Nerz-Vuelta-Tagebuch / 9. Etappe

Meine Beine wollten bei Kälte und Regen nicht mehr arbeiten

Von Dominik Nerz

Foto zu dem Text "Meine Beine wollten bei Kälte und Regen nicht mehr arbeiten"
Dominik Nerz (BMC) | Foto: Cor Vos

01.09.2014  |  (rsn) – Nun ist er also da, der erste Ruhetag. Zuvor hatten wir gestern aber noch ein richtig hartes Stück Arbeit vor uns. Nach einem großen Kampf hatte ich letztlich den richtigen Riecher und saß in der schließlich 31 Fahrer starken Gruppe des Tages.

Eigentlich mag ich ja so große Gruppen überhaupt nicht. Denn erstes gibt es immer Streit, weil wie auch diesmal einige Fahrer zu wenig Rückstand in der Gesamtwertung haben, was wiederum bedeutet, dass man den Ausreißern keinen großen Vorsprung lässt – oder man muss es machen wie wir: den ganzen Tag Anschlag fahren. Außerdem sind bei einer Gruppe solcher Größe immer mindestens zehn Leute dabei, die sich für schlauer als der Rest halten und versuchen, so wenig Führungsarbeit wie möglich zu verrichten. Dies führt dann dazu, dass sich die Gruppe immer wieder teilt und es wird ständig diskutiert.

Ich bevorzuge also eher kleine Gruppen, da sich da die Fahrer meistens einig sind und es so mentral weniger stressig und mit weniger Kraftaufwand verbunden ist. Meine Aufgabe war es jedoch, vorne dabe zu sein, um am Schlussanstieg Samu Sánchez im Falle eines Vorstoßes helfen zu können. Da konnte ich mir die Größe natürlich nicht aussuchen.

Als wir einen Vorsprung von acht Minuten hatten, dachte ich natürlich kurz darüber nach, die Etappe gewinnen zu können. Zu diesem Zeitpunkt herrschten zudem noch recht angenehme Temperaturen und sich meine Beine absolut fantastisch fühlten. Nur leider kam dann der Regen und ich weiß nicht, woran es liegt, aber sobald es kalt und regnerisch wird, wollen meine Beine partout nicht mehr arbeiten.

Lange Rede, kurzer Sinn: ich habe versucht, mein Bestes zu geben und war froh, dass ich am Ende Samu tatsächlich noch helfen konnte. Aber natürlich bin ich auch etwas frustriert, dass ich nicht weiter vorne gelandet bin.

Zum Abschluss beantworte ich gerne noch eine weitere Leserfrage. Es geht um meine Trittfrequenz. Mein Durchschnitt bei der Bergankunft lag bei 74. Am Berg versuche ich meistens so zwischen 75-95 zu fahren und auf dem Flachen zwischen 90-110. Das hält die Muskulatur einfach etwas lockerer. Ich bin also eher der Typ, der mit geringerer Frequenz fährt.

Bis zum nächsten Mal

Euer Domi

 

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