Weitere Ergebnisse der Wahl - und Pässe, die kaum jemand kennt

Der schönste Rennrad-Anstieg der Welt: Entdeckungen, Teil zwei

Von Wolfgang Preß

Foto zu dem Text "Der schönste Rennrad-Anstieg der Welt: Entdeckungen, Teil zwei"
Der Colle del Finestre (2178 m) im Piemont war 2005 mit der ungeteerten Nordrampe erstmals Teil des Giro. | Foto: Cor Vos

07.05.2020  |  Vor drei Tagen haben wir Ihnen die Ränge sechs bis zehn Ihrer Wahl zum schönsten Rennrad-Anstieg der Welt vorgestellt. Hier nun weitere Platzierungen, und einige ausgewählte Entdeckungen - darunter von den großen Rundfahrten bekannte Pässe, aber auch einige wohl weitgehend unbekannte Rampen.

Auf Rang elf, mit nur wenigen Stimmen hinter dem Texas-Pass, hat sich der Colle del Finestre im Piemont platziert. Er war 2005 mit der ungeteerten Nordrampe erstmals Teil des Giro, auf der letzten Berg-Etappe, und ist seitdem regelmäßig bei der Italien-Rundfahrt dabei. Die 18,5 km lange Schotter-Auffahrt von Susa wurde damals extra gewalzt. Nach 1675 Höhenmetern mit großartigen Aussichten auf die umliegenden Cottischen Alpen - darunter der Mont Cenis (3612 m) - erreicht man das alte Fort auf der Passhöhe auf 2178 Metern.

Der folgende Platz zwölf geht in die Schweiz: Der Albula verbindet das Engadin mit Graubünden, und ist ein weiterer Geheim-Tip unter Rennradlern. Vor allem der knapp 22 km lange West-Anstieg von Filisur aus lohnt die Mühen: Neben der spektakulären Berg-Kulisse beeindruckt auch immer wieder die Trasse der Rhätischen Schmalspur-Bahn, mittlerweile Unesco-Weltkultur-Erbe, mit vielen Tunnels, die in Kehren und sogar Spiralen verlaufen, sowie kühnen Brücken. Der 2315 Meter hohe Albula-Pass wird gerne mit seinen Nachbarn Julier (2283 m) und Bernina (2331 m) zu zu einer (anstrengenden) Runde verbunden.

Platz 13 führt ambitionierte Rennradfahrer richtig hoch hinaus: auf den Mount Evans in Colorado, mit 4311 Metern Maximal-Höhe die höchste Fahrstraße Nordamerikas. Die 44 km lange Nord-Rampe startet in Idaho Springs, und führt über 2007 Höhenmeter bis knapp unter den Gipfel. Wer bis ganz oben will, sollte zwischen Mitte Juni und Mitte September starten (sonst ist der obere Teil geschlossen) - und möglichst früh am Tag: Die aussichtsreiche Höhenstraße ist ein beliebtes Ziel bei Autofahrern. 

Und nun ein paar ausgewählte Anstiege, die Sie, geschätzte Leser, uns besonders nahe gelegt haben...

Mehrmals genannt wurde der Punta Veleno am Monte Baldo, am Nordende des Gardasees. Die Bergstraße gilt als einer der härtesten Anstiege Italiens, in einer Liga mit der West-Rampe des Monte Zoncolan. Es geht über 8,5 Kilo- und fast 1100 Höhenmeter von Magugnano am Ostufer des Lago bis zum Punta del Telegrafo auf knapp 1160 Meter; davon etliche Kilometer mit 15 bis 20 Prozent Steigung.
Der Name Punta Veleno ist angeblich auf Vincenzo Torriani zurückzuführen, einer der Direktoren des Giro d’Italia der 70er Jahre, der bei einer Besichtigung die Nordwest-Anfahrt zum Monte Baldo als troppo velenosa, zu giftig bezeichnet hat. Wer die Rampe bezwungen hat, kann dem sicher zustimmen...

Zu guter Letzt ein weiterer Geheim-Tip für ausdauernde Rennradler: Der Splügen-Pass führt auf der Süd-Rampe von Chiavenna (325 m) in Italien aus über 30 Kilometer mit 1843 Höhenmetern nach Splügen (1457 m) in der Schweiz. Sowohl landschaftlich als auch in Sachen radsportlicher Anspruch ist der 2113 Meter hohe Übergang vom Hinterrhein in das Bergell durchaus mit dem Stilfser Joch zu vergleichen.

Für die Fotos dieser Geschichte möchten wir drei Lesern besonders danken: Dietmar Böll (Finestre), Holm Köhler (Splügen), Jürgen Witte (Veleno).

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