Nys verteidigt in Abwesenheit die Weltcup-Führung

Vanthourenhout schlägt “nach schweren Wochen“ in Terralba zurück

Von Kevin Kempf

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Michael Vanthourenhout siegt beim Cross-Weltcup in Terralba. | Foto: Cor Vos

07.12.2025  |  (rsn) – Michael Vanthourenhout (Pauwels Sauzen – Altez) hat sich nach einem ereignisarmen Rennen mit spannendem Finale den Sieg beim Weltcup in Terralba gesichert. Aus einer Zehnergruppe war er in der Schlussrunde der Beste. Joris Nieuwenhuis (Ridley) verlor erst auf den letzten Metern den Anschluss und wurde Zweiter vor Laurens Sweeck (Crelan – Corendon). Ryan Kamp wurde Vierter vor Niels Vandeputte (Alpecin – Deceuninck). Thibau Nys (Baloise – Glowi Lions), der die ersten beiden Weltcups gewonnen hatte, war auf Sardinien nicht dabei, verteidigte aber die Gesamtführung.

Zuletzt war es bei Vanthourenhout nicht nach Wunsch gelaufen. Seinen dritten und bislang letzten Saisonerfolg hatte er Ende Oktober gefeiert, danach wurden die Platzierungen schlechter, mit Rang 17 in Tabor als Tiefpunkt. “Es waren drei oder vier schwere Wochen. Nach Tabor war ich in Spanien im Trainingslager und ich denke, dass sich das jetzt auszahlt“, strahlte der 31-Jährige im Ziel-Interview. Schon beim letzten Weltcup in Flamanville war mit Platz sieben ein leichter Aufwärtstrend zu erkennen.

“Es ist gut, wieder mit um den Sieg kämpfen zu können. Ich fühlte mich sehr stark. Ich konnte Nadelstiche setzen, aber es war schwer, einen Abstand zu forcieren. Im Sand war ich etwas besser als die anderen. Im Finale habe ich von der letzten Zielpassage bis zum Ziel alles gegeben“, freute er sich.

Luca Harter (Stevens) vertrat als einziger die deutschen Farben. Im nur 35 Fahrer starken Feld wurde er in der 2. Reihe aufgestellt. Diese Position konnte er aber nicht halten, er beendete den Wettkampf als 26.

Heizomat – Cube schickte den Niederländer Mees Hendrikx ins Rennen. Der startete entgegen seiner Gewohnheit nicht gut, doch im dritten Umlauf kam er an die da elfköpfige Spitzengruppe heran. Dort konnte er sich bis zum Ziel halten, wobei er immer in den letzten Positionen unterwegs war. Er erreichte das Ziel als Neunter und erfüllte damit das Saisonziel seiner Mannschaft: bei Weltcups in die Top Ten fahren.

Nach drei von zwölf Weltcups liegt Nys im Klassement vorn. Ihm folgt Sweeck mit vier Zählern Rückstand, einen weiteren Punkt dahinter liegt Nieuwenhuis als Dritter. Das vierte Event der Serie findet am 14. Dezember in Namur statt.

So lief der Weltcup in Terralba:

Nieuwenhuis übernahm schnell das Kommando und legte der Konkurrenz ein hohes Tempo auf. Eingangs der 2. Runde setzte er sich dann kurz mit vier anderen ab, doch dieses Unterfangen wurde bald unterbunden. Dann plätscherte das Rennen so vor sich hin. Erst Ende des dritten von neun Umläufen setzte Nieuwenhuis einen nächsten Nadelstich. Das Spitzendutzend teilte sich gerecht in zwei Hälften, wurde aber einige Minuten später wieder vereint. Auch dabei war der amtierende Junioren-Weltmeister und U23-Europameister, Mattia Agostinacchio (EF Education – EasyPost), der in der Auftaktrunde gestürzt war.

Im sechsten Umlauf probierte es Vanthourenhout in einer der Sandpassagen. Er wurde aber nur Hendrikx, Agostinacchio und Joran Wyseure (Crelan – Corendon) los und brachte die Gruppe so zurück auf acht Athleten. Bei der nächsten Zielpassage kam aber auch dieses Trio wieder heran, wobei beim jungen Italiener nun die Luft sichtbar raus war.

Eine anschließende Tempoverschärfung von Sweeck verpuffte und so gingen die Elf gemeinsam auf die Vorschlussrunde. Nach Materialpech und Sturz verabschiedete sich dann Wyseure aus dem Kampf um die Top Ten. Kurz bevor es zur letzten Zielpassage ging, läutete Vanthourenhout das Finale ein. Die Gruppe streckte sich, echte Risse entstanden vor dem Erklingen der Glocke aber noch nicht.

Da der Pauwels-Fahrer jetzt aber nicht mehr locker ließ, wurden die Abstände untereinander immer größer. Das galt nicht für Nieuwenhuis, Sweeck, Vandeputte und Kamp, die nah am Belgier dranbleiben konnten. Vanthourenhout, Nieuwenhuis und Sweeck lieferten sich jetzt Positionskämpfe und als es auf den Asphalt ging, erarbeitete sich der Pauwels-Fahrer einen kleinen Vorsprung. Den konnten seine Begleiter nicht mehr zufahren, Nieuwenhuis gewann den Sprint um Platz zwei auf der sehr kurzen Zielgerade.

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