"Super-Mario" plant zweites Comeback

Cipollini will beim Giro d´Italia Guardini die Sprints anziehen

Foto zu dem Text "Cipollini will beim Giro d´Italia Guardini die Sprints anziehen"
Mario Cipollini Foto: Rolf Jost

06.03.2012  |  (rsn) – Ob das sein Ernst ist? Im Alter von 45 Jahren plant Mario Cipollini ein zweites Comeback. Der Italiener will beim kommenden Giro d’Italia (5. – 21. Mai) als Helfer für seinen halb so alten Landsmann Andrea Guardini (Farnese Vini) starten. Dessen Team ist auf Rädern der Marke MCipollini unterwegs. Cipollini war im Mai 2005 zurückgetreten und hatte drei Jahre später ein ebenso kurzes wie erfolgloses Comeback bei der Skandaltruppe von Rock Racing gegeben.

„Ich möchte in den Radsport zurückkehren und beim Giro die Sprints für Guardini anziehen“, erklärte der Weltmeister von 2002, der am 22. März seinen 45. Geburtstag feiert, der Gazzetta dello Sport. Sorgen um seine Fitness macht sich Cipollini augenscheinlich nicht. „Ich fühle mich gut und, was immer ein gutes Zeichen ist, ich habe das Verlangen, hart an mir zu arbeiten.“

Das wird auch nötig sein, denn der Sprinterkönig der neunziger Jahre wiegt nach eigenen Angaben 90 Kilo, acht mehr als zu seinen besten Zeiten – auch wenn Cipollini betonte: „Das ist kein Fett, sondern Muskelmasse, besonders an Armen und Beinen. Meine Beine sind perfekt. Ich habe leichte Rücken- und Knieschmerzen, doch mein Motor ist intakt.“

Wie bizarr eine mögliche Kombination Cipollini-Guardini wirken würde, verdeutlicht folgende Tatsache: Guardini, der jüngst bei der Tour de Langkawi sechs Etappensiege einfuhr und gemeinsam mit Elia Viviani das derzeit größte italienische Sprint-Talent ist, war ganze elf Tage alt, als Cipollini im Jahr 1989 seinen ersten Profisieg feierte.

Das kümmert den Hünen aus der Toskana aber wenig. „Guardini hat Talent und fährt auf meinen Rennmaschinen. Es wäre eine tolle Herauforderung einer seiner Helfer beim Giro zu sein und wenn ich ihm den Sprint gegen Cavendish anziehen würde – wie viele könnte er dann gewinnen“, so Cipollini, der bestritt, das seine Comeback-Pläne finanziellen Gründe hätten.

Cipollini möchte mit seiner Rückkehr in den Spitzensport auch einen Beitrag zum wissenschaftlichen Fortschritt leisten. „Ich will mich für die Forschung zur Verfügung stellen, um zu verstehen, zu welchen Veränderungen es im Laufe der Jahre in einem Athleten auf Spitzen-Niveau kommt. Die Lebensqualität hat sich gesteigert. Ich bin überzeugt, dass ein 45-Jähriger auch als Athlet noch zu beachten ist", sagte er.

Alle Pläne für das spektakulärste Comeback seit Lance Armstrong könnten aber schnell wegen des UCI- Anti-Doping-Kodex’ hinfällig werden. Der sieht nämlich in Artikel 84 vor, dass jeder Fahrer, der eine Rückkehr in den Profiradsport plant, dieses sechs Monate vorher beim Radsportweltverband ankündigen muss. Zudem muss er mindestens vier Monate im Anti-Doping-Register geführt werden, bevor er ein internationales Rennen bestreiten darf.

Der auch "Super Mario" genannte Cipollini hat in seiner 17-jährigen Karriere 189 Siege gefeiert, darunter 42 Etappensiege beim Giro d`Italia, zwölf 12 bei der Tour de France und drei bei der Vuelta a Espana.

Weitere Radsportnachrichten

16.06.2025O’Connor legt im Kampf um Tour-de-Suisse-Titel vor

(rsn) – Ben O’Connor (Jayco – AlUla) hat im Kampf um die Gesamtwertung bei der Tour de Suisse (2. UWT) schon auf der 1. Etappe um Küßnacht einen großen Vorteil gegenüber seinen Klassement-Ko

16.06.2025Gegen den Frust konzentriert sich Evenepoel auf sich selbst

(rsn) – Remco Evenepoel (Soudal – Quick-Step) trug nach seinem deutlichen Sieg im Zeitfahren beim Critérium du Dauphiné das Gelbe Trikot. Vier Tage später, am Ende der Rundfahrt, wich der Trium

16.06.2025Buchmann und seine Formkurve klettern in Richtung Tour

(rsn) – Während Florian Lipowitz (Red Bull – Bora – hansgrohe) mit seinem Podestplatz und als neuer deutscher Hoffnungsträger für die Gesamtwertung bei großen Rundfahrten in der vergangenen

16.06.2025Pogacar sieht wenig Verbesserungsbedarf nach Dauphiné-Triumph

(rsn) – Nach dem Zeitfahren von Saint-Péray auf Etappe 4 gab es kurzzeitig etwas Hoffnung bei der Konkurrenz von Tadej Pogacar (UAE – Emirates – XRG), der Weltmeister sei in diesem Sommer schla

15.06.2025Das gesamte Peloton verabschiedet Bardet mit einem Spalier

(rsn) - Im letzten Rennen seiner Karriere schloss sich für Romain Bardet (Picnic – PostNL) beim Critérium du Dauphiné (2.UWT) in gewisser Weise ein Kreis. Der Franzose zeigte sich in seiner gewo

15.06.2025Vingegaard kennt seine Baustellen nach Tour-Generalprobe

(rsn) – Man kann Jonas Vingegaard und seinem Team Visma – Lease a Bike nicht vorwerfen, dass sie es nicht versucht hätten. In den Bergen waren alle Versuche gegen Tadej Pogacar (UAE – Emirates

15.06.2025Van der Poel verpasst Grün, aber freut sich über harte Woche

(rsn) – Ein winziges Pünktchen hat Mathieu van der Poel (Alpecin – Deceuninck) am Ende des 77. Critérium du Dauphiné (2.UWT) gefehlt, um das ab Etappe 3 von ihm getragene Grüne Trikot auch mit

15.06.2025Evenepoel: “Manchmal nehmen sie einem die Moral“

(rsn) - Das 77. Critérium du Dauphine (2.UWT) gab einen Vorgeschmack, was wir von der kommenden Tour de France erwarten dürfen. Gesamtsieger Tadej Pogacar (UAE – Emirates – XRG) und der Zweitpla

15.06.2025Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir über die wic

15.06.2025Highlight-Video der 1. Etappe der Tour de Suisse

(rsn) - Die 1. Etappe der Tour de Suisse ist zur Angelgenheit der Ausreißer geworden. Bei einsetzendem Regen ließen es die Top-Favoriten auf den Gesamtsieg größtenteils ruhig angehen, doch gleichz

15.06.2025Highlight-Video der 8. Etappe des Critérium du Dauphiné

(rsn) - Lenny Martinez (Bahrain Victorious) hat am Plateau du Mont-Cenis die Schlussetappe des Critérium du Dauphiné gewonnen und sich eine gute halbe Minute vor den großen Favoriten ins Ziel geret

15.06.2025Grégoire rauscht in Regenschlacht von Küssnacht zum Auftaktsieg

(rsn) – Romain Grégoire (Groupama – FDJ) hat die 1. Etappe der Tour de Suisse (2.UWT) in Küssnacht gewonnen. Der Franzose setzte sich an einem verregneten Nachmittag am Vierwaldstättersee als S

RADRENNEN HEUTE

    WorldTour

  • Tour de Suisse (2.UWT, SUI)
  • Radrennen Männer

  • Giro d`Italia Next Gen (2.2u, ITA)