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17.08.2025 | (rsn) – Nach elf gemeinsamen Jahren wird Jasper Stuyven das Kapitel Lidl - Trek schließen und ab der kommenden Saison für Soudal - Quick–Step an den Start gehen. Im Interview mit Het Laatste Nieuws hat der Belgier über den Tapetenwechsel gesprochen und die Gründe für den Transfer erklärt. Zwischen ihm und der Equipe, bei welcher er einst den Sprung zum Profi gemacht hatte, gebe es kein böses Blut – aber unterschiedliche Ansichten.
"Ich hätte sicher bleiben können, aber bei Lidl - Trek gab es eine andere Sicht auf meine Rolle", gab der 33-Jährige an. So sei Stuyven beim US-Rennstall nicht mehr länger als Kapitän für die Kopfsteinpflaserklassiker eingeplant gewesen, "weil sie Mads Pedersen und Mathias Vacek einsetzen wollen. Dann haben sie noch Jonathan Milan für Gent-Wevelgem", erläuterte Stuyven.
Zwischen den Parteien habe eine offene und ehrliche Kommunikation stattgefunden. "Es lag an mir zu entscheiden, ob ich diese neue Rolle übernehmen wollte", führte er weiter aus. "Aber sie verstanden, dass es angesichts meiner beiden letzten Klassiker-Saisons, in denen ich gezeigt habe, dass ich vorne mithalten kann, sicherlich Teams geben würde, die mich weiterhin als Kapitän sehen."
Seinen größten Triumph feierte Stuyven vor vier Jahren mit seinem Sieg bei Mailand-Sanremo. Schon ein Jahr zuvor gewann er 2020 den Omloop Nieuwsblad und 2019 entschied er die Deutschland Tour für sich. Außerdem wurde er 2021 WM-Vierter in Leuven. Auch in den darauffolgenden Jahren mischte er bei den Klassikern im Frühjahr vorne mit – so auch als Fünfter bei der diesjährigen Flandern-Rundfahrt.
"Gegen Tadej Pogacar und Mathieu van der Poel zu gewinnen, ist natürlich schwer, aber das ist Mads Pedersen in den Monumenten auch noch nicht gelungen", fügte Stuyven an. Mit Blick auf die Grand Tours und weitere Etappenrennen sei er sich über seine limitierten Möglichkeiten im Klaren, weshalb er sich gerne als Helfer einbringe. "Aber im Frühjahr möchte ich noch Freiheit haben. Und nach meinem Empfinden ist das gerechtfertigt", unterstrich Stuyven.
Mit seinen Lidl-Teamkollegen hat sich der belgische Radprofi natürlich bereits über den bevorstehenden Abschied ausgetauscht. "Die Jungs aus Jonathan Milans Sprintzug haben gesagt, dass sie mich im Lead-out vermissen werden und wissen, dass sie sich nächste Saison gegen mich im Sprintaufbau durchsetzen müssen. Sie für Johnny, ich für Merlier", blickte er voraus.
Ziele wollte Stuyven keine formulieren, der Reiz des Unbekannten motiviert den Belgier aber sehr. "Ich denke, es war auch für mich an der Zeit für etwas Neues. Ich möchte in den letzten Jahren meiner Karriere weiterhin versuchen, die Finals in den großen Frühjahrsklassikern zu fahren, und vielleicht springt noch etwas dabei heraus."