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13.03.2015 | (rsn) – Jens Debusschere (Lotto Soudal) strahlte wie Honigkuchenpferd, als er nach der Siegerehrung zur 2. Etappe von Tirreno-Adriatico das die Bühne verließ. Der Belgische Meister hatte sich noch nicht den Lippenstift von den Siegeshostessen von seinen Wangen gewischt und scherzte: „Bevor ich mich wasche, werde ich meiner Freundin ein Foto schicken."
Doch die wird auch ohne diesen Beleg die Nachricht vom Coup ihres Freundes glauben – schließlich ist der 25-Jährige spätestens seit der vergangenen Saison kein Unbekannter mehr im Peloton. Da nämlich gelangen Debusschere nicht nur drei Siege – darunter der im Straßenrennen der Belgischen Meisterschaften -, sondern eine Vielzahl von Podiumsplätzen. Und auch zu Beginn des Radsportjahres 2015 hatte er als Siebter bei Kuurne-Brüssel-Kuurne auf sich aufmerksam gemacht.
Und nun nutzte Debusschere bei Tirreno-Adriatico gleich die erste Chance für die Sprinter. „Dieser Sieg ist eine ganz große Sache für mich, gleich hinter meinem belgischen Meistertitel. Das hier ist ein gutes Rennen, höher rangieren ja eigentlich nur noch Etappensiege bei den großen Rundfahrten“, erläuterte er. Sich selber verortet Debusschere aber längst noch nicht in der ersten Sprinterreihe, wie er freimütig bekannte.
„Mit diesem Sieg sehe ich mich aber noch nicht auf einem Level mit Cavendish und den anderen. Ich glaube, momentan sind bestimmt noch zehn Leute schneller als ich“, so der Teamkollege von André Greipel. „Aber ich arbeite daran, um auch in diese Regionen zu kommen. Momentan muss eben alles perfekt laufen für mich, damit ich so eine Etappe gewinnen kann."
Das war am Donnerstag in Cascina der Fall – aber nicht nur, weil Debusschere auf den letzten 400 Metern in einer idealen Position war, und zwar zwischen Tyler Farrar (MTN-Qhubeka) und Mark Cavendish (Etixx-Quick-Step); sondern auch, weil der Brite nach einem technischen Defekt unbeabsichtigt einen Massensturz verursachte, sondern auch selber aus dem Tritt kam.
„Den Sturz habe ich nicht gesehen. Ich habe es nur hinter mir gehört, etwa 300 Meter vor dem Ziel, mich dann aber nicht umgeschaut“, erklärte Debusschere, der trotzdem starke Konkurrenz hinter sich ließ: Peter Sagan (Tinkoff-Saxo) musste sich mit Platz zwei begnügen, und auch und Sam Bennett (Bora-Argon18) zählte als Dritter zu den geschlagenen.