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08.12.2014 | (rsn) – Nach der bisher erfolgreichsten Saison als Profi hat Alexander Kristoff Appetit auf mehr bekommen. Der Norweger will im kommenden Jahr nicht nur seinen Titel bei Mailand-San Remo verteidigen, sondern auch erstmals in seiner Karriere bei der Tour de France das Grüne Trikot sowie bei der WM das Regenbogentrikot gewinnen.
„Wenn ich die WM gewinnen könnte, würde ein Traum wahr werden. Natürlich kann man nicht alles gewinnen. Wir werden es trotzdem versuchen“, kündigte Kristoff im Trainingslager seines Katusha-Teams im spanischen Calpe gegenüber cyclingnews.com an.
Das nötige Selbstvertrauen, um in vielen großen Rennen voll auf Sieg zu fahren, hat sich der 27-Jährige in der abgelaufenen Saison geholt, als er nicht nur Mailand-San Remo, die beiden deutschen Eintagesrennen Eschborn-Frankfurt und Hamburg Cyclassics sowie zwei Tour-Etappen gewann, sondern auch in den Frühjahrsklassikern zu den beständigsten Fahrern zählte.
„Das war eine unglaubliche Saison mit 14 Siegen, darunter einer bei einem Monument und zwei bei der Tour“, zählte Kristoff auf und zog daraus die Schlussfolgerung: „Ich weiß, dass ich jetzt einer der besten Fahrer der Welt bin, vielleicht nicht der allerbeste, aber ich kann bei einigen der größten Rennen Resultate einfahren. Es ist schön, zu den Jungs zu gehören, die in den großen Rennen zum Favoritenkreis zählen.“
Dazu gehört auch die Flandern-Rundfahrt, wo er in diesem Jahr bereits Fünfter wurde. Und auch wenn Kristoff sich auf hügeligem Profil wohl zu fühlen scheint, so hat es ihm die „Ronde“ doch ganz besonders angetan. „Ich weiß nicht warum, aber ich denke, dieses Rennen liegt mir am meisten. Ich fühle mich eigentlich besser in den kurzen Anstiegen auf Kopfsteinpflaster“, erklärte er. „Ich denke, dass ich, obwohl ich San Remo gewonnen habe, bei keinem Rennen so stark war wie bei der Flandern-Rundfahrt. Ich hoffe, dass ich eines Tages dort das Podium oder den Sieg schaffe.“
Den Kampf um das Grüne Trikot der Tour sieht Kristoff nach den Regeländerungen als weitaus offener an als in den vergangenen Jahren, als sich Peter Sagan dreimal in Folge die Punktewertung sichern konnte – zuletzt übrigens ohne einen einzigen Etappensieg. Da 2015 Tageserfolge aber höher bewertet wird, dürfte sich der Kreis der Kandidaten wieder vergrößern.
„Ich denke, es wird nicht nur um Sagan oder um mich gehen, sondern Cavendish und Kittel werden auch mitmischen. Ich denke, es wird davon abhängen, wer die meisten Siege einfährt“, prognostizierte der Zweite der diesjährigen Punktewertung. „Wenn Kittel wieder vier Siege holt dann hat er das Grüne Trikot. Ich bin gespannt, wie sich die Änderungen am Ende auf das Klassement auswirken.“