Die Stimmen zur 5. Etappe der Tour de France Femmes

Van der Breggen: “Hätte mehr Feuerwerk am letzten Berg erwartet“

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Anna van der Breggen (SD Worx – Protime9 | Foto: Cor Vos

30.07.2025  |  (rsn) - Kim Le Court (AG Insurance – Soudal) hat sich auf der 5. Tour-Etappe den Sieg geholt und Marianne Vos (Visma – Lease a Bike) das Gelbe Trikot wieder weggeschnappt. Am längsten Tag dieser Tour kam es zu zahlreichen Stürzen, in deren Folge unter anderem auch Sprinterin Elisa Balsamo (Lidl – Trek) und Olympiasiegerin Kristin Faulkner (EF Education – Oatly) das Rennen aufgeben musste.

Die ebenfalls gestürzte Lorena Wiebes (SD Worx – Protime) kam zwar ins Ziel, war aber bereits weit davor an einem Anstieg abgehängt worden und hatte keine Chance auf einen dritten Etappensieg. Auch Liane Lippert (Movistar) spielte im Finale keine Rolle, nachdem ihr Team bei der Verfolgung der Spitzengruppe viel Kraft gelassen hatte.

Die Stimmen zur 5. Etappe der Tour de France Femmes:

Kimberly Le Court (AG Insurance – Soudal / Etappensiegerin und Gelbes Trikot / Flash):
“Wir kamen mit einem klaren Plan in die Etappe. Erstmal hieß es, sicher zu bleiben, denn die Etappe war lang und flach und das war auch gar nicht so einfach, weil es viele Stürze gab. Ich bin aber gut durchgekommen. Dann wollten wir die Bonussekunden gewinnen, das hat auch geklappt. Und dann musste ich es irgendwie managen, in der Gruppe zu bleiben, um um den Etappensieg zu kämpfen. Das wäre fast schiefgegangen, weil ich ziemlich schnell in die letzte Kurve ging und die enger war als gedacht. Das war recht knapp. Da habe ich etwas an Tempo verloren. Doch zum Glück hatte ich dann den besten Antritt in der Gruppe.

Demi Vollering (FDJ – Suez / Zweite):
“ Es lief gut, ich bin zufrieden. Ich bin vielleicht noch nicht in Topform, aber das Ende der Tour ist noch weit entfernt. Erstmal muss ich mich erholen, denn es war ein langer Tag. Die erste Stunde war mit einem 45er Schnitt unglaublich schnell. Es sind sehr schnelle Tage hier, aber heute hat es auch Spaß gemacht. Ich wusste, dass der Schlussanstieg steil war, weil mein Team von dort in der Gegen beheimatet ist. Sie hatten die Strecke erkundet und mich gut informiert. Die anderen Fahrerinnen haben jedoch so hart auf die Boni gekämpft, dass ich dachte: ‘Mal abwarten, ob ich mit einem Angriff an ihnen vorbeikomme.‘ Es hat zwar nicht ganz geklappt, aber es war ein tolles Finale.“

Anna van der Breggen (SD Worx – Protime / Dritte / ESP):
“Ich muss weiter stärker werden, denn der schwierige Teil dieser Tour kommt noch. Ich bin sehr zufrieden. Ich hätte mehr Feuerwerk am letzten Anstieg erwartet. Das ist womöglich ein Resultat eines sehr langen Tages. Die Geschwindigkeit war den ganzen Tag hoch. Es wurde dauernd um die Positionen gekämpft. Ich bin sehr glücklich, dass ich in dieser ersten Gruppe dabei war. Die echten Berge kommen erst noch.“

Pauline Ferrand-Prévot (Visma – Lease a Bike/ 5. Platz/ ESP):
“Es war heute sehr explosiv, vielleicht etwas zu viel für mich im Moment. Ich bin trotzdem zufrieden, dass ich die Etappe in der ersten Gruppe beenden konnte. Marianne (Vos) hätte es beinahe geschafft. Sie war nicht so weit zurück, aber es war leider dann doch nicht möglich. Am Ende war es ein guter Tag für uns, weil wir keine Zeit im Gesamtklassement verloren haben. Ich fühle mich sehr gut in den Anstiegen. Ich freue mich auf die Bergetappen. Wir werden sehen, was passiert. Aktuell sieht es gut aus. 

Marianne Vos (Visma – Lease a Bike/ Achte / Eurosport):
“Am Anstieg galt es Vollgas zu geben. Die Besten waren an der Spitze. Ich konnte dort nicht mitfahren und habe mich deshalb in der zweiten Gruppe wiedergefunden. Das war okay. Ich habe alles versucht, aber die Besten waren vorne. (Pauline Ferrand-Prévot in der ersten Gruppe:) Das war eine fantastische Situation. Wir wollen Pauline dort haben und mit ihr keine Zeit verlieren im Kampf um das Gesamtklassement. Das war perfekt. Alle im Team haben gekämpft. Es ist bis jetzt alles gut gelaufen. Ich bin sehr glücklich.“ 

Julie Bego (Cofidis Weißes Trikot / letour.fr):
“Es war sehr, sehr hart. Ehrlich gesagt, hätte ich nach der Hälfte der Etappe nicht geglaubt, dass ich das Trikot behalten würde. Mir ging es wirklich schlecht, ich sagte dem Team: ‘Ich bin tot, ich kann nicht mehr.‘ Als die Anstiege kamen, schaffte ich es, sagen wir mal, wieder auf ein ordentliches Niveau zu kommen. Aber heute war kein guter Tag. Dass ich durchgehalten und das Weiße Trikot behalten habe, ist schon gut. Die Mädels haben während der gesamten Etappe an mich geglaubt, und dafür danke ich ihnen. Im Anstieg sagte ich mir, dass ich deswegen nicht aufgeben darf. Bei dieser Tour lerne ich ständig neue Grenzen kennen. Ich schaffe es, mich vielleicht noch mehr anzustrengen als bei anderen Rennen.“

 

Lorena Wiebes (SD Worx – Protime/ 58. / Grünes Trikot / Eurosport):
“Diese Etappe hätte ich mir anders vorgestellt. Es hat mit dem Sturz schon schlecht begonnen. Ich hatte Glück, wie ich hingefallen bin, denn einige Fahrerinnen hat es viel schlimmer erwischt. Ein Sturz hilft nie während einer Etappe. Am vorletzten Anstieg habe ich gespürt, dass meine Beine nicht die besten sind. Ich musste eine Lücke aufreißen und konnte sie nicht mehr schließen.

Ricarda Bauernfeind (Canyon – SRAM– zondacrypto / ARD):
“Wir haben heute keine Zeit verloren und das war das Wichtigste. Ich habe immer besser reingefunden, gegen Ende wurde es mein Terrain, das lässt mich positiv auf die kommenden Tage blicken. Ich brauche immer ein bisschen Zeit, bis ich richtig ins Rennen gefunden habe. Der erste Teil war flach und superschnell. Wir hatten in der ersten Stunde einen 47er Schnitt. Dafür fehlt mir noch ein bisschen die Power.

Romy Kasper (Human Powered Health / ARD):
“Es war wie ein Ardennenklassiker, es ging den ganzen Tag hoch und runter, auch wenn die Etappe flach aussah. Es war schnell, es dauerte fast zwei Stunden, bis die Gruppe weg war. Und in den Hügeln ging es dann Vollgas, um die Gruppe zurückzuholen. Dann gab es verschiedene Interessen, ob nun alles zusammengehalten werden soll oder eine neue Gruppe mit puncheurigeren Fahrerinnen geht.“

Elise Chabbey (FDJ – Suez / Bergtrikot / letour.fr):
"Ich war nicht vorne, um das Bergtrikot zu verteidigen, sondern um Demi (Vollering) zu beschützen. Ich denke, das ist mir gelungen. Am Anstieg wollten wir ein hartes Rennen vor dem Bonussprint, damit sie dort attackieren konnte. Es war perfekt für uns, sie ist ein großartiges Rennen gefahren. Sie hat sich gut gefühlt. Heute Zweite – das ist wirklich cool. Wir wussten, dass sie super Beine hatte, aber nach einem Sturz weiß man nie. Aber sie hat sich super schnell erholt und ich denke, sie wird an den kommenden Tagen da sein.“

 

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