu sehen. Ich habe nicht zweimal darüber nachgedacht und bereue es auch nicht, aber das Richtige zu tun, hat mich mit der Ziellinie in Sichtweite drei Minuten gekostet", schrieb die Niederländerin da und ergänzte später:

"Wenn Barzi (Spitzname von Elisa Balsamo, Anm. d. Red.) hätte ins Ziel fahren können, hätte sie dieselbe Zeit wie das Feld bekommen. Wieso also sollte das Umsorgen anderer in so einem Moment nicht genauso behandelt werden in den Augen der UCI?"

Das UCI-Reglement sagt unter Artikel 2.6.027: "Im Fall eines Vorfalls in den letzten drei Kilometern einer Straßenetappe, sollen die Fahrer und Fahrerinnen mit den Fahrern und Fahrerinnen in derselben Zeit gewertet werden, an deren Seite sie zum Zeitpunkt des Vorfalls waren. Ihre Position soll der Reihenfolge entsprechen, in der sie die Ziellinie überquert haben." Als vom Reglement betroffene Vorfälle wird "jeder Vorfall, der von den physischen Fähigkeiten des Fahrers oder der Fahrerin und seinem oder ihrem Willen, bei den anderen Fahrern und Fahrerinnen in der Gruppe zu bleiben, unabhängig ist" bezeichnet.

Das heißt, dass freiwilliges Anhalten per Reglement nicht zur Anwendung der sogenannten 3-Kilometer-Regel führt. Die UCI-Jury hat die Regeln in Burgos somit korrekt angewendet, daran besteht kein Zweifel. Trotzdem aber dürfte Brand hier einen Punkt haben, wenn sie auf menschliches Fingerspitzengefühl verweist. Interpretations-Spielraum lässt die UCI ihren Kommissären schließlich sonst auch sehr oft.

Ob die Jury die Zeitwertungen nachträglich noch ändert, war am Freitagmorgen noch nicht klar. Auf Nachfrage von radsport-news.com jedenfalls erklärte das Team Liv – AlUla – Jayco, man sei bislang nicht darüber informiert worden, dass Amber Pate eventuell doch noch mit der Zeit des Hauptfeldes gewertet werden würde.

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