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13.08.2025 | (rsn) – Die unabhängige Unternehmung zur Vertretung der Interessen von weiblichen Radprofis, The Cyclists Alliance (TCA), hat mit ihrer Präsidentin Grace Brown einmal mehr die UCI dazu aufgefordert, jährliche Screenings zur Überwachung des Relativen Energiedefizits im Sport (REDS) und der Knochendichte von Fahrerinnen für Women's WorldTeams verpflichtend und so den Profi-Radsport gesünder zu machen.
"Wir arbeiten kontinuierlich daran, den professionellen Radsport zu einer nachhaltigen und erfüllenden Karrieremöglichkeit für Frauen zu machen. Die Fahrergesundheit und deren Wohlergehen sind wichtig für die Langlebigkeit einer Karriere", so die im vergangenen Jahr als Radprofi kurz nach dem Gewinn der Einzelzeitfahren bei Olympia und der WM in Zürich zurückgetretene und anschließend sofort ins Präsidium der Cyclists Alliance beförderte Brown in ihrem Statement.
"Das aktuelle System ist nicht dazu aufgesetzt, um die weibliche Gesundheit zu schützen. Deshalb glaube ich, dass es unsere Aufgabe ist, weiterhin darüber aufzuklären und für bessere Standards einzustehen, die es Frauen ermöglichen, gut ernährt und mit starken, glücklichen Körpern, zu performen."
Das Thema Unterernährung und Magersucht rückte im Rahmen der Tour de France Femmes 2025 so sehr in den Fokus der Berichtersattung, wie bislang noch nie. Fahrerinnen sprachen offen über die Thematik, wie beispielsweise auch Clara Koppenburg in einem Instagram-Posting kurz nach der Tour, und erklärten teilweise auch das Ausbleiben ihrer Menstruation.
Die TCA merkte außerdem an, dass man enttäuscht darüber sei, dass im Frauensport in unagemessenem Maße über die körperlichen Erscheinungsbilder der Athletinnen gesprochen werde, gerade im Vergleich zum Männersport.
Besonders liege der Fokus aber für die TCA darauf, den Radsport-Weltverband dazu zu bringen, REDS-Screenings und Messungen der Knochendichte ins UCI-Regelwerk aufzunehmen. Einen entsprechenden Antrag habe man bereits im November des letzten Jahres eingereicht – mitsamt eines vorgeschlagenen Screening-Systems. "Heute wollen wir die UCI einladen, unseren Vorschlag noch einmal zu überdenken, und dabei Unterstützung durch Expertise von unserer Seite anbieten", heißt es im Statement.
"Während uns bewusst ist, dass das einiges an Arbeit bedeuten würde, um eine ordentliche Implementierung sicherzustellen, glauben wir, dass es es mehr als wert ist, eine Art Protokoll einzuführen – sowohl für weibliche als auch männliche Radsportler, die auf UCI-Level professionell Rennen fahren."
Im Herbst werde man nun eine Awareness-Kampagne zum Thema Fahrergesundheit und Wohlergehen starten. "Fahrergesundheit und Spitzenleistungen müssen Hand in Hand gehen", so das Statement der TCA weiter. "Der Sport verfügt heutzutage über mehr als genug wissenschaftliche Erkenntnisse, Einblicke und Erfahrungen, um ethisch nachhaltige Leistungen zu ermöglichen, die nicht die Gesundheit beeinträchtigen."