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22.11.2025 | (rsn) – Im tschechischen Tabor findet am Sonntag der Auftakt des Cross-Weltcups statt. Mit dabei ist auch eine deutsche Delegation, deren bekanntester Name der von Judith Krahl (Rose Racing Circle) ist. Die 24-Jährige hat diese Saison alle ihre acht Wettkämpfe in Deutschland und Tschechien absolviert und ist den TV-Zuschauern deswegen noch nicht aufgefallen. Auch der Weltcup findet in Tschechien statt, doch die Konkurrenz ist eine völlig andere als im HSF System Cup, der einheimischen Rennserie.
“Weil die Rennen in Tschechien und die Bundesliga nicht vergleichbar sind mit den Weltcups, kann ich schlecht sagen, wo ich stehe“, klang auch Krahl im Gespräch mit RSN unsicher. Eins wusste sie aber sicher, ihre Vorbereitung auf das erste Rennen der wichtigsten Serie war alles andere als optimal. “In Stahnsdorf am Sonntag habe ich mich ziemlich abgemault und jetzt habe ich ein paar Schürfwunden“, erzählte sie.
___STEADY_PAYWALL___In Brandenburg gab es am letzten Wochenende zwei Bundesliga-Wettkämpfe, die Krahl beide souverän für sich entschied, daran konnte auch der Sturz nichts ändern. “Ich habe da trotzdem noch gewonnen. Aber es war ein bisschen peinlich: Ich bin direkt in der ersten Kurve an erster Position liegend noch auf der Straße auf die Fresse geflogen“, blickte die Deutsche Meisterin von 2023 zurück. “Und dadurch, dass es noch Asphalt war, sind Knie und Ellenbogen offen. Und das dann schon immer nervig mit Schlaf und Erholung“, fügte sie an.
Judith Krahl (Rose Racing Circle) in Bad Salzdetfurth | Foto: Marla Sigmund
Tomke Windelband wurde in Stahnsdorf zweimal Zweite. Die 19-Jährige Quereinsteigerin kommt vom Inline-Skating - wo sie im Marathon und Halb-Marathon erfolgreich war - und reist mit Julia Katharina Pfeil und der angeschlagenen Krahl nach Tabor. Die hatte den Kurs am Samstagnachmittag schon erkundet. “Teilweise liegt Glatteis auf der Strecke. Zum Schluss war das ganz schön gefährlich. Schnee gibt es nicht, aber am Morgen liegt Frost – und morgen soll es noch kälter werden. Es soll so -2 Grad Celsius werden“, berichtete sie.
Dass Krahl überhaupt dabei ist, hat vor allem mit dem Weltcup-Ort, der relativ nah an der Heimat liegt, zu tun. “Hier bin ich hauptsächlich, weil es Tschechien ist. Ansonsten werde ich planmäßig noch Zonhoven Anfang Januar fahren. Namur fahre ich eigentlich auch gern, aber da habe ich gerade eine anstrengende Zeit mit der Uni“, blickte sie auf ihre Weltcup-Planung voraus. Die Events um Heiligabend herum werde sie auslassen, da ihr Antwerpen, Dendermonde, Gavere und Koksijde nicht sonderlich lägen.
Auch letzten Winter nahm Krahl nur an vier Weltcup-Rennen, wie dem in Antwerpen, Teil. | Foto: Cor Vos
Auch wenn sie für die Weihnachtsperiode Teilnahmen in Zolder und Diegem geplant hat, tritt Krahl damit in Belgien deutlich kürzer als in ihrer aktivsten Saison 2023/2024. “Unibedingt ist es eine abgespeckte Wintersaison. Ich habe nicht viele Freiheiten und immer sehr viel Stress aktuell“, verriet die Lehramtsstudentin, die für die Saison 2026/2027 schon wieder größere Pläne hat: “Dieses Jahr habe ich viele Kurse. Nächstes hoffe ich wieder mehr Zeit zu haben. Im Winter werde ich dann an meiner Staatsexamensarbeit arbeiten müssen, aber ansonsten nicht viele Kurse haben. In meinem Kopf stelle ich mir das besser mit einer Saison kombinierbar vor als jetzt.“
In der abgespeckten Wintersaison bleibt immerhin national noch ein großes Ziel, das nach dem Karriereende von Elisabeth Brandau in greifbare Nähe gerückt ist: der zweite DM-Titel bei der Elite. Doch so einfach wie bei ihren drei Bundesliga-Rennen in diesem Jahr wird es ihr in Bensheim wohl nicht gemacht werden. “Sina van Thiel wird da wohl an den Start gehen. Die kann halt gut Fahrrad fahren. Im Mountainbike ist sie schon ziemlich gut. Bei den Deutschen Meisterschaften konnte sie bisher immer abliefern. Das ist eine Außenseiterin, auf die man ein Auge haben muss“, meinte Krahl über die 22-Jährige, die in den letzten drei Jahren Gold in der U23 gewonnen hat und nun erstmals bei der Elite antreten muss.