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31.05.2025 | (rsn) – Auch wenn sein Angriff auf das Rosa Trikot im Finale der 19. Giro-Etappe wirkungslos verpuffte, zeigte sich Richard Carapaz (EF Education – EasyPost) im Ziel in Champoluc nicht unzufrieden mit dem Ausgang der vorletzten Kletterprüfung dieser 108. Italien-Rundfahrt.
“Ich habe einige Klassementfahrer hinter mir gelassen. Ich kann insgesamt glücklich sein. Es war klar, dass mich Del Toro nicht so einfach ziehen lassen würde. Ich glaube, alles in allem war es eine sehr gute Etappe für mich“, sagte der Ecuadorianer in einer Pressemitteilung zu seiner Attacke am letzten Anstieg des Tages, mit der er zwar wegkam – allerdings hatte er Isaac Del Toro (UAE – Team Emirates – XRG) im Schlepptau, der Carapaz schließlich im Kampf um Platz zwei deutlich hinter sich ließ und sechs Bonussekunden sammelte und damit zwei mehr als der Gesamtzweite, dessen Rückstand im Klassement damit auf 43 Sekunden anwuchs.
Sein Sportlicher Leiter Juan Manuel Garate zeigte sich aber optimistisch, dass Carapaz auf der alles entscheidenden 20. Etappe noch das Blatt wird wenden können. “Jetzt ist er in seiner besten Form, seit er zu unserem Team gekommen ist (2023, d. Red.). Er hatte bereits vor und während der letztjährigen Vuelta eine gute Phase, aber jetzt ist er noch solider. Er ist der Richard Carapaz, den wir alle kennen, derjenige, der bei den Grand Tours mithalten kann“, wurde der Spanier in der EF-Pressemitteilung zitiert.
Die Entscheidung erwartet Garate – wie alle anderen auch – am 18 Kilometer langen und gut neun Prozent steilen Colle delle Finestre, der nach 160 Kilometern in Angriff genommen wird. Vom Gipfel in 2.172 Metern Höhe, zugleich der höchste Punkt dieses Giro, folgt noch eine rund 15 Kilometer lange Abfahrt, ehe es den 16 Kilometer langen Schlussanstieg nach Sestrière hinauf geht, der allerdings nur in seiner zweiten Hälfte Steigungsgrade bis zu sieben Prozent aufweist. Selbst hier dürfte Del Toro kaum noch in Bedrängnis zu bringen sein
Deshalb werden seine Gegner wohl am Finestre das Rosa Trikot attackieren müssen. Das deutete auch Garate an. “Der Colle delle Finestre ist ein Anstieg, der kein Ende zu nehmen scheint. Alles kann passieren, natürlich muss man danach noch nach Sestrière, und selbst wenn der Wind morgen günstig steht, so ist es eine Herausforderung“, sagte Garate, der den Colle Finestre einmal in seiner Karriere im Rennen bezwungen hat: Im Jahr 2005 wurde er auf der damaligen 19. Giro-Etappe Vierter, um dem Giro schließlich auf Gesamtrang fünf zu beenden.
“Es war ziemlich hart“, erinnerte sich der 49-Jährige.Ähnliches wird sein Kapitän nachd er heutigen 20. Etappe sagen können, zumal auch wieder in den Bergen große Hitze erwartet wird. "Das wird vielen Fahrern zusetzen", sagte Garate abschließend.