RSNplusKann er elf Sekunden Vorsprung verteidigen?

Zimmermann rechnet im Abruzzen-Finale mit Chaos

Von Matthias Seng

Foto zu dem Text "Zimmermann rechnet im Abruzzen-Finale mit Chaos"
Georg Zimmermann (Intermarché – Wanty) im Führungstrikot des Giro d´Abruzzo | Foto: La Presse / Il Giro d´Abruzzo

18.04.2025  |  (rsn) – In seiner sechsten Saison als Profi lief für Georg Zimmermann (Intermarché – Wanty) bisher nicht viel zusammen. Der Augsburger blieb sowohl in Australien bei den dortigen Rennen wie der Tour Down Under als auch in Frankreich bei Paris-Nizza ohne Spitzenergebnisse und fiel dann auch noch wegen einer Erkrankung aus.

Beim Giro d’Abruzzo (2.1) dagegen präsentiert sich Zimmermann von seiner besten Seite. Nach den Plätzen zwölf und 13 an den ersten beiden Tagen eroberte der 27-Jährige als Zweiter der Königsetappe das Führungstrikot der viertägigen italienischen Rundfahrt, die er zum Wiedereinstieg nutzt, wie er erklärte.

___STEADY_PAYWALL___

“Bei Paris–Nizza, meinem letzten Rennen, fühlte ich mich gut, hatte aber mit den schlechten Wetterbedingungen zu kämpfen und wurde krank. Daher verpasste ich Mailand–Sanremo und die Katalonien-Rundfahrt“, erzählte Zimmermann in einer Pressemitteilung seiner Mannschaft. Nach einer ausgiebigen Erholungszeit bringt er sich nun beim Giro d’Abruzzo auch für die Ardennenklassiker in Schwung.

Georg Zimmermann (Intermarché – Wanty) war auf der Königsetappe des Giro d’Abruzzo der stärkste der Klassementfahrer. | Foto: La Presse / Il Giro d'Abruzzo

Das gelingt Zimmermann ausgesprochen gut, wie ein Blick auf die Ergebnisliste zeigt. Vor allem auf dem verregneten dritten Teilstück gehörte er zu den stärksten Fahrern und musste an der Bergankunft auf mehr als 1.600 Metern Höhe nur Edison Alejandro Callejas (Petrolike) den Vortritt lassen. Der Kolumbianer spielt aber in der Gesamtwertung keine Rolle, wogegen Zimmermann sich hier vom neunten auf den ersten Platz verbesserte.

“Vielleicht hätte ich meinen Sprint früher starten sollen“

“Diesmal, bei etwas höheren Temperaturen, kam ich mit dem nassen Wetter besser zurecht und konnte mit den besten Bergfahrern mithalten. Ich wusste, dass ich eine Chance auf das Führungstrikot hatte, und habe mich im Finale darauf konzentriert“, sagte Zimmermann. Angesichts von nur elf Sekunden Vorsprung auf den Spanier David de la Cruz (Q36.5) merkte er aber auch selbstkritisch an: “Ich denke, ich habe die richtigen Entscheidungen getroffen. Im Nachhinein muss ich aber sagen: Da ich meine Konkurrenten in der Gesamtwertung so leicht abgehängt habe, hätte ich meinen Sprint früher starten sollen, um mehr Vorsprung auf sie zu herauszufahren.“

Nachdem er aus der zweiten Verfolgergruppe heraus zur Gruppe um De la Cruz aufgeschlossen hatte, attackierte Zimmermann eingangs des bis zu zwölf Prozent steilen Schlusskilometer ein erstes Mal seine Begleiter. Dann aber wartete er möglicherweise etwas zu lange, ehe er mit einem weiteren Antritt kurz vor dem Ziel seine Begleiter mühelos abschüttelte, um sich sein bestes Ergebnis dieses Jahres und die Führung in der Gesamtwertung zu holen.

Mit einer Attacke kurz vor dem Ziel schüttelte Zimmermann seine verbliebenen Kontrahenten ab und übernahm als Tageszweiter die Gesamtführung. | Foto: La Presse / Il Giro d'Abruzzo

Die gilt es nun auf der abschließenden 4. Etappe zu behaupten. Auf den 167 Kilometern von Corropoli nach Isola del Gran Sasso, wo es zum Finale leicht bergauf geht, müssen die Profis allerdings nochmals rund 3.000 Höhenmeter bewältigen.

Es winkt der erste Sieg in einem Mehretappenrennen

Große Sorgen macht sich Zimmermann angesichts der zu erwartenden Attacken der nur knapp zurückliegenden Konkurrenten wie De la Cruz, dem Kolumbianer Pablo Torres (UAE Team Emirates – XRG / +0:18) oder auch des Deutschen Meisters Marco Brenner (Tudor / +0:51) allerdings nicht. “Ich freue mich schon auf die letzte Etappe morgen“, sagte er stattdessen im gestrigen Ziel. Schließlich bietet sich ihm die große Chance, erstmals in seiner Karriere ein Etappenrennen zu gewinnen - “das wäre ein wichtiger Meilenstein in meiner Karriere“, wie er anfügte.

Dabei baut Zimmermann auch auf die Unterstützung seiner Mannschaft, wie er betonte: “Die Etappe scheint schwer zu kontrollieren zu sein, daher müssen wir mit meinen Teamkollegen hart arbeiten, um meine Führung zu verteidigen“, sagte er mit Blick auf das Streckenprofil, das ein ständiges Auf und Ab und damit viele Attacken verspricht.

“Ich rechne mit Chaos, aber mit Leuten wie Louis Meintjes sind wir intelligent genug, um damit gut umzugehen“, meinte Zimmermann, der allerdings nur noch vier Teamkollegen an seiner Seite haben wird, nachdem der Simone Petilli und der Franzose Alexy Faure Prost auf der 3. Etappe aufgeben mussten.

Weitere Radsportnachrichten

03.07.2025“Misserfolge schärfen dich“: Roglic lacht seine Dämonen an

(rsn) – Zum siebten Mal in seiner beeindruckenden Karriere geht Primoz Roglic (Red Bull – Bora – hansgrohe) bei der Tour de France an den Start. Die einzige deutsche Équipe im Peloton will von

03.07.2025Van der Poel sieht Chancen für eine erfolgreiche Tour

(rsn) – Mathieu van der Poel (Alpecin – Deceuninck) gehört einmal mehr zu den Top-Stars, die bei der Tour de France an den Start gehen. Wirklich in Erscheinung treten konnte er in den letzten dre

03.07.2025Arndt hofft nach Wirbelbruch auf Comeback noch 2025

(rsn) – Nikias Arndt (Bahrain Victorious) wird am Samstag in Lille zwar nicht am Start der Tour de France stehen, doch einige Tage vor der Frankreich-Rundfahrt gibt es dennoch gute Neuigkeiten vom 3

03.07.2025Auch bei der 112. Tour wird die 3-Kilometer-Regel ausgeweitet

(rsn) - Die ASO wird auch bei der kommenden Tour de France die 3-Kilometer-Regel auf weitere ausgewählte Etappen ausdehnen. Dann werden die Fahrer bereits vier oder sogar fünf Kilometer vor dem Ziel

03.07.2025Teams packen zur Tour wieder Sondertrikots aus

(rsn) – Es ist inzwischen ein jährlich wiederkehrendes Ritual: Kurz vor der Tour de France präsentieren einige Mannschaften Sondertrikots für die drei Wochen in Frankreich. Den Anfang machte

03.07.2025Neue GPS-Technologie wird auch bei Rad-WM in Ruanda eingesetzt

(rsn) – Nachdem sich erst wieder kürzlich einige Radprofis zu mangelnden Sicherheitsvorkehrungen beim erstmals ausgetragenen Copenhagen Sprint (1.UWT/1.WWT) kritisch geäußert hatten, dürfte eine

03.07.2025Tudor erweitert Partner-Portfolio prominent

(rsn) - Mit der Kreuzfahrtreederei MSC Cruises, einem der weltweit größten Anbieter für Vergnügungsreisen auf dem Meer, steigt kurz vor dem Start der Tour de France ein weiterer potenter Geldgeber

03.07.2025Das Grüne Trikot der Tour de France

(rsn) – Was haben der Reifenhersteller Michelin, der Anbieter von Pferdewetten PMU, Mineralölkonzern BP oder Autohersteller Skoda gemeinsam? All die international tätigen Konzerne waren (oder sind

03.07.2025Nys: “Für einen Etappensieg muss ich mich selbst übertreffen“

(rsn) – Mit 29 Fahrern stellen die Belgier bei der am 5. Juli in Lille beginnenden 112. Tour de France nach den heimischen Profis das zweigrößte Kontingent. Alle Augen sind dabei natürlich auf Do

03.07.2025Das Gepunktete Trikot der Tour de France

(rsn) – Seit 1933 ermittelt die Tour de France neben dem Gesamtsieger auch den Bergkönig. Seit 1975 gibt es das Gepunktete Trikot, offiziell maillot à pois rouges, das “Trikot mit roten Erbsenâ€

03.07.2025Die Aufgebote für den 36. Giro d´Italia Women

(rsn) – Mit dem Giro d’Italia Women (6. – 13. Juli / 2.WWT) steht einen Tag nach dem Start der Tour de France der Männer die zweite Grand Tour der Frauen an. Die 36. Ausgabe der Italien-Rundfa

03.07.2025Märkl bei Tour-Debüt Anfahrer für gleich zwei Sprinter

(rsn) – Für Niklas Märkl (Picnic – PostNL) ist der Radsport-Sommer 2025 ein ganz besonderer: Erst stand die von seinem Heimatverein RSC Linden - mit seinem Vater Andreas Märkl an der Spitze - o

RADRENNEN HEUTE

    Radrennen Männer

  • Course de Solidarnosc (2.2, POL)
  • Sibiu Tour (2.1, ROU)