Nach Alkoholfahrt in Monaco

Holm über Gaviria: “Der faulste Fahrer, den ich jemals kennengelernt habe“

Von Sebastian Lindner

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Fernando Gaviria | Foto: Cor Vos

07.12.2025  |  (rsn) – Im Trikot von Quick-Step hat Fernado Gaviria gute Zeiten erlebt. Etappensiege bei der Tour de France und beim Giro; in Italien gewann er auch die Punktewertung. Als der Kolumbianer vor zehn Jahren mit Anfang 20 nach Belgien kam, galt er als einer der verheißungsvollsten Sprinter der Zukunft. 52 Siege belegen, dass Gaviria auf einem guten Weg war. Seit 2021 hat sich sein Palmarès aber kaum mehr verändert. In den vergangenen fünf Jahren kamen zwar immerhin noch sechs Siege dazu, doch die Rennen wurden kleiner und kleiner. Zuletzt fiel Gaviria nur durch Eskapaden auf.

In Monaco wurde er mit mehr als zwei Promille beim Autofahren erwischt. Seinen Platz in einem WorldTeam hatte Gaviria da bereits verloren, von Movistar wechselt er zu Caja Rural – Seguros RGA. Nach großem Karriereaufschwung klingt der Schritt nicht, eher nach leisem Abgesang. Das würde auch seinen alten Sportdirektor aus der vierjährigen Quick-Step-Zeit, Brian Holm, nicht wundern. Der Däne, der bis 2022 im Team arbeitete, äußerte sich jüngst in seinem eignen Podcast Café Eddy über seinen früheren Schützling.

“Hätte ich einen Fahrer auswählen müssen, der betrunken am Steuer eines Autos in Monaco erwischt wird, wäre es wahrscheinlich Gaviria gewesen“, sagte der mittlerweile 63-Jährige, der seinerseits aber auch nicht als Musterschüler durchgeht, ein Dopinggeständnis aus Telekom-Zeiten ablegte und Probleme mit Alkohol hatte. Gavirias Anklage mache ihn traurig, überrasche ihn aber nicht besonders, so Holm weiter: “Zweifellos ist er eines der größten Talente, mit denen ich je zusammengearbeitet habe. Mit Gottes Geschenk auf dem Rad gesegnet, aber gleichzeitig der faulste Fahrer, den ich je kennengelernt habe.“

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