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11.04.2009 | (rsn) - Am Ostersonntag steht die 107. Auflage des Radsportmonuments Paris-Roubaix auf dem Programm. Die deutschen Fahrer warten seit 1896, als Josef Fischer die Premiere gewann, auf einen Sieg bei dem französischen Frühjahrsklassiker. Diesmal machen sich Marcus Burghardt (Columbia) sowie das Cervelo-Duo Heinrich Haussler und Andreas Klier Hoffnungen auf einen Triumph im Velodrom von Roubaix. Die Konkurrenz ist jedoch stark, eine Vorhersage über den Rennausgang fast unmöglich. Zu viel kann auf den Kopfsteinpflasterpassagen passieren. Einzige Erleichterung für das 24 Teams umfassende Starterfeld: Es wird wohl bis Sonntag nicht mehr regnen, es wird also nicht zur von vielen gefürchteten Schlammschlacht kommen.
Die Strecke: Auch diesmal startet Paris-Roubaix nicht in Paris, sondern in Compiègne, nördlich der französischen Hauptstadt. Von dort geht es ab 10:50 Uhr über 259 Kilometer in Richtung Roubaix. Der Weg dorthin wird jedoch ein steiniger sein. Insgesamt müssen die Fahrer 27 Kopfsteinpflasterpassagen mit einer Gesamtlänge von 52,9 Kilometern bewältigen. Der erste der gefürchteten "Pavés" steht allerdings erst nach knapp 100 Kilometer auf dem Programm, so dass die ersten beiden Rennstunden dem Einrollen dienen werden.
Dann geht aber Schlag auf Schlag. Die bekannteste und zugleich mit die schwerste der Kopfsteinpflasterpassagen, der Wald von Arenberg, steht bei Kilometer 164 auf dem Programm. Die Pavés werden auch diesmal über Sieg und Niederlage entscheiden. Wer das Rennen gewinnen will, muss im vorderen Teil des Feldes in die Pflasterabschnitte hineinfahren, da das Feld in diesen Passagen durch Stürze und Defekte zumeist auseinandergerissen wird. Wer hier einmal ins Hintertreffen gerät, findet nur schwer wieder Anschluss an die Spitze. So entscheiden nicht nur gute Beine, sondern auch taktisches Geschick und zuverlässiges Material über den Sieg. Wer alle diese Faktoren auf seiner Seite hat, hat gute Chancen, als erster ins Velodrom von Roubaix einzubiegen und von der "Hölle des Nordens" direkt in den Radsporthimmel aufzusteigen.
Die Favoriten: Die Favoritenrolle nimmt das belgische Quick.Step-Team um Tom Boonen ein. Dem belgischen Titelverteidiger und Topfavoriten stehen mit Flandern-Sieger Stijn Devolder und dem Franzosen Sylvain Chavanel zwei erstklassiger Helfer zur Seite. Im letzten Jahr war der Schweizer Fabian Cancellara (Saxo Bank), Roubaix-Sieger von 2006, Boonens hartnäckigster Kontrahent und musste sich erst im Zielsprint geschlagen geben. Allerdings geht der Olympiasieger im Zeitfahren nach einer langwierigen Verletzung nicht in Bestform an den Start. Während Cancellara noch einige Prozente fehlen, zeigt die Formkurve bei Heinrich Haussler (Cervelo) leicht nach unten. Dennoch ist dem Ex-Gerolsteiner noch einmal eine vordere Platzierung zuzutrauen. Falls nicht, können seine Teamkollegen Andreas Klier und Roger Hammond einspringen.
Mit Marcus Burghardt und dem US-Amerikaner George Hincapie hat das Team Columbia-Highroad zwei heiße Eisen im Feuer. Der Spanier Juan Antonio Flecha soll für Rabobank eine Spitzenplatzierung herausfahren. Zum erweiterten Favoritenkreis zählen der Däne Matti Breschel (Saxo Bank), der Belgier Leif Hoste (Silence-Lotto) sowie der Niederländer Martijn Maaskant (Garmin-Slipstream). Das Team Milram um Ex-Roubaix-Sieger Servais Knaven geht nur als Außenseiter ins Rennen.
Die Teams: Quick.Step, Silence-Lotto, Rabobank, Saxo Bank, Columbia, Garmin-Slipstream, Milram, Fdjeux, Ag2r, Cofidis, Bouygues Telecom, Astana, Katjuscha, Liquigas, Lampre, Caisse d`Epargne, Euskaltel, Cervelo, Skil-Shimano, Vacansoleil, Agritubel, Topsort Vlaanderen, Landbouwkrediet, BMC