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18.07.2016 | (rsn) - Ein letztes Mal durchschnaufen vor dem großen Finale in den Alpen. Die Tour betritt Schweizer Boden, wo die eidgenössischen Fahrer auf den rund 100 Kilometern durch ihre Heimat besonders motiviert sein dürften. Die Sprinter werden ihnen aber nichts schenken – obgleich das Finale in Bern sehr schwer wird.
TagesTour: Die ersten 106 Kilometer führen durch die Departements Jura und Doubs noch über französischen Boden, bevor das Peloton die Schweizer Kantone Neuenburg und Bern sowie Staat Freiburg unter die Reifen nimmt. 41,5 Kilomter vor dem Ziel steht in Ins/Anet der Zwischensprint des Tages auf dem Programm. Die Côte de Mühleberg (4. Katgeorie) leitet 25,5 Kilometer vor dem Etappenende mit 1,2 Kilometern und 4,8 Prozent Durchschnittssteigung das wellige Finale ein. Auf den letzten beiden Kilometern müssen in Bern zwei kurze Anstiege bezwungen werden, die über den Tagessieg entscheiden dürften.
KulTour: Bern ist eine Stadt mit einem üppigen kulturellen Angebot, welches das Herz eines jeden Musikfans höher schlagen lässt. Das Berner Symphonieorchester ist eines der größten Orchester der Schweiz und besteht seit 1877. Jährlich beherbergt die Stadt zahlreiche Musik-Festivals wie das Gurten-Festival, das auf dem Gurten, dem Berner Hausberg, abgehalten wird.
HisTourie: Unser Blick geht auch heute zurück in das Jahr 2012, als die Tour im Schweizer Porrentruy Station machte. Ein damals 22-Jähriger fuhr auf der 8. Etappe erstmals ins Rampenlicht: Thibaut Pinot. Der junge Franzose holte den damals enteilten Schweden Fredrik Kessiakoff am letzten Anstieg ein und rettete einen knappen Vorsprung auf die Favoritengruppe ins Ziel. Pinot sagte nach der Etappe, dass die letzten zehn Kilometer die härtesten zehn Kilometer seines Lebens gewesen wären. Sein Teamchef Marc Madiot war vor Freude nicht mehr zu halten und jubelte seinem Schützling aus dem Begleitfahrzeug zu. Für den jungen Pinot ging damals in der Schweiz sein Stern auf. Diesmal aber ist der 26-Jährige mit einer Virusinfektion bereits ausgeschieden.
RSN-Prognose: Für die Sprinter ist es vor Paris die letzte Chance auf einen Etappensieg. Ihre Teams werden deshalb alles versuchen, um eine Massenankunft zu erzwingen. Doch die beiden letzten kurzen Anstiege in Bern werden zu schwer für die Männer mit den ganz schnellen Beinen sein. Das Finale liegt einem Sprinter mit Punch bzw. einen Finisseur. Eine maßgeschneiderte Startrampe für einen Fahrer wie Fabian Cancellara, in dessen Heimat wir ein spektakuläres Finale zu sehen bekommen werden. Oder bricht heute John Degenkolb seinen Tour-Bann und feiert den ersten Etappensieg seiner Karriere?