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06.10.2025 | (rsn) – Im vergangenen Jahr wollte Tadej Pogacar (UAE – Emirates – XRG) beim Tre Valli Varesine (1.Pro) seinen zweiten Sieg im Regenbogentrikot feiern – nach dem WM-Titel in Zürich war er direkt im Anschluss beim Giro dell’Emilia (1.Pro) erfolgreich. Damals machte ihm und allen anderen Fahrern das Wetter einen Strich durch die Rechnung. Nach 58 Kilometern wurde das Rennen aufgrund der schweren Regenfälle in der Provinz Varese im Norden der Lombardei abgebrochen.
Nun bietet sich dem Slowenen die nächste Chance auf seinen zweiten Sieg bei dem italienischen Eintagesrennen – und wieder wäre es sein zweiter Sieg im Regenbogentrikot. Nach der Titelverteidigung in Kigali gewann Pogacar er das EM-Rennen in der französischen Region Drome-Ardeche nach einem 75-Kilometer-Solo.
2022 konnte der Weltmeister schon einmal in Varese gewinnen. Damals nicht – wie fast schon gewohnt – mit einem langen Solo-Sieg, sondern im Sprint einer größeren Gruppe. Für Pogacar und zahlreiche andere Favoriten bei diesem Rennen ist Tre Valli Varesine ein wichtiges Vorbereitungsrennen auf die am Samstag stattfindende Lombardei-Rundfahrt (1.UWT).
"Nach der EM ist Il Lombardia das letzte große Ziel der Saison und wir haben und dafür entschieden, Tre Valli Varesine als Warm-Up zu nutzen", sagte Pogacar laut einer Pressemitteilung seines Teams. "Wie wir wissen, wurde das Rennen letztes Jahr leider abgebrochen, insofern ist es schön, zurückzukommen und es zu ehren."
Das Profil der Strecke dürfte dem Dominator der vergangenen Jahre entgegenkommen. Herzstück ist traditionell ein Rundkurs um die Stadt Varese mit dem Anstieg nach Montello, der insgesamt neunmal in Kombination mit der Salita die Ronchi absolviert wird. Beide Anstiege sind rund je zwei Kilometer lang mit gut fünf Prozent Durchschnittssteigung und folgen ohne Abfahrt aufeinander.
Insgesamt ist die Strecke gut 200 Kilometer lang und mit rund 3400 Höhenmetern versehen. Auf den letzten beiden Runden entlang des Lago di Varese stehen mit zwei Überquerungen des Barasso noch ein ungleich steilerer Anstieg auf dem Programm.
Es bieten sich Pogacar also genügend Gelegenheiten zu einer Attacke. Das Ziel liegt nach der letzten Fahrt über die Salita die Ronchi. Neben Pogacar stehen noch weitere vorherige Sieger auf der Startliste. Primoz Roglic sollte nach seinem fünften Platz beim Giro dell‘Emilia das Team Red Bull – Bora – hansgrohe anführen – ihm stehen mit Maxim van Gils, Aleksandr Vlasov, Jai Hindley und Giulio Pellizzari starke Bergfahrer zur Seite.
Der Slowene gewann das Rennen 2019, ein Jahr zuvor jubelte Toms Skujins (Lidl – Trek). Auch der Lette wird in Busto Arsizio am Start stehen und nach jeweils fünften Plätzen bei der WM und der EM in Topform sein. Er könnte beim US-Team als "Ersatz-Kapitän" für den erkrankten Giulio Ciccone starten.
Pogacar droht auch Konkurrenz aus den eigenen Reihen: Isaac Del Toro steht seinem Kapitän in dieser Saison mit 14 Siegen in fast nichts nach – und beeindruckte mit seinem Tirumph bei Giro dell’Emilia am vergangenen Samstag. Nach starken Leistungen in Bologna zählen auch Egan Bernal (Ineos Grenadiers), Lenny Martínez (Bahrain Victorious), Michael Storer (Tudor) und das Visma-Duo Ben Tulett und CIan Uijtdebroeks zum Favoritenkreis. Ben Healy (EF Education – EasyPost) steigt nach seiner Bronzemedaille von Kigali wieder ins Renngeschehen ein.
Ein Fingerzeig in Richtung Lombardei-Rundfahrt war Tre Valli Varesine zuletzt übrigens selten. Seit 2000 gelang nur Pogacar (2022) und Vincenzo Nibali (2015) das "Double".