Astana ließ nichts zu

Gerdemann trauert verpassten Chancen nach

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Milram-Kapitän Linus Gerdemann nach der 3. Tour-Etappe Foto: ROTH

11.07.2010  |  Station Des Rousses (rsn) - Linus Gerdemann trauert den verpassten Chancen nach. „Ohne die Defekte während der Kopfsteinpflaster-Passagen würde ich vielleicht um Gelb mitfahren“, sagte der Milram-Kapitän im Ziel der 7. Etappe selbstbewusst. Als 98. hatte er letzten Dienstag in Arenberg 3:58 Minuten Rückstand kassiert.

Als Zwölfter war er Samstag im Paket der Tourfavoriten um Alberto Contador (Astana) in der Ski-Station Des Rousses angekommen. In der Gesamtwertung belegt er jetzt mit 5:19 Minuten Rückstand auf Spitzenreiter Sylvain Chavanel (Quick Step) Platz 33. „Ich fühle mich gut, die Form stimmt“, meinte er.

Weil er im vorletzten Anstieg den Absprung mit der Gruppe um den späteren Etappengewinner Chavanel verpasste, attackierte er in der Abfahrt selbst und versuchte, sein Meisterstück von 2007 zu wiederholen, als er in La Grand Bornard ebenfalls die 7. Etappe gewonnen hatte und sogar ins Gelbe Trikot schlüpfte.

Doch am Samstag wurde Gerdemann Opfer der Sicherheitstaktik des Astana-Teams, das mit höllischer Geschwindigkeit die Bergankunft in Angriff nahm, um Contadors Konkurrenten jede Möglichkeit zu eigenen Attacken zu nehmen. Gerdemann: „Die waren so schnell, dass niemand mehr wegfahren konnte.“

Sorgen macht sich der 27-Jährige um sein Milram-Team. „Es wäre schade, wenn es keine deutsche Mannschaft mehr gäbe. Der deutsche Nachwuchs hätte dann niemand mehr, an dem er sich orientieren könnte. Ohne deutsche Mannschaft hat es der deutsche Radsport noch schwerer.“

Um seine eigene Zukunft braucht er sich nicht zu sorgen. „Natürlich reden wir. Dazu ist jetzt die Zeit, alle Verträge laufen ja aus“, sagte er unverblümt. Mit wem er redet, verriet er nicht. Angeblich hat das neue Luxemburger Team, das um die Schleck-Brüder entstehen soll, Interesse.

Ist er Milram schon davon gefahren?

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