Sein Team will weiter kämpfen

Onley nahm den Kampf ums Podium auf und verlor - vorerst

Von Joachim Logisch aus La Plagne

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Oscar Onley (Picnic - PostNL) | Foto: Cor Vos

26.07.2025  |  (rsn) - Oscar Onley (Picnic – PostNL) hatte vor dem Start der 19. Etappe der Tour de France hinauf in die Skistation La Plagne einen großen Kampf angekündigt, um Florian Lipowitz (Red Bull – Bora – hansgrohe) noch vom dritten Platz in der Gesamtwertung und aus dem Weißen Trikot des besten Jungprofis zu verdrängen. Der 22-Jährige hat abgeliefert!

Der Schotte, der nur 22 Sekunden hinter dem 24-jährigen Deutschen zurücklag, orientierte sich an den beiden Erstplatzierten Tadej Pogacar (UAE – Emirates – XRG) und Jonas Vingegaard (Visma – Lease a Bike). Er ließ sich auch nicht abschütteln, als das Tempo so erhöht wurde, dass sogar Primoz Roglic, der Teamkollege von Lipowitz, der einen starken Ausreißversuch gestartet hatte, wieder gestellt wurde.

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Onley war bis zwei Kilometer vor Schluss noch Teil der Verfolgergruppe von Spitzenreiter Thymen Arensman (Ineos Grenadiers) mit Pogacar, Vingegaard und Lipowitz. Erst 1,5 Kilometer vor dem Gipfel musste Onley kurz abreißen lassen, konnte aber gleich wieder aufschließen. Wenige Meter später war es aber um ihn geschehen. Als Lipowitz das bemerkte, setzte er sich sofort vor die beiden Topstars und vergrößerte den Vorsprung auf seinen Verfolger auf nun 1:03 Minuten.

Trotzdem hat sich Onley nichts vorzuwerfen: "Die Jungs haben heute großartige Arbeit geleistet, ich bin super zufrieden mit ihnen. Frank (Van den Broek) war stark und hat mich beim Anstieg nach La Plagne unterstützt. Er hat dort enorm viel Zugkraft geleistet. Natürlich hätte ich gerne noch einen Schritt weiter nach vorne gemacht, aber wenn mir jemand vor dem Start der Tour de France gesagt hätte, dass wir mit noch ein paar Etappen vor uns auf dem vierten Platz in der Gesamtwertung liegen würden, hätte ich ihm nicht geglaubt. Ich habe heute einfach alles gegeben, also gibt es nichts zu bereuen“, stellte er seinem Team gegenüber fest.

Für seinen Sport Direktor Matt Winston ist der Kampf ums Podium aber noch nicht beendet, wie er gegenüber radsport-news.com betont. Zunächst aber lobt er: "Oscar hatte allein acht Top Ten Plätze während dieser Tour. Von einem 22-Jährigen kann man nicht mehr als das erwarten. Ich bin wirklich stolz auf ihn und das Team. Wir haben aber noch zwei Etappen vor uns und haben noch unsere Chancen. Die nutzen wir, wenn sie sich bieten. Aber heute war der andere stärker“, kündigt er an, dass Onley noch nicht an Aufgabe denkt.

Für Winston wird sich das Duell der beiden Jungstars auch in der Zukunft fortsetzen: "Es gibt viele fantastische Talente. Ja, ich denke, wir haben eine aufregende Zukunft vor uns in unserem Sport.“

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