Vorschau auf das 9. Lüttich-Bastogne-Lüttich Femmes

Geht Kopeckys Plan bei La Doyenne auf?

Von Kevin Kempf

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Lotte Kopecky (SD Worx - Protime, im weißen Trikot der Weltmeisterin) bei Lüttich-Bastogne-Lüttich 2024 | Foto: Cor Vos

25.04.2025  |  (rsn) – Am Sonntag steht die 9. Ausgabe von Lüttich-Bastogne-Lüttich Femmes (1.WWT) auf dem Programm – und der fiebert vor allem eine Fahrerin schon seit langer Zeit entgegen: Lotte Kopecky (SD Worx – Protime). Die Weltmeisterin begann erst am 22. März bei Mailand-Sanremo (1.WWT) ihre Straßensaison, damit sie frischer als in den letzten Jahren zu “La Doyenne“ antreten kann. Vor zwölf Monaten hatte sie zum Abschluss des damaligen Ardennenwochenendes ganz schlecht Beine und kam nicht über Rang 38 hinaus. In den gut zwei Monaten zuvor hatte sie bereits 14 Renntage gesammelt.

Diesmal absolvierte Kopecky lediglich sieben Tage im Rennsattel, den fünf Siegen der Vorsaison steht nur einer bei der Flandern-Rundfahrt (1.WWT) gegenüber. Doch ob die Formkurve wirklich nach oben zeigt, lässt sich nicht mit Sicherheit sagen. Beim Flèche Wallonne (1.WWT) enttäuschte die Weltranglistenerste bei Regen und Kälte mit Platz zwölf. Sowohl bei Paris-Roubaix (1.WWT) als auch beim Amstel Gold Race (1.WWT) fuhr die Konkurrenz zuvor geschlossen gegen Kopecky, wenn auch mit unterschiedlichem Erfolg. Nachdem Pauline Ferrand-Prevot (Visma – Lease a Bike) im Norden Frankreichs erfolgreich war, holte sich in den Niederlanden zumindest Kopeckys Teamkollegin Mischa Bredewold den Sieg beim ersten Ardennenklassiker.

Eine solch offene Taktik wie beim Heimrennen wird SD Worx in Lüttich aber höchstwahrscheinlich nicht verfolgen, denn Kopecky will unbedingt ihren ersten Sieg an der Maas feiern. In ihren Diensten stehen wird dabei nicht nur Bredewold, sondern auch Anna van der Breggen, die in Lüttich 2017 und 2018 die ersten beiden Ausgaben des Rennens für sich entschied.

Die üblichen Verdächtigen

Da das stärkste Team also voll für seine Kapitänin fahren wird, ist von einem “ehrlichen Rennen“ auszugehen. Unter den anderen Favoritinnen findet sich auch kein überraschender Name. Allen voran ist Demi Vollering (FDJ – Suez) zu nennen, die den Ardennenklassiker 2021 und 2023 für sich entscheiden konnte. Sie wird von der Vorjahresvierten Elise Chabbey aus der Schweiz und Juliette Labous unterstützt. Die Französische Meisterin befindet sich in Topform, was sie mit Platz vier beim Amstel und Rang sieben beim Flèche Wallonne bewies. Die Equipe aus Frankreich muss sich am Sonntag vor SD Worx nicht verstecken.

Die beste Fahrerin an der Mur de Huy war am Mittwoch Puck Pieterse (Fenix – Deceuninck). An ihren bisherigen zehn Renntagen kam die MTB-Weltmeisterin und Bronze-Medaillengewinnerin der Cross-WM immer unter die Top Ten. Die Niederländerin hat ein in der Breite starkes Team um sich herum, doch zuletzt konnten Yara Kastelijn, Pauliena Rooijakkers & Co. nie ganz vorne mit eingreifen. Die Frauen in Rot werden sich also komplett in den Dienst ihrer 22-jährigen Kapitänin stellen.

Ganz ähnlich sieht es auch bei Katarzyna Niewiadoma und Canyon – SRAM – zondacrypto inne. Die Polin wurde Vierte beim Amstel Gold Race und vor einem Jahr Fünfte in Lüttich. Niewiadoma ist in Topform, hat aber ein großes Problem: ihren schwachen Sprint. Will sie gewinnen, muss sie wohl solo auf dem Quai des Ardennes ankommen. 

Dabei wird die Tour-de-France-Siegerin von einem zumindest nominell starken Team unterstützt. Ausgerechnet Neuzugang Cecilie Uttrup Ludwig aber fährt allerdings ihrer Form hinterher. Deutlich stärker präsentierte sich beim Flèche Wallonne die Deutsche Antonia Niedermaier, die auch jetzt wieder dabei ist. Chloe Dygert gibt mit 28 Jahren ihr Debüt bei einem der Ardennenklassiker.

Lippert und Reusser lassen Movistar hoffen

Nur weniger erfahrener bei den Ardennenklassikern ist Marlen Reusser (Movistar), die aber 2023 bereits Dritte in Lüttich wurde. Die Schweizerin verzichtete auf das Amstel Gold Race und den Flèche Wallonne und geht deshalb ausgeruht an den Start. Die Deutsche Liane Lippert zeigte als Fünfte beim Flèche, dass sie gut drauf ist. Die 27-Jährige klettert stark und muss sich im Sprint lediglich vor Kopecky fürchten.

Das gilt allerdings nur, solange Marianne Vos nicht doch auf der Startliste auftaucht. Einzige Kapitänin bei Visma – Lease a Bike ist nach derzeitigem Stand Roubaix-Siegerin Ferrand-Prevot, die ebenfalls sprinten kann und so Lippert bei der Flandern-Rundfahrt noch hinter sich ließ. Die 33-Jährige hat wie Vos den Flèche ausgelassen, wird nun aber im Gegensatz zur Niederländerin als Teilnehmerin bei “La Doyenne“ aufgeführt.

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