Nach Froomes und Contadors Aus offensiv

Nibali mit ungezügelter Angriffslust in Richtung Tour-Sieg

Foto zu dem Text "Nibali mit ungezügelter Angriffslust in Richtung Tour-Sieg"
Vincenzo Nibali (Astana) zeigt sich auch im Gelben trikot fahrend offensiv. | Foto: Cor Vos

23.07.2014  |  (rsn) – So souverän wie Vincenzo Nibali (Astana) auf den bisherigen 17 Etappen der Tour de France trat nicht einmal Chris Froome bei seinem überlegen herausgefahrenen Tour-Sieg im vergangenen Jahr auf. Mit 5:26 Minuten Vorsprung auf den bisher chancenlosen Spanier Alejandro Valverde (Movistar) geht der Italiener in die morgige letzte Bergprüfung der 101. Frankreich-Rundfahrt.

Zum Vergleich: Nach der letztjährigen 17. Etappe, dem Einzelzeitfahren von Embrun nach Chorges, lag Froome in der Gesamtwertung 4:34 Minuten vor Alberto Contador (Tinkoff-Saxo). Sowohl der Brite als auch der Spanier sind in diesem Jahr längst nicht mehr im Rennen, das Nibali aller Voraussicht nach für sich entscheiden wird – möglicherweise mit noch größerem Vorsprung als jenen 5:26 Minuten, denn auch im Zeitfahren am Samstag ist der 29-Jährige deutlich stärker einzuschätzen als Valverde und die Franzosen Thibaut Pinot (FDJ.fr) und Romain Bardet (Ag2R).

Lediglich deren Landsmann Jean-Christophe Péraud (Ag2R) wird mit Blick auf die Gesamtwertung im Kampf gegen die Uhr ein echter Konkurrent werden – doch der 37-Jährige hat als Vierter des Gesamtklassements bereits 6:08 Minuten Rückstand.

Trotz der großen Abstände fuhr Nibali am Mittwoch – mal wieder – nicht auf Abwarten, sobald sich die Chance bot. „In der Gesamtwertung hatte ich schon einen komfortablen Vorsprung, doch mit Blick auf die Etappe von Hautacam und das Zeitfahren wollte ich noch einige Sekunden gewinnen, um noch gelassener auftreten zu können. Falls einmal etwas passieren sollte“, begründete Nibali seine Attacke fünf Kilometer vor dem Ziel, mit der er sich – Ausnahme: Péraud - von seinen Konkurrenten löste.

„Ich bin in sehr guter Verfassung. Ich konnte bis zum Schluss Tempo machen, dachte aber auch schon an den morgigen Tag“, deutete Nibali an, nicht an die letzten Reserven gegangen zu sein. Seine ungezügelte Angriffslust auf allen bisherigen Bergetappen dieser Tour begründete der Sizilianer auch mit dem Fehlen seiner schärfsten Konkurrenten: „Wenn Fahrer wie Froome und Contador noch im Rennen wären, hätte ich defensiver fahren müssen. Wenn sie attackieren, sind beide sehr explosiv“, so Nibali, der auch heute in den entscheidenden Szenen keine Helfer benötigte.

Trotzdem zeigte er sich nicht nur mit der Leistung seines Teams zufrieden, sondern verteidigte es sogar explizit gegen immer wieder geäußerte Kritik. „Gestern hieß es noch, ich hätte kein Team, aber heute war mein Team da“, betonte der Träger des Gelben Trikots und zählte auf: „Iglinskiy und Grivko haben im Col de Peyresourde schon Schwerstarbeit verrichtet, Scarponi ist im vorletzten Berg ein gutes Tempo gefahren und Kangert war im Schlussanstieg an meiner Seite. Alles in allem war das ein guter Tag.“

Dem noch weitere folgen sollen.

Weiteres Foto - mit Klick vergrößernWeiteres Foto - mit Klick vergrößernWeiteres Foto - mit Klick vergrößernWeiteres Foto - mit Klick vergrößernWeiteres Foto - mit Klick vergrößern

Mehr Informationen zu diesem Thema

04.12.20143,5 Millionen Zuschauer beim Grand Départ der Tour in England

(rsn) – Den Grand Départ der diesjährigen Tour de France in Großbritannien erlebten nach Angaben der Tourismus-Agentur „Welcome to Yorkshire“ 3,5 Millionen Menschen entlang der Strecke mit. A

12.11.2014Froome: Nach der Frust-Tour machte die Vuelta Mut für 2015

(rsn) – Trotz der misslungenen Titelverteidigung bei der Tour de France ist Chris Froome (Sky) mit seiner Saison 2014 alles in allem zufrieden. Und auch, wenn er nach mehreren Stürzen schon früh v

25.09.2014Cavendish möchte die Tour de France nie mehr verpassen

(rsn) – Fast drei Monate nach seinem Sturz beim Grand Départ der Tour de France spürt Mark Cavendish (Omega Pharma-Quick Step) noch immer die Nachwirkungen. Der Brite hatte sich bei einem schweren

02.09.2014Keine positiven Tests bei der Tour de France

Berlin (dpa) - Alle Dopingtests der diesjährigen Tour der France waren negativ, teilte der Internationale Radsport-Verband (UCI) mit. Insgesamt wurden bei der Tour 719 Proben genommen, im Vorj

06.08.2014Denk: „Wir wollen 2015 zur Tour de France zurückkehren"

(rsn) - Nach dem erfolgreichen Debüt seiner Mannschaft bei der Tour de France äußert sich NetApp-Endura-Teammanager Ralph Denk im Interview mit radsport-news.com zu den sportlichen Zielen für den

04.08.2014Andy Schleck geht es „den Umständen entsprechend gut“

(rsn) – Knapp einen Monat nach seiner Knie-OP geht es Andy Schleck „den Umständen entsprechend gut“, wie der Trek-Profi am Rande des von Ag2R-Profi Ben Gastauer Kriteriums Gala Tour de France i

02.08.2014Gesehen und getroffen!

(rsn) - Das traf sich aber gut: Gerade wollte ich loslegen und den Radsport-News-Lesern noch ein paar Episoden meiner privaten TdF-Pyrenäen-Woche schildern, da kommt die Meldung, dass bei der Tour dÂ

29.07.2014Nibalis Tour-Sieg gibt Rückenwind für Nasarbajews Sportprojekte

(rsn) – Berlin (dpa) - Der Sieg von Vincenzo Nibali bei der Tour de France hat seinen kasachischen Geldgebern weiteren Rückenwind bei den ehrgeizigen Projekten verschafft. Großes Ziel ist der Zus

28.07.2014Majka: „Wir haben uns einen neuen Plan A ausgedacht"

Das Ergebnis kann sich sehen lassen, obwohl zunächst nichts darauf hingedeutet hatte, dass Rafal Majka auf den Bergetappen der diesjährigen Frankreich-Rundfahrt zu den Hauptakteuren gehören

28.07.2014OP-QS und Tinkoff-Saxo feiern je drei Siege, Sky erlebt Desaster

(rsn) - Drei harte Wochen Tour de France liegen hinter den Fahrern. Zeit für radsport-news.com, in einer vierteiligen Reihe Bilanz zu ziehen. Welche Teams haben überzeugt, welche sind hinter den Erw

28.07.2014Tour-Sieger Nibali ist Italiens neuer Sportheld

Paris (dpa) - Nach 16 Jahren haben die Italiener wieder einen Tour-de-France-Sieger. Entsprechend überschwänglich waren die Reaktionen nach dem Triumph von Vincenzo Nibali (Astana). Der neue

28.07.2014Kehrt die Tour nach Deutschland zurück?

(rsn) – Kehrt die Tour de France nach Deutschland zurück? Geht es nach Markus Lewe, Oberbürgermeister der Stadt Münster, dann definitiv ja. Das Stadtoberhaupt traf sich laut den Westfälischen Na

Weitere Radsportnachrichten

19.04.2024Die Aufgebote für das 8. Lüttich-Bastogne-Lüttich der Frauen

(rsn) – Mit der 8. Ausgabe des Lüttich-Bastogne-Lüttich der Frauen endet die Ardennenwoche. Während das Männerrennen von Lüttich aus nach Süden zum Wendepunkt in Bastogne und von dort wieder z

19.04.2024Die Aufgebote für das 110. Lüttich-Bastogne-Lüttich

(rsn) – Zum krönenden Abschluss der sogenannten steht am 21. April die 110. Ausgabe von Lüttich-Bastogne-Lüttich an. La Doyenne, wie das 1892 erstmals ausgetragene und damit älteste Eintagesrenn

19.04.2024Lopez wehrt alle Angriffe ab und gewinnt Tour of the Alps

(rsn) – Juan Pedro Lopez (Lidl – Trek) kam am Schlusstag der 47. Tour of the Alps (2.Pro) nicht mehr in Schwierigkeiten. Der Spanier selbst hat auf dem schweren letzten Teilstück seine Kontrahent

19.04.2024Die Strecke des vierten Monuments: Lüttich-Bastogne-Lüttich

(rsn) – Zum 110. Mal findet am Sonntag Lüttich-Bastogne-Lüttich (1.UWT) für die Männer statt – die Frauen bestreiten ´La Doyenne´ dagegen erst zum achten Mal. Die Strecke hat sich für beide

19.04.2024Im Chaos-Finale fahren Malmberg, Röber und Paluta in die Top 10

(rsn) - Auch im chaotischen Finale der 2. Etappe von Belgrade Banjaluka (2.2) waren die drei deutschen Kontinental-Teams vorne mit dabei. Während der Däne Matias Malmberg (Maloja Pushbikers) und Do

19.04.2024Kehrt der Intergiro bei der Italien-Rundfahrt zurück?

(rsn) - Auf einigen der von der RCS veröffentlichen Profilen der Italien-Rundfahrt taucht der Intergiro zum ersten Mal seit 2005 wieder auf. Der Intergiro ist eine Sonderwertung, bei dem die Zeit all

19.04.2024Skjelmose erklärt seine Unterkühlung beim Flèche Wallonne

(rsn) - "Skjelmose wird hier gerade vom Rad getragen und ist vollkommen am Zittern. Komplett kalt. Komplett im Arsch", hieß es nach einem Augenzeugenbericht unseres Mannes vor Ort am Mittwoch in unse

19.04.2024Querfeldeinstar Kuypers steigt auf und gibt Debüt in Lüttich

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Profiradsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder RÃ

19.04.2024Lüttich-Bastogne-Lüttich im Rückblick: Die letzten zehn Jahre

(rsn) – Lüttich-Bastogne-Lüttich bildet traditionell den krönenden Abschluss der Ardennenwoche. La Doyenne, das älteste Eintagesrennen der Welt, ist mit seinen kurzen, teils extrem steilen Anst

18.04.2024Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wie geht´s zum Liveticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir jeden Morgen

18.04.2024TotA-Sturz: Harper kommt mit leichter Gehirnerschütterung davon

(rsn) – Entwarnung für Chris Harper: Der Australier von Jayco – AlUla ist bei seinem Sturz rund 25 Kilometer vor dem Ziel der Königsetappe der Tour of the Alps ohne schlimmeren Verletzungen dav

18.04.2024Steinhauser: Giro-Test mit Prädikat sehr gut

(rsn) – Den Feinschliff für sein Grand-Tour-Debüt holt sich Georg Steinhauser (EF Education – EasyPost) derzeit bei der 47. Tour of the Alps (2.Pro). In wenigen Wochen geht es für den Allgäue

RADRENNEN HEUTE

    Radrennen Männer

  • Tour of the Alps (2.Pro, ITA)
  • Belgrade Banjaluka (2.2, BIH)