Italiener mit Platz zwei beim Giro zufrieden

Nibali: “Ich habe nichts zu bereuen“

Foto zu dem Text "Nibali: “Ich habe nichts zu bereuen“"
Vincenzo Nibali (Bahrain - Merida) freut sich über seinen zweiten Platz beim Giro d´Italia 2019. | Foto: Cor Vos

03.06.2019  |  (rsn) - Zwar machte Vincenzo Nibali (Bahrain - Merida) im abschließenden Zeitfahren des 102. Giro d’Italia nochmals deutlich Boden gegenüber Richard Carapaz (Movistar) gut. Die 49 Sekunden, die der Italiener nach 18 Kilometern Zeitfahren durch Verona aber schneller war, reichten allerdings nicht aus, um dem Ecuadorianer noch von der Spitze der Gesamtwertung zu verdrängen. Nach 21 Etappen lag der zweitplatzierte Nibali 1:05 Minuten hinter dem 26-jährigen Carapaz.

Als ausschlaggebend erwies sich die 14. Etappe nach Courmayeur, die Carapaz mit 1:54 Minuten Vorsprung gegenüber Nibali und anderen Favoriten gewann und auf der er sich auch das Rosa Trikot holte. Dem trauerte der zweimalige Giro-Gewinner jedoch nicht nach. Und tatsächlich sah man am Sonntag einen strahlenden Nibali auf dem Podium, augenscheinlich mit sich und seiner Vorstellung bei der ersten GrandTour des Jahres zufrieden.

"Ich habe nichts zu bereuen, ich habe versucht, ein großartiges Rennen zu fahren und es so gut wie möglich zu interpretieren“, befand Nibali, der auch seine Tochter in Verona aufs Podium holte, um seine bereits sechste Podiumsplatzierung bei einer Italien-Rundfahrt und die elfte bei bisher 21 GrandTour-Teilnahmen zu feiern.

Dabei wollte Nibali auch die Kritik nicht gelten lassen, dass er und Primoz Roglic (Jumbo - Visma) bei der Courmayeur-Etappe einen folgenschweren Fehler begangenen hätten, als sie Carapaz davonziehen ließen und sich stattdessen gegenseitig beäugten. Vielmehr betonte der Sizilianer die Stärke des Südamerikaners. "Vor allem auf der Courmayeur-Bühne war er sehr gut. Er fuhr eine starke Konterattacke und holte sich so Zeit raus. Zuerst jagten wir ihn, aber im Finale hatten halt alle keine guten Beine mehr“, sagte Nibali, der sich dann auch vor dem Zeitfahren keine Hoffnungen darauf machte, Carapaz dessen ersten GrandTour-Gesamtsieg doch noch zu entreißen.

Nun beginnt die Vorbereitung auf die Tour

“Nein, ich wusste, dass es schwierig werden würde“, sagte er auf die entsprechende Frage. “Aber ich wusste, ich würde ein gutes Zeitfahren absolvieren können. Und vor der Schlussetappe darf man auch niemals aufgeben“, erklärte er, weshalb er auch dem Stadtkurs von Verona nochmals alles gab. “Ich habe hart gekämpft und versucht, diesen Giro zu gewinnen. Aber ich traf auf einen großartigen Carapaz - der sehr stark und von seinem Team gut beschützt war.“

Nach dem Giro ist vor der Tour - das gilt in dieser Saison auch für Nibali, der nach dem GP di Lugano am kommenden Wochenende bereits mit der Vorbereitung auf die am 6. Juli in Brüssel beginnende Frankreich-Rundfahrt beginnen wird. Als letzter der Rundfahrtspezialisten probierte Tom Dumoulin 2018 diesen Spagat, der mit jeweils dem zweiten Platz im Schlussklassement endete.

Mit einem ähnlichen Tour-Ergebnis wäre der Gewinner von 2014 sicherlich einverstanden. Doch am Sonntag zeigte sich Nibali noch ausgesprochen zurückhaltend zu seinen Ambitionen. "Für die Tour muss ich schauen, weil ich viel Energie verbraucht habe. Ich muss schauen wie sich sie angehe, wie meine Verfassung ist und wie mein Körper reagiert“, sagte er in Verona.

Mehr Informationen zu diesem Thema

28.10.2019Martens wurmt Roglics verpasster Giro-Sieg

(rsn) - Nach 60 Renntagen beendete Paul Martens vor drei Wochen beim belgischen Eintagesrennen Binche - Chimay - Binche ein Radsportjahr, in dem er sich wieder in den Dienst der Mannschaft gestellt ha

01.08.2019Sieg in der Wallonie: Cimolai kämpft sich aus Lebenskrise

(rsn) - Davide Cimolai (Israel Cycling Academy) hat sich aus einer Lebenskrise gekämpft und ist bei der Tour de Wallonie (2.HC) auch sportlich wieder in die Erfolgsspur zurückgekehrt. Der Italiener

10.07.2019Dumoulins Knieverletzung schlimmer als gedacht

(rsn) - Tom Dumoulins Knieverletzung, die ihn beim Giro d`Italia zum Ausstieg und auch zur Absage der Tour de France zwang, ist schlimmer als befürchtet. Wie die niederländische Zeitung De Telegraa

05.06.2019Wird Lopez für Schlag gegen Zuschauer doch noch bestraft?

(rsn) - Im laufenden Giro d´Italia entging Miguel Angel Lopez (Astana) einer Strafe, als er im letzten Anstieg der Italien-Rundfahrt von einem Zuschauer zu Boden gerissen worden war und diesen deshal

04.06.2019Giro d´Italia 2019: Analyse, Tops & Flops

(rsn) - Im gemeinsamen Podcast von radsport-news.com und meinsportpodcast.de werfen Malte Asmus, Eric Gutglück und Marc Winninghoff einen Blick zurück auf den 102. Giro d’Italia, der mit dem über

04.06.2019Martens: “Movistar hatte immer alles unter Kontrolle“

(rsn) - Zum erhofften Gesamtsieg hat es nicht gereicht, aber Jumbo - Visma scheint auch mit dem dritten Platz von Primoz Roglic beim Giro d’Italia zufrieden zu sein. Routinier Paul Martens etwa, der

04.06.2019Bora - hansgrohe kehrt mit vielen Lorbeeren vom Giro zurück

(rsn) - Mit drei Etappensiegen, dem Maglia Ciclamino sowie einem sechsten Gesamtrang kehrte das deutsche Team Bora - hansgrohe vom 102. Giro d’Italia zurück. Zudem erreichten alle acht Fahrer am

03.06.2019Startet der Giro 2020 im Zwift-Stil?

(rsn) - Seit einiger Zeit kursieren Gerüchte, wonach der Giro d’Italia 2020 mit einem “virtuellen Zeitfahren“, vergleichbar den Zwift-Wettbewerben, beginnen könnte. Möglicherweise handelt es

03.06.2019Gazzetta: Team Ineos will Carapaz´ Gehalt verzehnfachen

(rsn) – Mit Chris Froome und Geraint Thomas hat das Team Ineos die Tour-Sieger der vergangenen vier Jahre in seinen Reihen. Dazu kommen mit den aufstrebenden Egan Bernal und Pavel Sivakov zwei Talen

03.06.2019Cipollini: “Ackermann ist der perfekte Athlet“

(rsn) - Mario Cipollini hält Pascal Ackermann (Bora - hansgrohe) nach dessen Auftritt beim 102. Giro d’Italia für einen potenziellen Mailand-Sanremo-Gewinner. "Ackermann ist der perfekte Athlet un

03.06.2019Roglic empfindet seinen dritten Platz wie einen Sieg

(rsn) - Nach einer grandiosen ersten Giro-Hälfte mit den Siegen in den beiden Zeitfahren und vier Tagen im Rosa Trikot lief bei Primoz Roglic (Jumbo - Visma) seit der 15. Etappe mit dem schlecht orga

03.06.2019Haga rettet Sunweb den Giro und strahlt über sein Highlight

(rsn) - Chad Haga bereitete im Zeitfahren von Verona dem Team Sunweb nicht nur einen versöhnlichen Abschluss eines ansonsten ziemlich desaströsen Giro d’Italia. Im reifen Radsportalter von 30 Ja

Weitere Jedermann-Nachrichten

28.04.2024Famenne Classic: De Lie feiert seinen ersten Saisonsieg

(rsn) - Arnaud De Lie (Lotto - Dstny) hat bei der Famenne Ardeche Classic (1.1) seinen ersten Saisonsieg eingefahren. Der Belgier setzte sich nach hügeligen 195 Kilometern rund um Marche-en-Famenne

28.04.2024Lidl - Trek gewinnt trotz Stürzen Auftakt der Vuelta Femenina

(rsn) – Trotz eines Sturzes in der letzten Kurve hat Lidl – Trek das Teamzeitfahren zum Auftakt der 10. Vuelta Femenina (2.WWT) für sich entscheiden können. Obwohl Ellen van Dijk und Eleanor Bac

28.04.2024Highlight-Video der 5. Etappe der Tour de Romandie

(rsn) – Dorian Godon (Decathlon – AG2R La Mondiale) hat zum Abschluss der 77. Tour de Romandie (2.UWT) seinen zweiten Tagessieg eingefahren. Der Franzose entschied bei regnerischem Wetter die 5. E

28.04.2024Zangerle verpasst für sein Team nur knapp den Heimsieg

(rsn) –Lukas Kubis (Elkov – Kasper) hat in Österreich das 62. Kirschblütenrennen gewonnen, das erstmals als UCI-Rennen der Kategorie 1.2 ausgetragen wurde und zugleich der zweite Stopp der Road

28.04.2024Carlos Rodriguez feiert Gesamtsieg vor Vlasov und Lipowitz

(rsn) – Beinahe noch eine Spur deutlicher als auf der 1. Etappe ging es im Sprint der Schlussetappe der Tour de Romandie (2.UWT) zu. Der Sieger war dabei derselbe: Dorian Godon (Decathlon – AG2R L

28.04.2024Lechner lässt in Tschechien nichts mehr anbrennen

(rsn) – Am letzten Tag der Gracia-Rundfahrt (2.2) hat Corinna Lechner (Wheel Divas) nichts mehr anbrennen lassen und sich den Gesamtsieg der tschechischen Rundfahrt gesichert. Auf der 5. Etappe, di

28.04.2024Van den Broek gewinnt als erster Niederländer Türkei-Rundfahrt

(rsn) – Wegen Regen und Wind musste die Schlussetappe der 59. Türkei-Rundfahrt (2.Pro) abgesagt werden. Frank van den Broeck (dsm-firmenich – PostNL) verteidigte so kampflos sein Führungstrikot

28.04.2024Lipowitz mit seiner Giro-Generalprobe mehr als happy

(rsn) – Auch wenn er im Vorjahr bei der Czech Tour die Gesamtwertung gewann, so ist die diesjährige Tour de Romandie als Durchbruch in der Karriere von Florian Lipowitz (Bora – hansgrohe) zu bewe

28.04.2024Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir jeden Morg

27.04.2024Highlight-Video der Königsetappe der Tour de Romandie

(rsn) - Florian Lipowitz (Bora – hansgrohe) hat eine glänzende Vorstellung auf der Königsetappe der Tour de Romandie abgeliefert. Der 23-jährige Deutsche attackierte im Schlussanstieg hinauf nach

27.04.2024Huys saust im Zeitfahren allen davon

(rsn) – So schnell wie Tabea Huys (Maxx Solar Rose Women Racing) war noch nie eine Athletin auf dem 13,5 Kilometer langen Zeitfahrparcours der Gracia-Rundfahrt in der Tschechischen Republik. Seit 20

27.04.2024Lipowitz kommt in Leysin nicht mehr an Carapaz vorbei

(rsn) – Lange blieb es auf der Königsetappe der Tour de Romandie (2.UWT) ruhig, doch das letzte Drittel des Schlussanstieges reichte aus, um die Gesamtwertung nochmal ordentlich durchzuwirbeln. Und

JEDERMANN-RENNEN DIESE WOCHE
  • Keine Termine