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31.12.2024 | (rsn) - Ihre achte Profisaison war sicherlich die schwierigste in der Karriere von Liane Lippert (Movistar). Nach einem Ermüdungsbruch im vergangenen Winter und der darauffolgenden langwierigen Rehabilitationsphase konnte die Allrounderin vom Bodensee erst Ende April bei der Vuelta a Espana ins Renngeschehen einsteigen. In der letzten Saison noch an 53 Tagen im Rennsattel, brachte Lippert es im Jahr 2024 so lediglich auf 38 Renntage.
"Das war definitiv das härteste Jahr in meiner Karriere", resümierte Lippert, die noch als Weltranglistenachte ins Jahr gestartet war, gegenüber RSN. "Ich war vorher noch nie so richtig verletzt und hatte im Oktober 2023 einen Ermüdungsbruch. Ich habe dann zu früh mit dem Training angefangen und musste danach nochmal richtig lange aussetzten. So konnte ich erst im März ins Training einsteigen und die ersten Rennen waren wirklich richtig hart für mich. Ich habe bei meinem Saisonstart bei der Vuelta zwar gemerkt, dass ich schon wieder schnell fahren und auch mithalten kann, aber gleichzeitig auch, dass es für den Sieg noch nicht reicht", beschrieb sie ihren verspäteten Einstieg in die Saison, bei dem sie auf der 3. Vuelta-Etappe immerhin Zwölfte wurde, in der Gesamtwertung aber nicht über Rang 31 hinauskam. ___STEADY_PAYWALL___
Diesmal Zweite: Liane Lippert (links) auf dem Podium der Deutschen Meisterschaften neben Siegerin Franziska Koch (Mitte) und der Drittplatzierten Antonia Niedermaier. | Foto: Cor Vos
Schon nach der Vuelta ging es aber schnell bergauf und so wurde Lippert bei der viertägigen Burgos-Rundfahrt (2.WWT) Mitte Mai starke Achte in der Gesamtwertung. So schien sie in Richtung Deutscher Meisterschaft Ende Juni in Bad Dürrheim ihr altes Leistungsniveau langsam wieder zu finden. In einer Regenschlacht musste sie sich dort nach 134 Kilometern nur Franziska Koch (dsm-firmenich – PostNL) im Sprint geschlagen geben.
Die endgültige Gewissheit, wieder in Schlagdistanz zur Weltspitze zu sein, erhielt Lippert dann im Juli beim Giro d’Italia. Nachdem ihr schon 2023 bei der Tour de France Femmes avec Zwift ein Etappenerfolg gelungen war, fuhr sie diesmal beim Giro auf der 6. Etappe zwischen San Benedetto del Tronto und Chieti nach 159 Kilometern ihren zweiten Sieg bei einer Grand Tour ein.
"Beim Giro wieder vorne mitfahren zu können, war dann der nächste Schritt. Ich wusste, dass es für einen vorderen Platz im GC noch nicht reichen würde - völlig normal nach der langen Pause. Aber ich kann Rennen taktisch ganz gut lesen und als ich dann eine Etappe holen konnte, war das natürlich cool", erinnerte sie sich nun an ihren einzigen Saisonsieg.
Etappensieg in Chieti: Liane Lippert war auf der 6. Etappe des Giro d'Italia die Stärkste aus einer Ausreißergruppe. | Foto: Cor Vos
Lange stand in den Sternen, ob eine Teilnahme bei Olympia in Paris aufgrund der langen Pause realistisch sei. Als der Bund Deutscher Radfahrer (BDR) dann im Juli die endgültige Nominierung bekanntgab, atmete sie auf. "Ich wusste ja lange nicht, ob ich bei Olympia wirklich dabei sein kann. Als die Nominierung kam, war das schon ein richtig schönes Gefühl. Die Form passte und dann beim Rennen in der wichtigsten Gruppe im richtigen Moment vorne mitzufahren, am Berg eine der Besten zu sein, gab mir immens Selbstvertrauen."
Am Ende fehlte in Paris aber die Kraft, Lippert bekam Krämpfe und beendete ihr zweites olympisches Straßenrennen auf Platz 16, 4:04 Minuten hinter der Überraschungs-Olympiasiegerin Kristen Faulkner aus den USA.
Nach dem Karriereende von Annemiek van Vleuten Ende des Jahres 2023 entschied sich Movistars Teammanager Sebastian Unzué, zunächst keine weitere neue Frontfrau für die Rundfahrten zu verpflichten. Schon als Lippert vor der Saison 2023 dort hingewechselt war, war klar, dass sie in van Vleutens Fußstapfen treten soll – wenn auch mit etwas anderer Gewichtung ihrer Ziele.
Liane Lippert im Olympischen Straßenrennen in Paris. | Foto: Cor Vos
So ging Lippert ohne Druck in Sachen Gesamtwertung nach den Olympischen Spielen in ihre dritte Tour de France Femmes. Auch wenn sie den Etappensieg aus 2023 liebend gerne wiederholt hätte, zeigte sich die Friedrichshafenerin mit zwei Podiumsplätzen in Folge – jeweils Dritte auf der 5. und 6. Etappe - durchaus zufrieden.
Anschließend wurde sie auch beim WorldTour-Eintagesrennen Classic Lorient Agglomération in Plouay sowie auf der 1. Etappe der Tour de Romandie Dritte und bereitete sich so weiter erfolgreich auf die Weltmeisterschaften in Zürich vor. Dort zeigte sie sich dann wieder in Top-Form und fuhr ihr wohl bestes Saisonrennen. Mit einer couragierten und angriffslustigen Fahrweise gehörte Lippert zu den Protagonistinnen des Rennens. Mehr als unglücklich sprang aber am Ende wie bei der WM 2022 in Australien nur ein undankbarer vierter Platz und damit die Holzmedaille heraus.
"Die WM war das Highlight dieses Jahres für mich und ich habe während des Rennens schon auf eine Medaille spekuliert, da Kopecky zwischenzeitlich abgehängt war. Natürlich war Platz vier auf der einen Seite bitter, andererseits konnte ich aber zeigen, dass ich wieder in Topform bin. Und das macht mich sehr zufrieden", zeigte sich die Vize-Weltmeisterin der Mixed-Staffel von Zürich zuversichtlich für die kommende Saison. Die gute Form konnte die 26-Jährige beim letzten Rennen vor der Winterpause noch einmal unter Beweise stellen, als sie bei Tre Valli Varesine (1. Pro) mit Platz drei noch einmal das Podium erreichte.
Bei der WM in Zürich fuhr Lippert mit der Mixed-Staffel zu Silber. Im Straßenrennen verpasste sie Edelmetall als Vierte nur ganz knapp. | Foto: Cor Vos
Im Gespräch mit RSN schien Lippert ambitioniert, es im nächsten Jahr noch besser machen zu wollen. Und die Vorzeichen stehen gut, zumal sie mit Marlen Reusser, die von SD Worx – Protime zu Movistar kommt, sowie der Junioren-Weltmeisterin Cat Furgeson tempofeste Fahrerinnen zur Seite gestellt bekommt. "Ich hoffe auf eine erfolgreiche Saison ohne Verletzungen. Dann kann ich im nächsten Jahr mit Movistar nochmal voll angreifen", schien sie kaum abwarten zu können, dass es endlich wieder losgeht.
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