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10.09.2025 | (rsn) – Nach perfektem Teamwork hat Red Bull – Bora – hansgrohe auf der 17. Etappe der Vuelta a Espana den ersten Tagessieg feiern können. Dafür sorgte der 21-jährige Italiener Giulio Pellizzari, der sich nach 143,2 Kilometern von O Barco de Valdeorras zur Bergankunft am Alto de El Morredero als Solist den bisher größten Erfolg seiner Karriere holte.
Hinter Tom Pidcock (Q36.5) rundete Jai Hindley den für Red Bull – Bora – hansgrohe erfolgreichen Tag als Dritter ab. Dagegen verpassten Jonas Vingegaard (Visma – Lease a Bike) und Joao Almeida (UAE – Emirates – XRG) auf den Positionen vier und fünf die Bonussekunden. Der Däne kam wenige Meter vor dem Portugiesen ins Ziel und baute so vor dem morgigen Zeitfahren seine Führung im Gesamtklassement gegenüber Almeida auf 50 Sekunden aus.
Giulio Pellizarri (Red Bull - Bora - hansgrohe / Sieger / Ziel - Interview ): “Es ist der beste Moment in meiner bisher kurzen Karriere. Heute hatte ich ein komisches Gefühl, ich dachte mir, dass es mein Tag sein könnte. Ich muss meinem Team und meinen Teamkollegen danken. Wir haben heute darum gekämpft, das Podium zu festzumachen. Das hat nicht geklappt, aber der Kampf ist noch nicht vorbei.“
Tom Pidcock (Q36.5 / Zweiter / Eurosport): “Wenn man um das Podium fahren will, muss man einen möglichen Etappensieg aufopfern können, auch wenn er toll gewesen wäre. Es ist schade. Aber unser Hauptziel ist das Podium. Darum müssen wir einfach schwierige Entscheidungen treffen. Bis auf die Bora-Boys waren wir im Finale alle alleine. Das hat man dann auch gesehen. Das haben sie gut gemacht.“
Jonas Vingegaard (Visma – Lease a Bike / Vierter / Eurosport): “Um ehrlich zu sein, haben wir nur kurz miteinander geredet. Ich weiß gar nicht mehr, was er (Almeida) gesagt hat. Es war einfach irgendwas über das Rennen. Darüber, dass Giulio (Pellizzari) angegriffen hatte. Die fünf oder sechs waren heute wirklich ziemlich gleichwertig. Ich hatte keinen sehr guten Tag, aber ich habe es überstanden. Aber diese Tage muss man eben überstehen und wenn das ohne Zeitverlust klappt, ist es ein Erfolg.“
Joao Almeida (UAE - Emirates - XRG / Fünfter / Mixed): "Enttäuscht? Ich bin vor allem müde, so wie alle anderen auch, aber ja, ein Tag weniger bis Madrid. Es war relativ steil zu Beginn des Anstiegs, der zweite Teil war sehr windig. Niemand wollte zu viel investieren. Es war ein schwieriger Anstieg, am Ende sind wir fast zusammen angekommen, manche haben nur einen besseren Sprint als andere. Jonas (Vingegaard) hat nicht super ausgesehen, aber ich auch nicht. Ich glaube, wir sitzen alle im gleichen Boot."
Matthew Riccitello (Israel - Premier Tech / Sechster / Eurosport): “Am Ende war es meine Schuld, dass ich nicht gleich an Pelizzari drangeblieben bin, aber ich dachte, die anderen wollen den Etappensieg. Ich bin ein wenig enttäuscht, dass sie mir nicht geholfen haben. Ich bin ein wenig frustriert, aber ich kann niemandem die Schuld dafür geben, dass ich ihm nicht gefolgt bin.”
Felix Gall (Decathlon – AG2R / Sieber / Eurosport): “Ich fühlte mich gestern nicht sehr gut und heute war auch nicht mein bester Tag. Wir sind in Woche drei und ich bin die Tour schon aufs Klassement gefahren – und das mache ich bei der Vuelta jetzt auch. Ich hatte nicht erwartet, dass es leicht wird. Die nächsten Tage muss ich noch durchhalten und alles geben. Mir hat heute am Anfang des Anstieges der Punch gefehlt. Ich habe aber bis zum Ziel gekämpft und es war wohl zu meinem Vorteil, dass das letzte Stück etwas flacher wurde und dass es Gegenwind gab. Die Favoritengruppe hat sich deswegen etwas angeguckt und deswegen habe ich nicht so viel Zeit verloren.“
Matteo Jorgenson (Visma – Lease a Bike / Zehnter / Eurosport): “Der Plan war, die Etappe zu gewinnen. Wir wissen nicht, wie viele Chancen wir noch bekommen. Wir sollten also dafür sorgen, dass die GC-Gruppe um den Etappensieg fährt. Ich denke. wir können zufrieden sein, auch wenn ein anderes Resultat natürlich noch besser gewesen wäre. Trotzdem war es ein gutes Ergebnis und ich glaube, Jonas hat Almeida auch noch etwas Zeit aufgebrummt.“
Patxi Vila (Sportlicher Leiter Red Bull – Bora – hansgrohe / Eurosport): “Wir kannten den Anstieg, denn wir hatten ihn uns schon mal angesehen. Wir haben da auch bemerkt, dass man im Tal einiges bewegen kann. Zum Ende des Anstieges gab es Gegenwind und wir wussten, dass die Großen weniger auf ihn (Pellizzari) reagieren würden. Wir wussten, dass es wegen des Gegenwindes taktisch werden würde. Nur Riccitello hat probiert, ihn zurückzuholen, aber Jai konnte immer auf ihn reagieren. Sie sind beide sehr stark gefahren.“
Grischa Niermann (Sportlicher Leiter Visma – Lease a Bike / Eurosport): “Wir wollten die Etappe gewinnen, aber letztendlich sprechen die Beine. Und Jonas hatte heute nicht die allerbesten. Deswegen musste er es am Schlussanstieg defensiv angehen. Das ist schade, aber das wichtigste ist, dass er weiter in Rot ist und sogar ein paar Sekunden gewonnen hat. Das nehmen wir für morgen mit.“
Stefan Küng (Groupama - FDJ - / Platz 89 / Eurosport): “Es war heute vom Start weg klar, dass die GC-Teams das Rennen kontrollieren wollten. Ich habe also versucht, so viel Energie wie möglich für morgen zu sparen. Es war aber immer noch eine Bergetappe mit über 3500 Höhenmetern, ich würde also nicht sagen, dass ich heute Abend frisch bin. Heute Abend ist ein langer Transfer, den man auch nicht vergessen darf. Der erste Teil des morgigen Zeitfahrens ist recht technisch, der zweite Teil ist relativ geradeaus. In der dritten Woche einer Grand Tour geht es im Zeitfahren auch darum, dass man nicht zu müde ist, aber ich bin zuversichtlich.”