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15.06.2009 | (rsn) - Jaques Anquetil starb 1987 an Magenkrebs. Der fünfmalige Toursieger wurde nur 53 Jahre alt. 1994 erkrankte Rudi Altig an der tückischen Krankheit. Anders als der große Franzose, der nach der Diagnose und vor der Operation noch die Tour fahren wollte, ließ sich der deutsche Weltmeister von 1966 sofort den ganzen Magen entfernen und überlebte.
Beide haben, wie auch der an Darmkrebs erkrankte Laurent Fignon, Toursieger 1983 und 1984, zugegeben, zu leistungsfördernden Mitteln gegriffen zu haben.
Können sie Krebs hervorrufen?
Prof. Wolf Schmiegel, Leiter der Abteilung für Innere Medizin an der Ruhruniversität Bochum, hat bei topnews.de keine Zweifel: „Doping kann das Krebsrisiko erhöhen. Das haben Untersuchungen jetzt zum ersten Mal wissenschaftlich belegt.“
Schmiegel: „Einige Dopingmittel erhöhen den Spiegel eines insulinähnlichen Eiweißhormons im Blut. Dieses Hormon wirkt wie Dynamit für die Muskeln, lässt die Zellen besonders schnell wachsen. Zellen, die aber quasi ständig mit gedrücktem Gaspedal wachsen, entarten auch schneller. Und aus entarteten – also veränderten – Zellen entsteht Krebs, auch Darmkrebs.“