Ein Jahr zum Vergessen

Anderson: „Es war ein Fehler, die Schlecks zu trennen"

Andy und Fränk Schleck hatten ein Jahr zum Vergessen. | Foto: ROTH

14.09.2012  |  -(rsn)- Nach einer Saison zum Vergessen hat Kim Anderson, der Sportliche Leiter bei RadioShack-Nissan, zugegeben, dass es falsch war, den Rennkalender der Brüder Fränk und Andy Schleck zu trennen. Andy Schleck hat seit seinem Sturz beim Zeitfahren des Critérium du Libéré kein Rennen mehr bestritten, Bruder Fränk wartet auf den 8. Oktober, wenn er sich vor der luxemburgischen Anti-Doping-Kommission verteidigen und erklären muss. Bei der Tour de France wurde Fränk Schleck positiv getestet und ist seitdem suspendiert.

Es war wahrlich nicht das Jahr der Gebrüder Schleck. Anderson, der von Bruyneel nicht zur Tour nominiert worden war, sagte zu Nieuwsblad.be: „Es war keine gute Idee, die beiden zu trennen. Warum haben wir ein erfolgreiches Duo gesprengt? Was hat das gebracht? Wenn wir von Andy Leistung sehen wollen, brauchen wir eine gute Zusammenarbeit. Bis heute haben wir noch nicht darüber gesprochen, aber das werden wir noch. Ich bin sicher, dass ich noch erfolgreich mit beiden Schlecks arbeiten kann – und zwar bei RadioShack-Nissan. Es gibt keine Probleme, und wenn Andy ein neues Ziel hat, dann wird er auch bald der alte sein", fügte der enge Vertraute der Schleck-Brüder an.

Andy Schleck kämpfte bereits im Frühjahr mit Knieproblemen und fand auch bei den Ardennen-Klassiker nicht zu seiner Form. Alle dachten, er würde rechtzeitig zum Tour-Start in Lüttich in Form kommen, aber der Sturz bei der Dauphiné machte ihm einen Strich durch die Rechnung. So sprang Bruder Fränk ungeplant als Tour-Kapitän ein, konnte diese Rolle aber nicht erfüllen. Der ältere der beiden Brüder hatte bereits den Giro d’Italia und die Tour de Suisse in den Beinen.

„Fränk hatte eine gute Saison und hatte Ambitionen, bei der Tour in den Pyrenäen zu attackieren. Andy hatte ein verlorenes Jahr. Für einen Sportler ist es schwer, aber manchmal ist eine Leidenszeit nicht schlecht. Danach kannst du neu durchstarten“, so Anderson, der ebenso wie die Fans auf eine Explosion der Luxemburgers im kommenden Jahr warten.

Schließlich erwarten alle im Juli 2013 bei der 100. Tour de France das Mega-Duell zwischen Alberto Contador (Saxo Bank-Tinkhoff Bank), Andy Schleck und der Sky-Armada um Bradley Wiggins und Chris Froome.