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26.12.2025 | (rsn) – Das Zählen geht weiter. Bei ihrem Sieg im Weltcup von Gavere hat Lucinda Brand (Baloise – Glowi Lions) die 57. Podiumsplatzierung in Serie eingefahren. Außerdem war es ihr 14. Sieg beim 16. Saisoneinsatz und der zehnte in Folge. Amandine Fouquenet (Arkea – B&B Hotels) belegte 15 Sekunden nach der Siegerin und drei Tage nach ihrem ersten Superprestige-Erfolg den zweiten Rang, Puck Pieterse (Fenix – Deceuninck) kam erstmals in dieser Saison aufs Podium. Kata Blanka Vas (SD Worx – Protime) wurde von Aniek van Alphen (Seven) Vierte.
“Jetzt fährt sie schon wieder ganz allein. Lucinda ist schon eine nicht sehr soziale Fahrerin“, scherzte Eurosport-Kommentator Thijs van Amerongen ob der Dominanz von Brand. Die aber versicherte erneut, dass es für sie ein schwerer Tag gewesen sei: “Anfangs musste ich das richtige Gefühl auf dem Untergrund finden. Ich habe ein paar Mal die Reifen gewechselt. Meine Beine waren auch nicht gut. Ich musste heute wirklich darüber nachdenken, wie ich in die Pedale trete.“
Ob ihr das öfter passiere, fragte der Interviewer. “Ja, ich habe öfter schlechte als gute Beine“, bestätigte die Seriensiegerin dieser Saison. “Auf solchen Kursen habe ich aber lieber gute Beine“, lachte sie. Auf dem schweren Kurs von Gavere war die Niederländerin bereits 2022 und 2021 die Beste, letzte Saison unterlag sie der amtierenden Weltmeisterin Fem van Empel, die ihre Karriere pausiert hat.
Deutsche Athletinnen verzichteten am 2. Weihnachtsfeiertag auf eine Teilnahme. Jolanda Neff (Cannondale) kam nach einer sehr starken Auftaktrunde nur auf Rang 24 ins Ziel, war damit aber trotzdem die beste deutschsprachige Fahrerin. Eine Position vor ihr erreichte die 18-jährige Niederländerin Mae Cabaca (Heizomat – Cube) das Ziel.
Brand ist nach sieben von zwölf Weltcup-Events weiter in Führung. Ihr Vorsprung auf van Alphen beträgt 51 Punkte. Dritte ist Fouquenet mit 107 Zählern Rückstand. Das nächste Rennen der Serie findet am 28. Dezember in Dendermonde statt.
Auf einem ungewöhnlich trockenen Parcours ging Fouquenet als Erste ins Gelände. Am Fuß des langen Anstiegs hatte Neff, die aus der 5. Reihe starten musste, die Führung übernommen. Bergauf setzte sich dann doch Fouquenet etwas ab, doch Brand begradigte die Situation, wobei im Feld erste Risse sichtbar wurden. Als Shirin van Anrooij (Baloise – Glowi Lions) das Zepter übernahm, löste sie sich mit Fouquenet und Brand. Dieses Trio kam drei Sekunden vor Pieterse, Ceylin del Carmen Alvarado (beide Fenix – Deceuninck) und Celia Gery (AS Bike) zur ersten Zielpassage.
Unter Leitung von Pieterse kamen beide Dreiergruppen dann schnell zusammen. Van Anrooij löste sich allerdings gleich in der Abfahrt und als es in den Anstieg ging, hatte Pieterse die Lücke allein geschlossen. Bergauf fuhr Brand die Lücke zu, wobei sie Alvarado abschüttelte. Kurz vor dem Materialposten rutschte van Anrooij weg. Sie beschädigte sich das Bike und lief zum Radwechsel, nach dem sie mit 16 Sekunden Rückstand zurück auf die Strecke ging. Derweil setzten sich, noch immer bergauf fahrend, Pieterse und Brand ab.
Das niederländische Duo ging vier Sekunden vor dem französischen und weitere fünf vor Alvarado auf die 3. von sechs Runden. Dier Vier kamen zusammen und vor einer Kurve rutschte Pieterse in Führung liegend bergab anbremsend weg. Brand forcierte im Anstieg das Tempo, doch die Französinnen blieben dran, bis Gery an zweiter Position liegend in einem Zwischenstück ein Fehler unterlief. Die Weltranglistenerste eilte nun davon, ihre beiden Verfolgerinnen bekamen Verstärkung von Pieterse. Das Trio kam zwölf Sekunden nach der Spitzenreiterin zur Rennmitte, van Alphen brauchte weitere fünf Sekunden mehr.
Im langen Anstieg setzte sich Fouquenet von Pieterse und Gery ab, wobei die AS-Bike-Fahrerin auch das Tempo der Niederländischen Meisterin nicht halten konnte. Sie wurde von van Alphen aufgerollt. Diesem Duo saßen bei der nächsten Zielpassage Vas und van Anrooij auf den Fersen.
Während sich Pieterse langsam an die zweite Position heranpirschte, verlor Gery den Anschluss an van Alphen und wurde danach von Vas eingeholt. Brand hörte die Glocke 21 Sekunden vor Fouquenet, die derer drei vor Pieterse lag. Gery konnte im Finale der Ungarin nicht mehr folgen. Die holte bergauf auch van Alphen ein und schüttelte sie direkt ab. Vor ihr baute Fouquenet ihren Vorsprung auf Pieterse wieder aus. Brand aber gewann auch in Gavere souverän.
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