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18.07.2009 | (rsn) – Auch auf der 14. Etappe der Tour de France lief für Team Milram lange Zeit fast alles nach Wunsch. Dennoch stand die Dortmunder Equipe am Ende wieder mit leeren Händen da. Dabei hatte ausgerechnet Gerald Ciolek den Sprung in die 12 Fahrer starke Gruppe des Tages geschafft. Neben dem Italiener Daniele Bennati (Liquigas) war der 22 Jahre alte Pulheimer der einzige Sprinter unter den Ausreißern – beste Chancen also, den Traum vom Etappensieg wahrzumachen.
„Wir hatten uns vor der Tour darauf verständigt, hier offensiven und attraktiven Radsport zu zeigen. Deswegen habe ich heute auch die Chance genutzt, in dieser Gruppe mit zu gehen“, sagte Ciolek nach dem Rennen. "Uns war klar, dass eine Gruppe durchkommt, wenn Columbia das Feld nicht zusammenhält." Genauso kam es. Ciolek &. Co fuhren schnell einen großen Vorsprung auf das Feld heraus, das nach anfänglich heftigem Widerstand keine Anstalten machte, die Ausreißer wieder zu stellen. Weit vor dem Ziel war klar, dass die Zwölf durchkommen würden.
Mit der Einigkeit an der Spitze war es spätestens zwölf Kilometer vor dem Ziel vorbei, als Martijn Maaskant (Garmin-Slipstream) attackierte. Ciolek pokerte und ließ sich von den Konkurrenten wieder an den Niederländer heranfahren. Als aber der Russe Sergej Ivanov (Katjuscha) angriff, ging zunächst keiner der Verfolger hinterher – das reichte dem Amstel Gold-Gewinner, um den entscheidenden Vorsprung herauszufahren.
Ciolek, dem im Finale die Kraft fehlte, um das Loch zu Ivanov wieder zuzufahren, erkannte die Überlegenheit des Russischen Meisters an: „Mit Ivanov hat sich der Stärkste durchgesetzt. Am Ende ging es ohnehin nur noch um Platz zwei. Wenn man dann mit einer Gruppe durchgeht, kostet es Körner, die einem am Ende vielleicht fehlen.“ Das wurde deutlich, als der 22-jährige Pulheimer im Zielsprint überraschend das Tempo seiner Gegner nicht mitgehen konnte und nur als Zehnter über die Ziellinie rollte.
Da hatte sich auch Cioleks Temachef Gerry van Gerwen viel mehr ausgerechnet: „Ich bin enttäuscht, dass da nicht mehr herausgekommen ist. Das war vielleicht unsere letzte Chance auf einen Etappensieg“, so der Niederländer, der auf der Etappe vor dem Mont Ventoux am kommenden Freitag nach Aubenas wohl wieder mit einer Sprintankunft rechnet. Da ist Mark Cavendish in diesem Jahr wohl unschlagbar.