Vorschau auf das 5. Paris-Roubaix Femmes

Wer kann Titelverteidigerin Kopecky stoppen?

Von Kevin Kempf

Foto zu dem Text "Wer kann Titelverteidigerin Kopecky stoppen?"
Lotte Kopecky (SD Worx – Protime, li.) gewann 2024 Paris-Roubaix Femmes. | Foto: Cor Vos

11.04.2025  |  (rsn) – Nach vier Ausgaben von Paris-Roubaix Femmes (1.WWT) könnte es erstmals zweifache Siegerin geben. Titelverteidigerin Lotte Kopecky (SD Worx – Protime) nämlich ist wegen ihres Erfolges bei der Flandern-Rundfahrt (1.WWT) am letzten Wochenende klare Topfavoritin. Die Weltmeisterin ist auf dem Kopfsteinpflaster kaum zu bezwingen und auch eine der besten Sprinterinnen im Feld. Zudem hat sie bei der “Königin der Klassiker“ das wohl stärkste Team an ihrer Seite.

Lorena Wiebes etwa wurde im vergangenen Jahr bei Kopeckys Sieg Siebte im Vélodrome André Pétrieux. Obwohl sie bei der Ronde mit Rang 17 nicht die Erwartungen erfüllen konnte, könnte sie sich bei Paris-Roubaix sogar zur gefährlichsten Konkurrentin ihrer Teamkollegin mausern. 

Sollte Wiebes an Kopecky dranbleiben – oder auf einem der Asphaltstücke zwischen den insgesamt 17 Sektoren sogar sich in einer Gruppe absetzen können – sind der Belgierin die Hände gebunden, gemäß dem Motto: “Wer zuerst weg ist, gewinnt.“ Mit Kata Blanka Vas steht eine weitere aussichtsreiche Athletin im SD-Worx-Trikot in Denain am Start. Die Crossspezialistin gibt ihr Roubaix-Debüt.

Ganz viel Offroad-Qualität findet sich auch bei Visma – Lease a Bike. An erster Stelle zu nennen sind die achtmalige Crossweltmeisterin Marianne Vos sowie die Olympiasiegerin und achtmalige MTB-Weltmeisterin Pauline Ferrand-Prevot. Das Duo wird unterstützt von der crosserprobten Nachwuchshoffnung Imogen Wolff und der Mountainbikerin Sophie van Berswordt sowie der Deutschen Linda Riedmann.

Deutsche Hoffnungen ruhen auf Kasper, Klöser und Koch

Deren Landsfrau Rosa Maria Klöser ist ein auffälliger Name bei Canyon – SRAM– zondacrypto. Die 28-Jährige hat auf der Straße keine internationalen Ergebnisse vorzuweisen, dafür gehört sie im Gravel – wo sie letztes Jahr das Unbound zu ihren Gunsten entschied – zur Weltspitze. Am Samstag findet die gebürtige Geilenkirchenerin wohl dasjenige Straßenrennen vor, das ihr am besten liegen sollte. Mit der amtierenden U23-Cross-Weltmeisterin Zoe Bäckstedt Canyon - SRAM aber ein noch heißeres Eisen im Feuer: Chloe Dygert steht ebenfalls am Start, die US-Amerikanerin mit dem großen Motor wird sich wie Klöser zum ersten Mal bei Paris-Roubaix beweisen müssen.

Sollte es bei Klöser nicht zur Überraschung reichen, ruhen die deutschen Hoffnungen auf Franziska Koch (Picnic – PostNL). Die 24-Jährige konnte in dieser Saison zwar noch keine Ergebnisse herausfahren, starke Beine bewies die Roubaix-Siebte von 2021 aber schon mehrfach. Da die Vorjahresdritte Pfeiffer Georgi nicht die Form der Vorsaison zu haben scheint könnte die Deutsche Meisterin diesmal freie Fahrt bekommen.

Mit der Empfehlung von drei Top-20-Ergebnisse und viel Routine tritt Romy Kasper (Human Powered Health) in Denain zu ihrem fünften Paris-Roubaix an. In der vergangenen Saison reicht es zwar nur zu Platz 38, doch der Fünften der Gravel-WM 2024 ist diesmal wieder mehr zuzutrauen.

Lippert, Reusser und Vollering fehlen

Liane Lippert (Movistar), Dritte der Flandern-Rundfahrt, verzichtet wie ihre Schweizer Teamkollegin Marlen Reusser auf Paris-Roubaix. Gleiches gilt für die Weltranglistenerste Demi Vollering (FDJ – Suez), die Ronde-Vierte Katarzyna Niewiadoma (Canyon – SRAM – zondacrypto) und Anna van der Breggen (SD Worx – Protime).

Mit der Italienerin Elisa Longo Borghini (UAE – ADQ) ist eine weitere Topfahrerin nicht dabei. Die Roubaix Siegerin von 2022 muss nach ihrem Sturz bei der Flandern-Rundfahrt aber erzwungenermaßen verzichten. So wird die Vorjahreszweite Elisa Balsamo (Lidl – Trek) die Hoffnungen der Italiener auf ihren Schultern tragen. Sie ist neben Wiebes wohl die einzige Fahrerin, die Kopecky in einem Sprint im Velodrom gefährlich werden könnte. Letztes Jahr zog sie gegen die Belgierin im Spurt einer Fünfergruppe allerdings den Kürzeren.

Mit dabei war damals auch ihre Teamkollegin Ellen van Dijk, die sich auf dem Kopfsteinpflaster im Norden Frankreichs schon mehrmals stark präsentiert hat. Die 38-jährige Niederländerin ist diesmal der zweite Trumpf von Lidl - Trek und zeigte als Achte der Ronde, dass mit ihr zu rechnen sein muss.

Noch mehr aussichtsreiche Crosserinnen

Puck Pieterse wurde an der Spitze eines starken Aufgebots von Fenix – Deceuninck erwartet, doch auf der Startliste taucht die Niederländerin nicht auf. Dafür ist Christina Schweinberger wieder dabei. Die Österreicherin konnte allerdings bisher bei Paris-Roubaix noch nicht unter die besten Zehn fahren. Anders sieht es bei Marthe Truyen aus, die 2023 völlig überraschend im Velodrom als Dritte über den Zielstrich kam. Die Crosspezialistin hat ihre Straßen-Ambitionen seitdem in Belgien gelegentlich untermauern können.

Mit Cat Ferguson (Movistar) hat Großbritannien neben Bäckstedt und Wolff eine weitere große Nachwuchshoffnung mit Wurzeln im Crossport dabei. In Abwesenheit von Reusser und Lippert wird die 18-Jährige alle Freiheiten genießen. Ferguson ist am Samstag noch deutlich mehr zuzutrauen als der 19. Platz, den sie bei der Ronde einfuhr. Durch das Fehlen von Vollering wird auch die Schweizerin Elise Chabbey (FDJ – Suez) auf niemanden schauen müssen. Die Roubaix-Vierte von 2022 zeigte letztes Wochenende als Siebte in Flandern eine starke Leistung.

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