Wird der Traum vom Etappensieg wahr?

Ersatzkapitän Knees in Topform zur Tour

Christian Knees (Milram)

Foto: ROTH

02.07.2009  |  (rsn) – Christian Knees (Milram) blickt zuversichtlich seiner vierten Tour-Teilnahme entgegen. Dabei muss der 28 Jahre alte Euskirchener diesmal wieder ins zweite Glied zurücktreten, nachdem er bei der Tour 2008 Milrams Mann für die Gesamtwertung war. Diesmal steht die Arbeit für seinen Kapitän Linus Gerdemann im Vordergrund. Knees hofft aber, an einem guten Tag in einer Ausreißergruppe dabei zu sein und sich seinen Traum vom Tour-Etappensieg zu verwirklichen.

Der lange Schlacks, der für seine Mannschaftsdienlichkeit bekannt ist, hatte bereits im Januar bei der Teampräsentation angekündigt, ohne Wenn und Aber Gerdemann zur Seite zu stehen und auf eigene Ambitionen im Gesamtklassement zu verzichten. „Ich fühle mich nicht zurückgesetzt, letztlich bestimmen die Erfolge, die du einfährst, deine Stellung im Team“, so Knees im Januar am Rande der Teampräsentation in Dortmund zu Radsport News. „Natürlich hat Linus die besten Voraussetzungen und ist unser Kapitän, aber ich fühle mich nicht eingeschränkt, und wenn er bei der Tour einen schwachen Tag haben sollte, kann ich in die Bresche springen.“

So weit ist es noch nicht, aber Knees scheint bereit. „Ich bin sehr zufrieden mit meiner Form und gespannt, wie ich in Frankreich abschneiden werde“, sagte der Dritte des Eschborn-Frankfurt City Loops drei Tage vor dem Tour-Start zu Radsport News. „Im Vorjahr war ich schon etwas zu früh in Topform, nämlich zur Bayern-Rundfahrt und zur Tour de Suisse. Das sieht diesmal anders aus.“

Tatsächlich war Knees bei der Bayern-Rundfahrt zwar einer der wichtigsten Helfer von Gerdemann, der das Rennen schließlich gewann. In der Form, selber um den Gesamtsieg mitzufahren, war er aber nicht, wie er zugab. Besser lief es da schon im Juni bei der Tour-Generalprobe: Das Criterium Dauphiné Libéré beendete Knees als bester deutscher Fahrer auf Rang 19. Sollte die Formkurve weiter nach oben zeigen, ist dem Milram-Urgestein auch bei der Tour Einiges zuzutrauen. Sei es als erfolgreicher Ausreißer oder – im Fall der Fälle – als Ersatzkapitän.