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29.02.2008 | Der Kampf um die Macht ist aufs große Kettenblatt gesprungen, nachdem sich die Rennställe auf die Seite der ASO geschlagen haben. Aber alle Beteiligten müssen aufpassen, dass sie den Radsport nicht mit großer Geschwindigkeit an die Wand fahren.
Nach den Dopingskandalen droht der nächste GAU, falls die Fahrer der beteiligten Teams tatsächlich von den Olympischen Spielen und der WM ausgeschlossen werden. Für Außenstehende ist kaum nachzuvollziehen, worum es UCI und ASO geht. Die Gefahr ist groß, dass der Radsport noch mehr Fans verliert.
Dabei ist die Entwicklung nur logisch. Wie schon im Eishockey oder im Fussball versuchen sich die Profis von den vorwiegend von Ehrenamtlichen geführten schwerfälligen Verbänden zu trennen. Mit schlankeren Strukturen können notwendige Beschlüsse schneller gefasst und der überlebensnotwendige Kampf gegen Doping überzeugender geführt werden.
Die Rennställe müssen aber aufpassen, dass sie auf der Seite der ASO nicht vom Regen in die Traufe kommen. Es geht nicht darum, wie es der ehemalige UCI-Präsident Hein Verbruggen wohl vorhatte, mit der ProTour eine Geldmaschine fürs eigene Portemonnaie in Gang zu setzen. Gerüchte besagen, dass der Holländer die neue Rennserie, wenn sie sich etabliert hätte, mit Hilfe der Rabobank übernehmen wollte. Nichts anderes könnte die ASO versuchen, die mit ihren Rennen schon jetzt einen eigenen Wettbewerb beginnen könnte.
Es darf nicht darum gehen, den Radsport kommerziellen Interessen unterzuordnen, sondern nur darum, ihn aus der Krise zu führen. Hier sind die Rennställe, die Fahrer und die neutralen Veranstalter als Regulativ gefordert.
Wenn alle dem Radsport ehrlich dienen wollen, dann Kette rechts!