--> -->
27.12.2025 | (rsn) – In den 2000er Jahren war Leif Hoste mehrfach nah dran am Sieg bei der Flandern-Rundfahrt. 2004, 2006 und 2007 wurde er Zweiter. Nach seiner 15 Jahre währenden Karriere als Radprofi, die 2012 ihr Ende fand, war er vor allem nah am Alkoholtod. Das offenbarte der inzwischen 48 Jahre alte Belgier jüngst der Zeitung Het Laatste Nieuws. Hoste ist nicht der einzige Sportler, der Probleme hat, den Übergang von der aktiven Zeit in das Leben danach zu meistern. Private Probleme und eine Dopingsperre, die er nach Unregelmäßigkeiten in seinem Biologischen Pass aber erst nach dem Karriereende absitzen musste, hätten ihn in die Alkoholabhängigkeit geführt.
“Ich wurde mindestens zehnmal ins Krankenhaus in die Notaufnahme gebracht mit mehr als 4,5 Promille im Blut“, schilderte Hoste, der den Großteil seiner Karriere für Lotto unterwegs war, nun gegenüber dem Medium. Bis zu vier Flaschen Wodka täglich seien dafür verantwortlich gewesen. “Ich konnte Tag und Nacht nicht mehr unterscheiden. Als ich mal wieder im Krankenhaus war, sagten mir die Ärzte, wenn ich so weitermache, ist es vorbei. Ich wollte damals nicht sterben, aber eineinhalb Stunden später habe ich mich angezogen, bin aus dem Krankenhaus geflohen und habe mir auf dem Weg nach Hause zwei Flaschen Wodka gekauft.“
Hoste, der mittlerweile seit sechs Jahren trocken sein will und sich an die Öffentlichkeit wandte, um vor den Gefahren der Sucht zu warnen, beschrieb mehrere Rückfälle und die Verleugnung seines Problems. Erst, als ihm Familie und Freunde mit Konsequenzen drohten, habe er langsam wieder zu sich gefunden und Hilfe gesucht. “Sucht ist ein Kampf gegen sich selbst. Und es ist ein Kampf um Leben und Tod.“
Hoste schaffte es neben seinen drei zweiten Plätzen in Flandern auch bei Paris-Roubaix zwischen 2008 und 2010 drei Mal in die Top 10. Sein bestes Ergebnis dort ist Rang vier. Zudem wurde er drei Mal belgischer Zeitfahrmeister. Insgesamt gelangen ihm sieben Siege als Profi.