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31.05.2025 | (rsn) – Red Bull – Bora – hansgrohe konnte nach dem gestrigen Schreckmoment, als Giulio Pellizzari in der letzten Kurve der 19. Giro-Etappe auf dem Asphalt gelandet war, Entwarnung geben. “Er hat nur ein paar Abschürfungen und wir hoffen, dass ihn das heute nicht beeinträchtigt“, erklärte Sportdirektor Christian Pömer gegenüber RSN vor dem Start des für die Gesamtwertung entscheidenden vorletzten Teilstücks dieser 108. Italien-Rundfahrt erklärte.
Damit bestätigte der Österreicher Pellizzaris ersten Kommentar im Ziel, wo der 21-jährige Italiener sich bereits optimistisch geäußert hatte. Zu den heutigen Sieg-Chancen des nach Primoz Roglics Ausscheiden in die Kapitänsrolle gerückten Neuzugangs äußerte sich Pömer eher zurückhaltend. “Giulio Pellizzari ist ein ganz junger Profi, der das zum ersten Mal macht und ob da für ihn die Chance besteht, auf Etappe zu fahren, das entscheiden nicht wir, sondern die anderen.“
Die “anderen“ spielten nach Pömers Worten auf der 19. Etappe nicht mit, als sein Team mit einer Tempoverschärfung bergauf versuchte, das Rennen zu animieren. “Wir hatten mit unseren doch deutlich eingeschränkten Ressourcen den Plan, auf die Dynamik des Rennens zu setzen und gehofft, dass, wenn wir ein bisschen Vorarbeit leisten und die anderen unterstützen, die dann weitermachen“, erzählte Pömer.
“Das ganze große Ziel von allen anderen Teams, auf deren Bussen nicht ‘UAE‘ steht, war, Del Toro so müde wie möglich zum letzten Anstieg zu bringen, um ihm seine Explosivität zu nehmen. Der Ausgang ist ja mittlerweile bekannt. Der Plan war gut, die Umsetzung war gut. Das Problem war nur, dass die anderen Teams nicht das gemacht haben, was wir geplant hatten“, sagte Pömer lachend. Als die Tempoverschärfung dann sogar drohte, Pellizzari zu überfordern, nahm das aus nur noch sechs Fahrern bestehende Red-Bull-Team heraus.
Als Richard Carapaz (EF Education – EasyPost) am letzten Anstieg des Tages dann mit Isaac Del Toro (UAE – Team Emirates – XRG) im Schlepptau davonzog, musste auch Pellizzari passen und kam schließlich in der ersten Verfolgergruppe 24 Sekunden hinter den besten Fahrerin dieses Giros an, ehe sich kurz vor der Ziellinie der Sturz ereignete, der Pömer und dem Rest der Sportlichen Leitung kurzzeitig Sorgenfalten auf die Stirn getrieben haben dürfte.
Doch Pellizzari schwang sich schnell wieder aufs Rad und wirkte auch danach im kurzen Interview nicht sonderlich bekümmert – eine Eigenschaft, die Pömer an dem aus San Severino Marche stammenden Talent imponiert, wie er betonte: “Als ausgebildeter Mentalcoach beeindruckt mich am meisten seine Unbekümmertheit. Das ist auch etwas, was ihn künftig die Herzen der italienischen Tifosi künftig zu Herzen legen wird“, sagte der 47-Jährige und fügte an: “Die Idealvorstellung ist ja, dass jeder, der hier ist, den Giro aus Leidenschaft betreibt und nicht, um Geld zu verdienen. Ich hoffe, uns gelingt es als Team, das so lange wie möglich aufrechtzuerhalten.“