RSNplusNach Magen-Darm-Infekt Sechster in De Panne

Kanter zu früh im Wind: “Wäre mehr drin gewesen“

Von Felix Mattis aus De Panne

Foto zu dem Text "Kanter zu früh im Wind: “Wäre mehr drin gewesen“"
Max Kanter (XDS - Astana) beim Classic Brugge-De Panne. | Foto: Cor Vos

27.03.2025  |  (rsn) – Max Kanter hat sich beim Classic Brugge-De Panne (1.UWT) mit einem sechsten Platz zurückgemeldet, nachdem ihn ein Magen-Darm-Infekt in der Vorwoche beim ProSeries-Trio Nokere Koerse, Grand Prix Denain und Bredene Koksijde Classic noch ausgebremst hatte. Der 27-Jährige kam schadlos durch das Sturzchaos der letzten Kilometer und sprintete im Zentrum von De Panne schließlich als Sechster über den Zielstrich.

Auch wenn er radsport-news.com vor dem Start in Brügge auf die Frage, mit welchem Ergebnis er zufrieden wäre, noch mit einem Lächeln antwortete, dass man als Sprinter immer gewinnen wolle, war Rang sechs beim bestens besetzten Sprinter-Klassiker an der belgischen Küste ein gutes Ergebnis für den gebürtigen Cottbuser. Besser schnitt Kanter in einem WorldTour-Rennen auf europäischem Boden zuletzt vor zwei Jahren auf der 5. Etappe von Paris-Nizza ab – damals wurde er Fünfter.

"Erstmal sind es heute wichtige Punkte für das Team. In diesem Feld ist es kein schlechtes Resultat, wenn man in den Top Ten landet", meinte Kanter im Ziel nach dem Duschen am Mannschaftsbus, merkte mit Blick auf die zahlreichen Stürze der letzten Kilometer aber auch an: "Heute wäre mehr drin gewesen." ___STEADY_PAYWALL___

Astana-Sprintzug wohl etwas zu früh dran

An der 1.000-Meter-Marke hatte XDS – Astana das durch die Stürze bereits arg dezimierte Feld noch mit drei Mann angeführt. Und auch beim Einbiegen auf die Zielgerade war man noch sehr gut platziert. Kanter saß hinter Anfahrer Ballerini an dritter Stelle. Als dann aber der spätere Sieger Sebastian Molano (UAE – Emirates – XRG) attackierte und einen langen Sprint fuhr, konnte Ballerini dem Kolumbianer nicht mehr folgen und musste mit dem Ellenbogen signalisieren: 'Fahr los, Max, ich kann nicht mehr!'

"Wir hatten zu wenige Fahrer im Finale. Ballerini war viel im Wind und hatte keinen Punch mehr, als Molano wegfuhr. Ich wurde 400 Meter vor dem Ziel in den Wind gesetzt und habe versucht, den Sprint noch zu verzögern. Aber wenn es leicht berghoch geht und der Wind Vollgas von vorne kommt, ist das nicht so einfach, das bei der Distanz von vorne zu nehmen."

Nach UCI-Punkten Kanters drittbestes Karriere-Resultat

Kanter hielt noch gut dagegen, hatte auf den letzten 150 Metern aber gegen die schneller von hinten kommenden Kontrahenten keine Chance mehr und musste sich so mit Rang sechs begnügen. Unterm Strich aber dürfte das wohl keinesfalls weniger gewesen sein, als man bei seinem Team vor dem Rennen erwartet hatte angesichts der Konkurrenz, die in Brügge rund um Tim Merlier (Soudal – Quick-Step), Jonathan Milan (Lidl – Trek), Jasper Philipsen (Alpecin – Deceuninck), Olav Kooij (Visma – Lease a Bike) am Start stand.

Und wie Kanter selbst in seinem ersten Satz bereits anmerkte: Für XDS – Astana zählen in diesem Jahr beim Sammeln von UCI-Punkten für den Verbleib in der WorldTour schließlich alle Spitzenresultate. In De Panne sammelte Kanter deren 115 ein. Mehr gelangen ihm in seiner Karriere erst zweimal: beim dritten Platz beim Primus Classic 2022 (125 Punkte) und vor gut einem Monat beim zweiten Platz bei der Clasica de Almeria in Spanien (150 Punkte).

Max Kanter und XDS – Astana müssen dieses Jahr noch viele Punkte sammeln, um auch 2026 noch eine WorldTour-Lizenz behalten zu können. | Foto: Cor Vos

Im Februar war Kanter mit einem sechsten und einem fünften Platz auf Mallorca sowie einem fünften Rang auf einer Etappe der Oman-Rundfahrt und schließlich Platz zwei in Almeria bereits gut in die Saison gestartet. Im März aber lief es bislang weniger rund. "Die letzten Rennen sind etwas unglücklich gelaufen mit einer doofen Krankheit letzte Woche", sagte er nun in De Panne und bilanzierte schließlich: "Ich bin froh, dass es wieder in eine positive Richtung geht."

Am Sonntag bei Gent-Wevelgem will Kanter nun "wieder angreifen".

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