Van Alphen und Worst auf dem Podium

Alvarado glänzt bei der Superprestige von Niel auch im Schlamm

Von Kevin Kempf

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Carmen Alvarado (Alpecin – Deceuninck) hat die Superprestige in Niel gewonnen. | Foto: Cor Vos

11.11.2023  |  (rsn) – Mit ihrem zweiten Saisonsieg hat Ceylin del Carmen Alvarado (Alpecin – Deceuninck) beim Jaarmarktcross in Niel ihren Vorsprung in der Superprestige-Wertung ausgebaut. Die Niederländerin setzte in Abwesenheit von Fem van Empel (Jumbo – Visma) schon kurz nach dem Auftakt ab und dominierte das Rennen nach Belieben.

Nach vier Runden lag sie schon mehr als eine Minute vor Aniek van Alphen (Cyclocross Reds), die schließlich Zweiter wurde. Deren Teamkollegin Annemarie Worst komplettierte das Podium. Manon Bakker (Crelan – Corendon) wurde Vierte vor ihrer belgischen Mannschaftsgefährtin Sanne Cant.

“Hier würde man nicht einmal die Kühe hinschicken“, urteilte der niederländische Eurosport-Kommentator Thijs van Amerongen über den Kurs mit tiefem Morast und extrem rutschigen Passagen. Nach den heftigen Regenfällen der letzten Tage war das Rennen so schwer wie lange nicht mehr. “Es gab nur vier Runden, das zeigt, wie langsam wir über den Kurs fuhren. Ich habe das Rutschen und Nicht-Sehen-Können, wo man eigentlich fährt, sehr genossen“, befand Alvarado im Ziel-Interview.

Sieben Wettkämpfe hat Alvarado diese Saison absolviert, jedesmal landete sie auf dem Podium. Nach der Superprestige in Ruddervoorde konnte sie in Niel ihr zweites Rennen gewonnen. Beim Weltcup in Waterloo wurde Alvarado Dritte, die anderen viermal landete sie auf Platz zwei.

Alvarado auch im tiefen Matsch immer souverän

In Niel zeigte sie eine beeindruckende und fehlerfreie Leistung. “Was hinter mir passierte, habe ich nicht gesehen. Ich war weg und hatte dann keine Wahl. Ich musste weiterfahren und die Lücke wurde auch schnell größer. Danach musste ich mein eigenes Tempo fahren. Ich hatte auch ein paar Probleme, bin im Endeffekt immer gut auf dem Rad geblieben“, analysierte die 25-Jährige. Besonders eine steile, im tiefen Matsch endete Abfahrt sorgte für Probleme und spektakuläre Bilder: “Da hieß es Pobacken zusammenkneifen und einfach runterfahren“, meinte die Siegerin lachend.

Die schnellste Schlussrunde absolvierte van Alphen, allerdings wohl auch deshalb, weil Alvarado sich nicht mehr voll verausgaben musste. “Ich hatte einen schlechten Start und kam immer besser in meinen Rhythmus. Ich merkte auch, dass meine Konkurrentinnen begannen Fehler zu machen“, erzählte die 24-Jährige. “Ich habe die nicht gemacht und bin sehr zufrieden mit meinem zweiten Platz“, fügte sie an.

Mehr Probleme mit den Bedingungen hatte Worst. “Ich habe zu viele Fehler gemacht, denke ich. Man brauchte Glück, um die richtige Spur zu finden. Man konnte sie nicht sehen“, sagte die Tagesdritte. Pfützen verhinderten vielerorts eine klare Sicht auf den Untergrund.

Im Gesamtklassement baute Alvarado ihre Spitzenposition auf nunmehr fünf Punkte gegenüber Worst aus. Neue Dritte ist van Alphen, die an Inge van der Heijden (Crelan – Corendon), die in Niel leer ausging, vorbeizog. Der vierte Lauf der Superprestige findet am 18. November in Merksplas statt.

So lief die Superprestige in Niel:

Marie Schreiber (SD Worx) hatte mal wieder den besten Start und setzte sich mit drei weiteren Fahrerinnen ab. Bakker stürzte nach wenigen Metern auf einem Deich über die Absperrung, Worst und Anna Kay (beide Cyclocross Reds) rutschen in der matschigsten Passage des Kurses weg und hatten Mühe wieder auf die Beine zu kommen. Bereits nach einer halben Runde überholte Alvarado Schreiber, die weiter zurückfiel, als sie wegrutschte und gegen eine Laterne prallte.

Alvarado kam 14 Sekunden vor Worst und 24 vor Schreiber zur ersten Zielpassage. In der zweiten von vier Runden kam die stark aufkommende Bakker näher an Schreiber heran, nicht weit dahinter folgten van Alphen und Cant. Eingangs der dritten Runde musste Schreiber ihre drei Konkurrentinnen passieren lassen, die drittplatzierte Bakker lag nur noch zwölf Sekunden hinter Worst, die ihrerseits 1:02 Minuten auf Alvarado eingebüßt hatte.

In den Kampf um den zweiten Rang schaltete sich auch van Alphen ein, indem sie zu Bakker aufschloss. Alvarado überrundete derweil bereits zahlreiche Athletinnen und ging mit 1:22 Minuten Vorsprung auf die Schlussrunde. Zweite war weiterhin Worst, die zwei Sekunden auf ihre beiden Verfolgerinnen gutgemacht hatte.

Alvarado vermeidet mit tadelloser Vorstellung Schlammbad

Van Alphen schüttelte nun von Bakker ab und holte kurz danach auch Worst ein, die auf dem Deich weggerutscht war. Alvarado scheute weiterhin keine Risiken und überrundete nach der gefährlichsten Abfahrt auch Lorena Wiebes (SD Worx). Deren Teamkollegin Schreiber stieg dort zwei Minuten später auf Position sechs liegend unsanft über den Lenker ab und landete bäuchlings im Schlammbad.

Ähnliche Missgeschicke konnte Alvarado das gesamte Rennen über vermeiden. Nach einer tadellosen Vorstellung kam mit großem Vorsprung als Siegerin ins Ziel. Van Alphen behauptete sich auf den letzten Metern vor Worst. Schreiber belegte schließlich Rang sechs.

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