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21.03.2025 | (rsn) – Im März 2024 beendete Lennard Kämna Tirreno-Adriatico auf dem achten Platz. Vier Wochen später kollidierte er auf Teneriffa bei einer Trainingsausfahrt mit einem Auto, das ihm die Vorfahrt genommen hatte. Kämna zog sich dabei lebensgefährliche Verletzungen zu und musste zwischenzeitlich auf der Intensivstation behandelt werden. Nach einem Monat konnte er die Universitätsklinik von Teneriffa verlassen, um nach Hamburg verlegt zu werden. Dem schloss sich eine Reha in Österreich an.
Danach fiel der Fischerhuder für den Rest der Saison aus – und nicht nur das: Nach fünf erfolgreichen Jahren verließ er Red Bull - Bora – hansgrohe und wechselte im Winter zu Lidl – Trek, wo er künftig die Fraktion der Rundfahrer verstärken soll. Bei der am Montag, 24. März, beginnenden 104. Volta Ciclista a Catalunya (2.UWT) wird Kämna nicht nur seine Premiere für den US-Rennstall geben, sondern erstmals seit 379 Tagen wieder ein Radrennen bestreiten.
"Es war eine lange Zeit. Ich habe gut trainiert im Winter und fühle mich gut vorbereitet", sagte Kämna nun gegenüber dem Sportinformationsdienst (sid). Aufgrund der langen Zwangspause sind seine Erwartungen allerdings nicht sonderlich hoch, zumal die Katalonien-Rundfahrt traditionell ein anspruchsvolles Profil aufweist. “Es geht erst einmal darum, wieder in den Rennrhythmus zu kommen und das erste Rennen in die Beine zu bekommen", so der 28-Jährige. Deshalb sei er bei seinem Comeback "als Helfer eingeplant“. Es ginge vor allem darum, “das Rennen zu fahren und gut zu beenden“, fügte Kämna an.
In wessen Dienste er sich bei der Katalonien-Rundfahrt stellen wird, steht noch nicht endgültig fest. Bisher ist lediglich der ehemalige Giro-Sieger Tao Geoghegan Hart als Starter vorgesehen. Auch ist Kämnas weiteres Rennprogramm offiziell noch nicht bekannt – im Juli könnte die Tour of Austria anstehen, was einen Start bei der Tour de France ausschlösse.
Eine der spannenden Fragen wird also sein, welche der drei großen Rundfahrten für den Giro-, Tour- und Vuelta-Etappensieger in dieser Saison vorgesehen ist. Bei seiner neuen Mannschaft hat sich Kämna nach eigenen Worten jedenfalls bereits gut eingelebt. "Mein Gefühl im Team ist sehr gut. Ich freue mich auf das erste Rennen mit dem Team, um richtig reinzukommen“, meinte er.
Sein sportlicher Ehrgeiz ist aber unverändert hoch, wie Kämna bereits Anfang des Jahres im Sportschau-Podcast "Tourfunk" betonte: "Mein Anspruch ist, um Siege mitfahren zu können. Mein größter Traum wäre es, dieses Jahr ein Radrennen zu gewinnen“, sagte er damals.