101. Tour de France

Duell um Gelb: Contador fordert Froome heraus

Von Sebastian Lindner

Foto zu dem Text "Duell um Gelb: Contador fordert Froome heraus"
Chris Froome (Sky) | Foto: Cor Vos

04.07.2014  |  (rsn) – Sie gelten als Top-Favoriten für die am Samstag beginnende Tour de France: Chris Froome vom Team Sky und Alberto Contador von Tinkoff-Saxo. Auch das französische Fachblatt L'Equipe hat die beiden als einzige mit fünf Sternen zu den ganz großen Sieganwärtern erhoben.

Froome reist als Titelverteidiger an, für den Briten eine neue Situation. Mit der Nummer Eins auf dem Rücken fährt es sich ungleich schwerer, denn alle Augen werden auf ihn gerichtet sein. Der 29-Jährige selbst sieht die Situation allerdings nicht so. „Ich komme zwar als Titelverteidiger, doch das alleine macht mich nicht zum großen Favoriten", so der gebürtige Kenianer.

Dazu trägt auch die Formkurve des Sky-Kapitäns bei. Nach Rückenproblemen zu Saisonbeginn und einer Krankheit im April lief die Vorbereitung nicht optimal. „Es war ein komplett anderer Formaufbau für mich in diesem Jahr", gibt Froome zu. Aber mit dem Sieg Anfang Mai bei der Tour de Romandie und der guten Dauphiné mit sechs Tagen im Leader-Trikot, die nur aufgrund von Sturzfolgen am Ende nicht das Resultat brachte, was der Rennverlauf hätte vermuten lassen, ist der Sky-Kapitän wieder auf Kurs und fühlt sich fit. „Ich habe ein bisschen mehr Wert auf die Regeneration gelegt, das Training etwas hintenan gestellt", meinte Froome und dass er vielleicht „etwas frischer in die zweite oder dritte Tourwoche" gehen könne.

Die letzte Woche vor dem Grand Départ verlief jedenfalls wieder nach Plan: „Ich fühle mich wieder richtig gut auf dem Rad und bin sicher, dass ich mich im Rennverlauf auch in Form bringen kann“, so Froome. Das wird auch notwendig sein, will er seinen Vorjahressieg wiederholen. Froome selbst sieht die diesjährige Tour „als sehr offenes Rennen. Es gibt einige Jungs, die um den Sieg mitkämpfen werden."

Zweifellos meint er in erster Linie damit Alberto Contador. Zwei Mal hat der Spanier bereits die Tour gewonnen, doch liegen die Erfolge bereits länger zurück, als der eine oder andere glaubt. Seinen letzten Tour-Sieg holte Contador noch im Trikot von Astana, und das ist mittlerweile bereits fünf Jahre her. Das Gelbe Trikot von 2010 musste der 31-Jährige aufgrund einer Dopingsperre wieder abgeben.

Nach beeindruckenden Auftritten in der ersten Saisonhälfte formulierte Contador forsch: „Das Ziel kann nur der Sieg sein", so der Madrilene, der trotzdem Froome zum Top-Favoriten erhebt: „Es wird schwer ihn zu besiegen, doch niemand ist unschlagbar."

Doch auch Contador ist in diesem Jahr kaum zu bezwingen. Wenn er am Start eines Mehretappenrennens war, reichte es mindestens zum zweiten Platz in der Gesamtwertung, wie bei der Algarve-Rundfahrt, in Katalonien oder der Dauphiné. Und nicht zu vergessen die souveränen Siege bei Tirreno-Adriatico und der Baskenland-Rundfahrt.

Das Zeitfahren am vorletzten Tag der Tour wird nach Contador „der Tag, der den Ausgang des Rennens entscheiden wird." Im gleichen Atemzug stuft er diese Disziplin als die stärkste seines Hauptkonkurrenten ein, nur um kurz danach von Froomes Attacke bei der ersten Bergankunft der Dauphiné zu schwärmen. „Noch nie habe ich jemanden so fahren sehen. Es war stärker als das, was er im letzten Jahr am Ventoux abgeliefert hat", urteilte Contador.

Unterschwellig stärkte er damit jedoch sich selbst den Rücken, denn während vor Jahresfrist das Hinterrad des Briten nicht halten konnte, fuhr er mit ihm heuer Seite an Seite den Anstieg hinauf. Denn am Ende zählt für den Vierten der letztjährigen Tour eben doch nur der Sieg. „Wenn ich nur dafür kämpfen würde, Zweiter zu werden, könnte ich mich nicht dazu motivieren, die Opfer auf mich zu nehmen, die ich muss“, meinte Contador.

Weiteres Foto - mit Klick vergrößernWeiteres Foto - mit Klick vergrößernWeiteres Foto - mit Klick vergrößern

Mehr Informationen zu diesem Thema

04.12.20143,5 Millionen Zuschauer beim Grand Départ der Tour in England

(rsn) – Den Grand Départ der diesjährigen Tour de France in Großbritannien erlebten nach Angaben der Tourismus-Agentur „Welcome to Yorkshire“ 3,5 Millionen Menschen entlang der Strecke mit. A

12.11.2014Froome: Nach der Frust-Tour machte die Vuelta Mut für 2015

(rsn) – Trotz der misslungenen Titelverteidigung bei der Tour de France ist Chris Froome (Sky) mit seiner Saison 2014 alles in allem zufrieden. Und auch, wenn er nach mehreren Stürzen schon früh v

25.09.2014Cavendish möchte die Tour de France nie mehr verpassen

(rsn) – Fast drei Monate nach seinem Sturz beim Grand Départ der Tour de France spürt Mark Cavendish (Omega Pharma-Quick Step) noch immer die Nachwirkungen. Der Brite hatte sich bei einem schweren

02.09.2014Keine positiven Tests bei der Tour de France

Berlin (dpa) - Alle Dopingtests der diesjährigen Tour der France waren negativ, teilte der Internationale Radsport-Verband (UCI) mit. Insgesamt wurden bei der Tour 719 Proben genommen, im Vorj

06.08.2014Denk: „Wir wollen 2015 zur Tour de France zurückkehren"

(rsn) - Nach dem erfolgreichen Debüt seiner Mannschaft bei der Tour de France äußert sich NetApp-Endura-Teammanager Ralph Denk im Interview mit radsport-news.com zu den sportlichen Zielen für den

04.08.2014Andy Schleck geht es „den Umständen entsprechend gut“

(rsn) – Knapp einen Monat nach seiner Knie-OP geht es Andy Schleck „den Umständen entsprechend gut“, wie der Trek-Profi am Rande des von Ag2R-Profi Ben Gastauer Kriteriums Gala Tour de France i

02.08.2014Gesehen und getroffen!

(rsn) - Das traf sich aber gut: Gerade wollte ich loslegen und den Radsport-News-Lesern noch ein paar Episoden meiner privaten TdF-Pyrenäen-Woche schildern, da kommt die Meldung, dass bei der Tour dÂ

29.07.2014Nibalis Tour-Sieg gibt Rückenwind für Nasarbajews Sportprojekte

(rsn) – Berlin (dpa) - Der Sieg von Vincenzo Nibali bei der Tour de France hat seinen kasachischen Geldgebern weiteren Rückenwind bei den ehrgeizigen Projekten verschafft. Großes Ziel ist der Zus

28.07.2014Majka: „Wir haben uns einen neuen Plan A ausgedacht"

Das Ergebnis kann sich sehen lassen, obwohl zunächst nichts darauf hingedeutet hatte, dass Rafal Majka auf den Bergetappen der diesjährigen Frankreich-Rundfahrt zu den Hauptakteuren gehören

28.07.2014OP-QS und Tinkoff-Saxo feiern je drei Siege, Sky erlebt Desaster

(rsn) - Drei harte Wochen Tour de France liegen hinter den Fahrern. Zeit für radsport-news.com, in einer vierteiligen Reihe Bilanz zu ziehen. Welche Teams haben überzeugt, welche sind hinter den Erw

28.07.2014Tour-Sieger Nibali ist Italiens neuer Sportheld

Paris (dpa) - Nach 16 Jahren haben die Italiener wieder einen Tour-de-France-Sieger. Entsprechend überschwänglich waren die Reaktionen nach dem Triumph von Vincenzo Nibali (Astana). Der neue

28.07.2014Kehrt die Tour nach Deutschland zurück?

(rsn) – Kehrt die Tour de France nach Deutschland zurück? Geht es nach Markus Lewe, Oberbürgermeister der Stadt Münster, dann definitiv ja. Das Stadtoberhaupt traf sich laut den Westfälischen Na

Weitere Radsportnachrichten

30.04.2025Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir über die wic

30.04.2025Vor der Alten Oper ein Sprintduell Matthews vs. Nys?

(rsn) – Sprint- gegen Klassikerspezialisten heißt es am 1. Mai wieder, wenn die 62. Auflage von Eschborn-Frankfurt (1.UWT) gestartet wird. Das hessische Traditionsrennen führt über die aus den be

30.04.2025Brennan wandelt in der Romandie auf Sagans Spuren

(rsn) – Matthew Brennan (Visma - Lease a Bike) hat die 1. Etappe der 78. Tour de Romandie (2.UWT) für sich entschieden und mit seinem vierten Sieg bei den Profis seinem Landsmann Samuel Watson (In

30.04.2025Eschborn-Frankfurt: Strecke der 62. Ausgabe fast unverändert

(rsn) – Zur 62. Auflage wechselt der 1.-Mai-Klassiker Eschborn-Frankfurt seinen Startplatz: Während Start und Ziel des Hobby-Events ADAC Velotour im Gewerbegebiet auf den großen Parkplatzflächen

30.04.2025Sprinter oder Ausreißer: Wer gewinnt Eschborn-Frankfurt?

(rsn) - 126 Profis aus 18 Teams stehen am 1. Mai beim Frühjahrsklassiker Eschborn-Frankfurt (1.UWT) am Start, einem Rennen, das wie kaum ein zweites ein Kampf zwischen Sprintern und Ausreißern ist.

30.04.2025Landa auch 2026 Edelhelfer von Evenepoel?

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr

30.04.2025“Ohne unnötiges Risiko“: Evenepoel Prolog-Achter

(rsn) – Remco Evenepoel (Soudal - Quick-Step) legte los wie die Feuerwehr, doch am Ende des 3,4 Kilometer langen Prologs der Tour de Romandie (2.UWT) musste sich der Zeitfahrweltmeister mit dem acht

30.04.2025Dorn bei der Türkei-Rundfahrt wieder im Bergtrikot unterwegs

(rsn) – Im vergangenen Jahr gewann Vinzent Dorn das Bergtrikot der Tour of Turkey (2.Pro). Bei der aktuellen Ausgabe der Rundfahrt ist der Fahrer von Bike Aid auf gutem Weg, diesen Coup zu wiederhol

29.04.2025Highlight-Video des Prologs zur Tour de Romandie

(rsn) – Fast zu schön, um wahr zu sein: Am Montag trainierte Samuel Watson noch in Andorra, als ihn ein Anruf seines Teams Ineos Grenadiers erreichte: Der Brite musste bei der Tour de Romandie eins

29.04.2025Watson schnappt Oliveira den Sieg um drei Zehntel noch weg

(rsn) – Ivo Oliveira (UAE Team Emirates – XRG), der zuletzt beim Giro d’Abruzzo gleich zweimal hatte jubeln können, schien den dritten Saisonsieg schon in der Tasche zu haben. Den aber schnappt

29.04.2025Pogacar im Frühjahr auch bei den Preisgeldern die Nummer eins

(rsn) – Wer viel gewinnt, kann sein Gehalt nochmals aufbessern. Auch hinsichtlich der Preisgelder war Weltmeister Tadej Pogacar (UAE Emirates – XRG) den Konkurrenten bei den Frühjahrsklassikern d

29.04.2025Evenepoel hat keine Lust auf Montmatre-Kopfsteinpflaster

(rsn) – Nachdem er seine verletzungsbedingt kurze Klassikerkampagne mit einem enttäuschenden 59. Platz bei Lüttich-Bastogne-Lüttich beenden musste, hat sich Remco Evenpoel (Soudal – Quick-Step)

RADRENNEN HEUTE

    WorldTour

  • Tour de Romandie (2.UWT, SUI)
  • Eschborn-Frankfurt (1.UWT, GER)
  • Radrennen Männer

  • Tour du Bénin (2.2, 000)
  • Tour de Bretagne (2.2, FRA)
  • Eschborn - Frankfurt U23 (1.2u, GER)
  • GP Vorarlberg p/b Radhaus (1.2, AUT)
  • Tintrio - Omloop van het (1.2, BEL)
  • Cuarta Vuelta Bantrab (2.2, GUA)
  • Presidential Cycling Tour of (2.Pro, TUR)