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21.11.2025 | (rsn) - Ein Jahr voller Höhen und Tiefen liegt hinter Lucas Carstensen. Nach mehreren erfolgreichen Jahren in Asien kehrte der Sprinter 2025 nach Deutschland zurück und fuhr für das Team Storck - Metropol Cycling. Doch das Jahr verlief anders als geplant und war geprägt von Krankheiten, Reisestrapazen und kuriosen Rennen. Nun zieht es ihn zurück nach Asien.
Die Saison 2025 war für Carstensen eine Rückkehr zu seinen Wurzeln. Nach zwei Jahren in Thailand für das Roojai Online Insurance Team, entschied er sich für einen Wechsel zum deutschen Kontinental-Team Storck - Metropol Cycling. "Es hat auf jeden Fall Spaß gemacht und wir hatten als Team immer eine gute Zeit bei den Rennen", resümierte Carstensen gegenüber RSN das Jahr. ___STEADY_PAYWALL___
Sportlich lief es für den schnellen Mann aus Hamburg jedoch durchwachsen. "Ich war mehrfach krank und kam eigentlich nie richtig in Fahrt", erklärte er. Das ständige Pendeln zwischen Europa und seinem Wohnsitz Thailand, verbunden mit Jetlag und Reisestrapazen, forderte seinen Tribut.
Erfolgreich im Chaos: Vier Etappensiege sicherte sich Carstensen bei der Tour du Cameroun. | Foto: Tour du Cameroun
Das sportliche Highlight der Saison war zweifellos die Tour du Cameroun im Juni. Mit vier Etappensiegen und dem Gewinn der Punktewertung zeigte Carstensen seine Klasse. Doch das Rennen in dem zentralafrikanischen Land war kaum als professioneller Radsport zu bezeichnen. "Solche Rennen sind mehr Abenteuer als Radrennen und der sportliche Wert ist natürlich ziemlich gering", ordnete er gegenüber RSN die Erfolge ein.
Er berichtete von kuriosen Vorkommnissen, wie einer plötzlich auftauchenden Ziellinie 500 Meter vor der im Roadbook angegebenen Marke oder einem einheimischen Fahrer, der sich am Auto des Fernsehteams festhielt. "Fast jeden Tag gab es kuriose Geschichten und es war zurückblickend sicherlich ein Rennen, an das ich mich mein Leben lang erinnern werde, mit professionellem Radsport hat es aber sehr wenig zu tun", so Carstensen.
Die erhofften Erfolge in Europa blieben aus. Bei der Algerien-Rundfahrt zu Beginn des Jahres wurde er krank und quälte sich durch die Etappen. Auch die kleineren europäischen Rennen sorgten für Frustration. "Gerade die kleineren europäischen UCI Rennen sind organisatorisch weit unter dem asiatischen Level", kritisiert Carstensen gegenüber RSN. Mangelnde Sicherheitsvorkehrungen und Rennen im vollen Verkehr trübten die Freude am Wettkampf.
"Darauf hab ich keine Lust mehr, mit 31 bin ich inzwischen auch 10 Jahre zu alt um mich für ein World Tour Vertrag zu empfehlen", so Carstensen im Gespräch mit RSN. Diese Erfahrungen führten zu dem Entschluss, Europa wieder den Rücken zu kehren. 2026 wird Carstensen für das japanische Team Kinan Racing Team fahren.
Ein kurzes Intermezzo: Nach nur einem Jahr in einem deutschen Team zieht es Carstensen zurück nach Asien. | Foto: Storck - Metropol
"Im Laufe der Saison hab ich gemerkt, dass ich nicht mehr in Europa fahren will. In Asien zu leben und für ein europäisches Team zu fahren macht einfach wenig Sinn", erklärte er seine Entscheidung. Neben der besseren Organisation lockt auch die finanzielle und infrastrukturelle Ausstattung der asiatischen Teams. "Finanziell und infrastrukturell ist es denke ich eines der besten KT Teams der Welt", freute sich Carstensen auf seinen neuen Arbeitgeber.
Die Saison 2025 endete für den Hamburger bereits im September, die Off-Season ist längst vorbei und die Vorbereitung auf das neue Jahr läuft auf Hochtouren. Die rennfreie Zeit nutzte Carstensen vor allem, um "einfach mal zuhause zu sein". Zudem baut er sich bereits ein zweites Standbein für die Zeit nach der Karriere auf. Viel Zeit für Hobbys bleibt da nicht, aber für eine Abkühlung am lokalen Wasserfall nach dem Training in der thailändischen Hitze reichte es allemal.