Vorschau auf die 104. Katalonien-Rundfahrt

Kann Roglic Ayusos zweiten Streich verhindern?

Von Kevin Kempf

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In Katalonien könnte es ein Duell zwischen Juan Ayuso (UAE - Emirates - XRG, links) und Primoz Roglic (red Bull - Bora - hansgrohe, rechts) geben. | Foto: Cor Vos

24.03.2025  |  (rsn) - Am Montag beginnt im nordöstlichsten Zipfel Spaniens in der 23.000-Einwohner-Stadt Sant Feliu de Guixols die 104. Katalonien-Rundfahrt (2.UWT). Sieben Tage später geht sie nur knapp 90 Kilometer weiter südwestlich traditionsgemäß in der Millionenmetropole Barcelona zu Ende. Und genau dort wurde 2002 der Topfavorit auf den Gesamtsieg geboren: Juan Ayuso (UAE – Emirates – XRG).

Der Spanier hat Anfang März Tirreno-Adriatico erwartungsgemäß dominiert und dort sein zweites WorldTour-Mehrtagesrennen nach der Baskenland-Rundfahrt 2024 gewonnen. Auch in seiner Heimat werden deswegen alle Augen auf den 22-Jährigen gerichtet sein, der mit Marc Soler einen weiteren Katalanen an seiner Seite hat. Adam Yates, Pavel Sivakov, Domen Novak, Julius Johansen und Toptalent Pablo Torres komplettieren die stärkste Mannschaft im Rennen.

Diese Formation soll auch die sechste von zehn Rundfahrten, an denen UAE – Emirates – XRG 2025 teilgenommen hat, gewinnen. Im Privatduell des Rennstalls gegen die Welt könnte vor allem aber Primoz Roglic (Red Bull – Bora – hansgrohe) für die Welt zum 5 zu 5 ausgleichen. Der Slowene hat erst fünf Renntage absolviert und konnte bei seinem frühesten Saisonstart seit 2018 bei der Algarve-Rundfahrt (2.Pro) als Achter noch nicht komplett überzeugen. Trotzdem will er in Katalonien zum zweiten Mal nach 2023 den Gesamtsieg mitnehmen.

Ebenfalls aussichtsreich geht Visma – Lease a Bike mit Sepp Kuss, Wilco Kelderman und Simon Yates ins Rennen. Dieser Dreizack hat aber wie Roglic dieses Jahr noch nicht überzeugt, anders als zum Beispiel der Kapitän von Soudal – Quick-Step, Mikel Landa. Der 35-jährige Baske wurde überraschend Elfter bei Strade Bianche (1.UWT) und bestätigte die guten Beine mit Platz vier auf der Tirreno-Bergetappe. Mit Valentin Paret-Peintre und William Lecerf hat er zwei gute Berghelfer dabei.

Tolle Frühform bewies auch Egan Bernal (Ineos Grenadiers) im Januar in seiner Heimat, wo er die Landestitel im Zeitfahren und auf der Straße holte. Danach stürzte er aber bei der Clasica Jaen (1.1) Mitte Februar schwer. Jetzt gibt der Kolumbianer sein Comeback. Mit dem Franzosen Lenny Martinez ist ein weiterer aussichtsreicher Bergfloh im Rennen. Der Bahrain-Neuzugang hat schon 17 Renntage auf dem Konto und konnte bei Paris-Nizza (2.UWT) eine Bergankunft für sich entscheiden.

Von so einem Erfolg sind sowohl Enric Mas (Movistar) und Richard Carapaz (EF Education – EasyPost) als auch Ben O’Connor (Jayco – AlUla) diese Saison noch ein gutes Stück entfernt. Durch ihre Klasse sind sie trotzdem zu beachten, denn es ist wohl nur eine Frage der Zeit, bis der Knoten bei ihnen platzt. Darauf warten kann man auch bei Lennert van Eetvelt (Lotto), der als Elfter der UAE Tour (2.UWT) und Neunter der Strade Bianche noch nicht ganz an seine Vorjahresresultate anknüpfen konnte.

Dünn besetztes Sprinterfeld

Die Männer mit den schnellen Beinen haben es in Katalonien traditionell schwer, das ist auch 2025 nicht anders. Auf der 2. und der 5. Etappe könnte für sie etwas gehen, der “zackige“ Auftakt sieht auf dem Papier zu schwer aus für einen echten Massensprint. Einen solchen braucht Kaden Groves (Alpecin – Deceuninck) aber nicht. Der Australier übersteht Hügel ausgezeichnet und reist mit Platz fünf bei Mailand-Sanremo (1.UWT) im Gepäck nach Spanien.

Auch Marijn van den Berg (EF Education – EasyPost), Corbin Strong (Israel – Premier Tech), Matthew Brennan (Visma – Lease a Bike) und Matevz Govekar (Bahrain Victorious) fürchten sich nicht vor kürzeren Anstiegen. Schwerer wird es für Pavel Bittner (Picnic – PostNL), Ethan Vernon (Israel – Premier Tech) und Stanislaw Aniolkowski (Cofidis) werden es in Katalonien schwer haben und vor allem auf den dritten Tag abzielen müssen.

Die deutschen Fahrer

Bei seiner Premiere im Lidl-Trikot und zugleich der Rückkehr nach langer Verleztungspause ist Lennard Kämna als Helfer eingeplant. Gleiches gilt für Nico Denz (Red Bull – Bora – hansgrohe) und Michel Heßmann (Movistar), der gerade nach 591 rennlosen Tagen seinen Wiedereinstieg ins Peloton gefeiert hat.

Auf eine freiere Rolle darf Georg Steinhauser (EF Education – EasyPost) hoffen. Der 23-Jährige war bei Paris-Nizza stark und aktiv unterwegs und wurde als Ausreißer Dritter der vorletzten Etappe. Nach Auftritten auf Mallorca und an der Algarve steigt Emanuel Buchmann (Cofidis) zum dritten Mal für sein neues Team in den Sattel. Auch er wird bergauf Freiheiten genießen. Keinen Kapitän vor sich hat Georg Zimmermann (Intermarché – Wanty), der auf der vorläufigen Startliste mit der Nummer 1 in seinem Team gelistet wird.

Dieses Privileg wird auch Felix Gall bei Decathlon – AG2R zuteil. Der Österreicher ist bislang sehr wechselhaft unterwegs. Ausgezeichnete Kletterleistungen wechseln sich mit mittelmäßigen ab. Wenn er in Katalonien seine Stabilität zurückfindet, wird er ganz vorne dabei sein. Mit Alexander Hajek (Red Bull – Bora – hansgrohe), Rainer Kepplinger (Bahrain Victorious) und Gregor Mühlberger (Movistar) hat er drei Landsmänner im Peloton. Schweizer und Luxemburger sucht man dahingegen vergeblich.

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