Vorschau 77. Gent-Wevelgem

Starke Konkurrenz für Titelverteidiger Degenkolb

Foto zu dem Text "Starke Konkurrenz für Titelverteidiger Degenkolb "
John Degenkolb (Giant-Shimano) feiert seinen Sieg bei der 76. Auflage von 76. Gent-Wevelgem | Foto: Cor Vos

29.03.2015  |  (rsn) – Mit Gent-Wevelgem steht heute der nächste der flämischen Klassiker an. Die 77. Auflage des Traditionsrennens ist mit 240 Kilometern zwar einige Kilometer länger als die des vergangenen Jahres, doch der Parcours ist im Wesentlichen identisch – einschließlich eines rund 50 Kilometer langen Abstechers nach Frankreich.

Und auch diesmal dürfen sich die Sprinter die besten Chancen ausrechnen, stehen doch nur neun Hellingen, die kurzen, aber teils heftigen Anstiege, auf dem Programm. Zum Vergleich: Am Freitag beim E3 Harelbeke waren es mit 17 fast doppelt so viele.

Am Start in Deinze, etwa 20 Kilometer westlich von Gent gelegen, stehen 25 Teams, alle 17 der WorldTour und acht aus der zweiten Division, darunter auch das deutsche Team Bora-Argon 18, das auf den Iren Sam Bennett baut. Favoriten sind allerdings andere – an erster Stelle natürlich John Degenkolb (Giant-Alpecin), der mit der Startnummer eins das Feld anführt.

Der Mailand-Sanremo-Gewinner war zwar am Freitag in den Massensturz verwickelt, der für Fabian Cancellara (Trek) das Aus für die Klassikersaison bedeutete, doch Degenkolb konnte ohne schlimmere Blessuren das Rennen fortsetzen. „Nach dem Sieg von John aus dem Vorjahr wissen wir, was es braucht, um hier wieder erfolgreich zu sein", sagte der Sportliche Leiter Aike Visbeek mit Blick auf den Sonntag.

Degenkolbs schärfste Konkurrenten bei der zu erwartenden Sprintankunft in Wevelgem sind der Norweger Alexander Kristoff (Katusha), der Brite Mark Cavendish (Etixx-Quick-Step), die Franzosen Nacer Bouhanni (Cofidis) und Arnaud Démare (FDJ), sowie der Slowake Peter Sagan (Tinkoff-Saxo), Sieger der Ausgabe von 2013.

„Wir starten bei Gent-Wevelgem mit einer guten Moral und mit Ambitionen auf ein Resultat“, gab sich Sagans Sportlicher Leiter Lars Michaelsen allerdings zurückhalten – vielleicht mit Blick auf den Einbruch seines Kapitäns im Finale von E3 Harelbeke. Trotzdem setzt Tinkoff-Saxo auch heute auf den Slowaken, zumal Sagan nicht nur der Gewinner von 2013 ist, sondern in den Jahren davor jeweils auf dem Podium landete.

Gute Aussichten hat auch André Greipel (Lotto Soudal), dem noch ein Erfolg bei Gent-Wevelgem in seinen Palmares fehlt. „Mein Ziel ist der Sieg, den ich hier schon in der Vergangenheit hätte holen können. Natürlich ist es noch in meinem Kopf, dass ich hier im Vorjahr gestürzt bin, aber das wird keine Auswirkungen auf mein Rennen haben", erklärte der Deutsche Meister.

Zum Kreis der aussichtsreichen Kandidaten zählen aber auch Greipels belgischer Teamkollege Jens Debusschere, dessen Landsleute Greg Van Avermaet (BMC), Jens Keukeleire (Orica-GreenEdge), Sep Vanmarcke und Tom van Asbroeck (beide LottoNL-Jumbo), die Italiener Giacomo Nizzolo (Trek), Elia Viviani (Sky), Matteo Trentin (Etixx-Quick-Step), Sacha Modolo und Niccolo Bonifazio (Lampre-Merida), der Pulheimer Gerald Ciolek, der Norweger Edvald Boasson Hagen (beide MTN-Qhubeka), der 2009 erfolgreich war, und eben auch Bennett, der im vergangenen Jahr bei seinem Debüt immerhin Rang zwölf belegt hatte.

Der Triumph eines Ausreißers ist angesichts des Streckenprofils zwar unwahrscheinlich, ist in diesem Jahr angesichts des zu erwartenden Dauerregens und starken Winds auch nicht auszuschließen. „Ich rechne mit vielen Windkanten"; meinte etwa Greipel.

Der erste Helling, der Casselberg, steht erst nach knapp 100 Kilometern auf dem Programm, und vom neunten und letzten, dem Monteberg, der ebenso wie Casselberg, Baneberg und Kemmelberg – der berühmteste der Hellingen von Gent-Wevelgem – zweimal befahren wird, sind es immer noch 34 Kilometer bis ins Ziel. Abgehängten Fahrern und Gruppen bleibt also noch genügend Zeit, wieder zu möglichen Ausreißern aufzuschließen.

Mehr Informationen zu diesem Thema

30.03.2015Degenkolb: Chancenlos nach Plattfuß am Kemmelberg

(rsn) – Am berühmten Kemmelberg musste John Degenkolb (Giant-Alpecin) alle Hoffnungen auf eine erfolgreiche Titelverteidigung bei Gent-Wevelgem begraben. Bereits bei der ersten von zwei Überquerun

30.03.2015Knees: „An der Grenze des Verantwortbaren“

(rsn) – Christian Knees (Sky) hat sein erstes Klassiker-Wochenende der Saison unbeschadet überstanden und kann sich mit seinem Teamkollegen Geraint Thomas über dessen Sieg beim E3-Harelbeke freuen

30.03.2015Thwaites hielt bei Gent-Wevelgem die Bora-Flagge hoch

(rsn) – Angesichts von Regen und Windböen von bis zu 90 km/h erging es dem deutschen Team Bora-Argon 18 bei der 77. Ausgabe von Gent-Wevelgem nicht viel anders als den anderen teilnehmenden Mannsch

30.03.2015Lotto-Soudal: Nur das Sahnehäubchen hat gefehlt

(rsn) – Auch wenn am Ende kein Podiumsplatz heraussprang, so war das Team Lotto Soudal einer der Aktivposten bei der 77. Austragung von Gent-Wevelgem. Vor allem Jurgen Roelandts legte bei extremen

30.03.2015Eisel: „Große Show oder einfach nur Dummheit?“

(rsn) - Regen, extremer Wind und nur 39 Fahrer im Ziel: Die 77. Austragung von Gent-Wevelgem wird vielen in Erinnerung bleiben. Schon in der Anfangsphase gab es aufgrund der extremen Wettersituation

29.03.2015Paolini lässt sich von Regen, Kälte und Wind nicht zermürben

(rsn) – An die 77. Auflage von Gent-Wevelgem werden alle noch lange zurückdenken. Nicht nur, dass mit dem 38 Jahre alte Italiener Luca Paolini (Katusha) ein Außenseiter nach 240 Kilometern von Dei

29.03.2015Paolini triumphiert als Ausreißer

(rsn) – Luca Paolini (Katusha) hat die denkwürdige 77. Auflage von Gent-Wevelgem gewonnen. Der 38 Jahre alte Italiener setzte sich nach 240 Kilometer von Deinze nach Wevelgem als Solist mit elf Sek

29.03.2015Degenkolb und Greipel die deutschen Hoffnungen

(rsn) - Bei der 77. Austragung von Gent Wevelgem treten am heutigen Sonntag 25 Teams an. Neben den automatisch startberechtigten 17 WorldTour-Mannschaften, darunter Giant-Alpecin aus Deutschland und I

Weitere Radsportnachrichten

24.04.2024Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir jeden Morg

24.04.2024Godon und Vendrame sorgen für Decathlon-Doppelschlag

(rsn) – Synchroner Jubel auf Platz eins und zwei, dahinter kollektiver Ärger: Decathlon – AG2R La Mondiale hat durch Dorian Godon und Andrea Vendrame auf der 1. Etappe der Tour de Romandie (2.UWT

24.04.2024“Unglaublich“: Dorn fährt auf Ansage ins Bergtrikot

(rsn) – Das Team Bike Aid, allen voran Vinzent Dorn, zeigt sich bei der Tour of Turkiye (2.Pro) weiterhin von der allerbesten Seite. Dorn schaffte es auf der 4. Etappe, die über 138 Kilometer von

24.04.2024Uhlig bremst, Andresen gewinnt vor van Poppel

(rsn) – Tobias Lund Andresen (dsm-firmenich – PostNL) hat auf der 4. Etappe der Türkei-Rundfahrt (2.Pro) seinen ersten Sieg als Profi gefeiert und damit auch die Gesamtführung an sich gerissen.

24.04.2024Bahn WM 2025 zum zweiten Mal nach Südamerika

(rsn) - Wie der Weltradsportverband UCI am Mittwoch bekanntgab, werden die Bahnweltmeisterschaften vom 15. bis zum 19. Oktober im Velódromo Peñalolén in Santiago de Chile stattfinden. Zunächst hat

24.04.2024Hindley und Lipowitz verlängern bei Bora - hansgrohe

(rsn) – Bora – hansgrohe hat die Verträge seiner beiden Kletterer Jai Hindley und Florian Lipowitz verlängert. Wie immer machten die Raublinger keine Angaben über die Laufzeiten der Arbeitspapi

23.04.2024Pogacar: “Ich kann noch etwas besser werden“

(rsn) – Nach seinem überragenden Auftritt bei Lüttich-Bastogne-Lüttich, wo er sich mit einem 35-Kilometer-Solo zum zweiten Mal nach 2021 den Sieg sicherte, verbringt Tadej Pogacar (UAE Team Emira

23.04.2024Del Toro verlängert bei UAE Emirates vorzeitig bis Ende 2029

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Profiradsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder RÃ

23.04.2024Zijlaard fliegt am schnellsten um die 13 Kurven von Payerne

(rsn) – Maikel Zijlaard (Tudor) hat seinem Ruf als Spezialist für sehr kurze Prologe alle Ehre gemacht und in Payerne das 2,3 Kilometer lange Auftaktzeitfahren der 77. Tour de Romandie gewonnen.

23.04.2024Berlin nach Kraftakt in der Gruppe, Dorn verteidigt Weiß

(rsn) - Während Rembe Sauerland bei der Tour of Türkiye (2.Pro) erstmals die Gruppe des Tages verpasste, konnte das Team Bike Aid auch auf der 3. Etappe einen Fahrer in der hart umkämpften Fluchtg

23.04.2024Highlight-Video der 3. Etappe der Türkei-Rundfahrt

(rsn) – Für Bora – hansgrohe will es bei der 59. Türkei-Rundfahrt einfach nicht laufen. Auch auf der 3. Etappe über 147 Kilometer zwischen Fethiye und Marmaris ging das Raublinger Team leer aus

23.04.2024Zu früh gefreut: Van Poppel zurückgesetzt, Lonardi Etappensieger

(rsn) – Nachdem es an den ersten beiden Tagen der 59. Türkei-Rundfahrt (2.Pro) nicht nach Wunsch gelaufen war, schien bei Bora – hansgrohe auf der 3. Etappe der Knoten geplatzt. Danny van Poppel

RADRENNEN HEUTE

    WorldTour

  • Tour de Romandie (2.UWT, SUI)
  • Radrennen Männer

  • Presidential Cycling Tour of (2.Pro, TUR)