Pole will mit Bora-hansgrohe beim Giro in die Top 5

Majka: Denk "ist etwas ruhiger" als Tinkov

Von Felix Mattis

Foto zu dem Text "Majka: Denk
Rafal Majka (Tinkoff) wurde 2016 zum zweiten Mal Bergkönig der Tour de France. | Foto: Cor Vos

02.11.2016  |  (rsn) - Sechs Jahre, seit Beginn seiner Profi-Karriere, ist Rafal Majka für das Team Tinkoff beziehungsweise dessen Vorgänger Saxo Bank gefahren - seit 2012 immer auch unter dem Einfluss des Russen Oleg Tinkov. Nun wechselt der zweifache Bergkönig der Tour de France nach Süddeutschland zu Bora-hansgrohe und vollzieht damit denselben Kulturwechsel wie Weltmeister Peter Sagan.

"Die Unterschiede sind nicht so groß. Das Team verändert sich durch jemand wie Sagan und den Wechsel von ProConti zur WorldTour sehr", sagte Majka in Japan am Rande des Saitama Criteriums ob seiner sportlichen Veränderung und versuchte den Vergleich zwischen seinem Noch- und seinem künftigen Arbeitgeber kühl herunterzuspielen - vielleicht auch, um niemandem weh zu tun. Klar: Tinkoff bezahlt den Polen noch bis Jahresende und Bora-hansgrohe wird es in den nächsten zwei Jahren tun.

Doch die Unterschiede zwischen Tinkoff und Bora-hansgrohe liegen auf der Hand, nicht nur wegen des neongelbenTrikots auf der einen und des dezent schwarzen Jerseys auf der anderen Seite. Der Blick auf die Teamleitungen reicht: dort der lautstark polternde Oleg Tinkov, hier der besonnene Ralph Denk - dort der mit dem Geld jahrelang scheinbar um sich werfende Russe, hier der gewissenhaft wirtschaftende Oberbayer.

Von radsport-news.com auf seinen alten und seinen neuen Boss angesprochen, musste Majka deshalb dann doch grinsen. "Ralph ist etwas ruhiger", lachte er in Saitama. "Er ist eine sehr gute Person. Aber Oleg ist auch ein großartiger Sponsor gewesen. Ich muss in den nächsten zwei Jahren sehen, wie es ist. Aber es ist sicher ein sehr schönes Team."

Besonders gut gefällt dem Polen, dass er in Zukunft mehr Freiheiten haben wird. Während bei Tinkoff nicht nur Sagan in der Hierarchie über ihm stand, musste er auf seinem Spezialgebiet, den Rundfahrten, zudem auch Alberto Contador  bedienen. Nun sieht seine Zukunft anders aus: Der dreifache Tour-Etappensieger und Gesamtdritte der Vuelta 2015 sowie -Fünfte des Giro 2016 ist bei Bora-hansgrohe nun selbst der Mann fürs Gesamtklassement bei großen Rundfahrten.

"Top-5-Platzierungen im Gesamtklassement bei zwei Grand Tours", sagte Enrico Poitschke unlängst unter anderem, als er die hoch gesteckten Saisonziele fürs erste WorldTour-Jahr von Bora-hansgrohe aufzählte. Dazu gehören übrigens auch der Sieg bei einem Monument und das Grüne Trikot der Tour de France sowie ein Top-6-Ergebnis in der WorldTour-Teamwertung.

Während Sagan im März oder April mit einem Monuments-Sieg das erste dieser Ziele erreichen soll, ist im Mai Majka an der Reihe - eher noch als Bora-Rückkehrer Leopold König. Jens Zemke wird den Giro d'Italia als Sportlicher Leiter bestreiten und sprach im Gespräch mit radsport-news.com bereits über Majka als Kapitän.

"Es wird nicht leicht, aber wir werden sehen. Sicher brauche ich ein gutes Team dort, gerade am Stelvio. Der Giro-Parcours ist sehr hart. Ich finde ihn härter als 2016", weiß Majka. "Ich hoffe, dass das Wetter gut ist. Wir müssen aber viel ändern. Ich muss mich wirklich gut auf den Giro vorbereiten", sieht er wohl Verbesserungsbedarf. Denn in Italien war schon diesmal das Podium das Ziel gewesen. "Aber die Top 5 sind auch okay", meint Majka, der jedoch mit seinem Jahr 2016 insgesamt wegen der starken Tour (Bergtrikot) und den guten Olympischen Spielen, wo er Bronze holte, sehr zufrieden gewesen sei.

Wie sein Rennprogramm 2017 genau aussehen wird, konnte Majka in Japan noch nicht verraten. Einzig die Kapitänsrolle beim Giro scheint wirklich fest zu stehen. Ob er danach aber die Tour bestreitet, um Sagan zum Grünen Trikot zu verhelfen und möglicherweise selbst wieder das Bergtrikot anzuvisieren, oder ob er bei der Vuelta ebenfalls auf ein Top-5-Resultat in der Gesamtwertung fahren wird, steht zumindest offiziell noch nicht fest.

Mehr Informationen zu diesem Thema

02.12.2017Dumoulin will ein zweites “shit-gate“ vermeiden

(rsn) - Noch steht nicht fest, ob Tom Dumoulin im kommenden Jahr beim Giro d’Italia zur Titelverteidigung antreten wird. Sollte es dazu kommen, möchte der Niederländer auf jeden Fall Szenen wie be

01.06.2017Giro-Sieger Dumoulin in seiner Heimatstadt Maastricht geehrt

(rsn) - Tom Dumoulin ist am Mittwoch in Maastricht von Tausenden von Radsportfans gefeiert worden. Der Gewinner des diesjährigen Giro d’Italia präsentierte sein Rosa Trikot und die Trofeo Senza Fi

30.05.2017Gazetta: Nibali verzichtet zugunsten der Vuelta auf die Tour

(rsn) - Vincenzo Nibali (Bahrain-Merida) wird auf die Tour de France verzichten und stattdessen die Vuelta a España zu seinem nächsten große Ziel in diesem Jahr machen. Das meldete die Gazzetta de

30.05.2017Lastet auf dem Giro ein Triple-Fluch?

(rsn) - Nachdem Vincenzo Nibali am vergangenen Wochenende dabei gescheitert ist, seinen dritten Gesamtsieg beim Giro d’Italia einzufahren, drängt sich der Eindruck auf, dass ein Triple-Fluch auf de

29.05.2017Giro-Sieger Dumoulin rückt auf Rang drei der WorldTour-Rangliste vor

(rsn) - Mit seinem Gesamtsieg beim Giro d’Italia, wo er zudem noch zwei Etappenerfolge feiern konnte, hat sich Tom Dumoulin (Sunweb) vom 27. auf den dritten Platz der WorldTour-Einzelwertung verbess

29.05.2017Quintana bekam nicht das, was er wollte

(rsn) - "You can’t always get what you want“ lautet der Titel einer der berühmtesten Songs der Rockgeschichte. Das Stück von den Rolling Stones könnte Nairo Quintana - so er die "Stones" überh

29.05.2017Dumoulin: “Irgendwann will ich die Tour gewinnen“

Mailand (dpa) - Kaum war Tom Dumoulin in Mailand als erster niederländischer Sieger beim Giro d`Italia gekrönt, folgten auch schon die Fragen zur Tour de France. "Das Nächste sind ein Bier und Barb

29.05.2017Gaviria: "Diese Erfolge waren außerhalb meiner Fantasie"

(rsn) - Bereits beim letztjährigen Giro d´Italia lieferte die Quick-Step Floors-Mannschaft eine beeindruckende Vorstellung ab. Durch Marcel Kittel, Gianluca Brambilla und Matteo Trentin gewann das b

29.05.2017Van Emden brachte auch Dumoulins Übersetzung an ihre Grenze

(rsn) - Natürlich stand Tom Dumoulin (Sunweb) nach dem Giro-Abschlusszeitfahren in Mailand im Mittelpunkt der medialen Aufmerksamkeit. Schließlich hatte der 26-Jährige gerade seine erste Grand Tour

29.05.2017Nibali: "Ich habe mehr von mir selbst erwartet"

(rsn) - Zum großen Giro-Finale in Mailand konnte Vincenzo Nibali (Bahrain-Merida) die Hoffnungen der italienischen Fans auf seinen dritten Giro-Triumph nach 2013 und 2016 nicht erfüllen. Der 32-jäh

29.05.2017Viva il Giro d´Italia - so spannend war die Tour seit Jahren nicht

(rsn) - Vive le Tour de France - die Frankreich-Rundfahrt ist im Radsport das Maß der Dinge. Doch der Giro d´Italia hat mächtig aufgeholt und in Punkto Spannung der Frankreich-Rundfahrt wenigstens

28.05.2017Platz 16 beim Giro - Pömer sagt Konrad eine große Zukunft voraus

(rsn) - Mit einem weiteren Top-Ten-Ergebnis hat das deutsche Bora-hansgrohe-Team den 100. Giro d’Italia beendet. Jan Barta landete im abschließenden Zeitfahren von Monza nach Mailand auf dem sechst

Weitere Radsportnachrichten

25.04.2024Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir jeden Morg

25.04.2024Die Aufgebot für den 107. Giro d´Italia

(rsn) – Am 4. Mai beginnt in Venaria Reale nördlich von Turin mit dem Giro d’Italia (2.UWT) die erste Grand Tour des Jahres. Insgesamt 176 Fahrer aus 22 Teams nehmen die 107. Ausgabe der Italien-

25.04.2024Teutenberg jubelt zum Auftakt der Tour de Bretagne

(rsn) - Nachdem er in seinen ersten drei U23-Jahren vergeblich einem UCI-Sieg hinterhergejagt war, eilt Tim Torn Teutenberg (Lidl - Trek Future Racing) in dieser Saison von Erfolg zu Erfolg. Nach sei

25.04.2024Romandie-Prologsieger Zijlaard bricht sich Ellenbogen

(rsn) – Nur zwei Tage nach seinem Triumph im Prolog der Tour de Romandie (2.UWT) hat Maikel Zijlaard (Tudor) einen heftigen Rückschlag hinnehmen müssen. Wie der 24-jährige Niederländer gegenüb

25.04.2024Bike-Aid: Dorn hat in der Türkei das Bergtrikot “ziemlich save“

(rsn) – Das deutsche Kontinental-Team Bike Aid ist weiterhin der Aktivposten der Türkei-Rundfahrt (2.Pro). Am fünften Tag in Folge war die saarländische Equipe in der Ausreißergruppe vertreten

25.04.2024Nys krönt ersten Ausreißversuch der Karriere, Lipowitz Vierter

(rsn) – Ein 21-Jähriger Crossspezialist aus Belgien hat bei der Tour de Romandie (2.UWT) für die nächste Überraschung gesorgt. Thibau Nys (Lidl - Trek) entschied auf der 2. Etappe die erste Berg

25.04.2024Jakobsen gibt Andresen Grünes Licht für den zweiten Etappensieg

(rsn) – Tobias Lund Andresen (dsm-firmenich – PostNL) hat mit dem zweiten Tagessieg in Folge seine Führung in der Gesamtwertung der 59. Türkei-Rundfahrt (2.Pro) ausgebaut. Der 21-jährige Däne

25.04.2024Drei Bergankünfte, Sprints, Windkantengefahr & Teamzeitfahren

(rsn) – Nachdem die Spanien-Rundfahrt im vergangenen Jahr von Torrevieja an der Costa Blanca vorbei an Madrid in den Norden nach Asturien an den Atlantik und zur abschließenden Bergankunft an den L

25.04.2024Zwölf deutsche Profis auf vorläufiger Startliste des Giro d´Italia

(rsn) – Insgesamt zwölf deutsche Profis werden nach aktuellem Stand am 4. Mai den 107. Giro d’Italia in Angriff nehmen, wie aus der vom Veranstalter RCS Sport veröffentlichten vorläufigen Start

25.04.202422 Teams am Start der 3. Tour de France Femmes

(rsn) – Mit insgesamt 22 Teams wird am 12. August im niederländischen Rotterdam die 3. Tour de France Femmes (2.WWT) gestartet. Beim Grand Départ dabei sein werden auch die beiden deutschen Frauen

24.04.2024Highlight-Video der 1. Etappe der Tour de Romandie

(rsn) – Der Franzose Dorian Godon (Decathlon – AG2R La Mondiale) hat sich die 1. Etappe der Tour de Romandie gesichert. Nach 165,7 Kilometern vom Château-d´Oex nach Fribourg, wobei sechs Bergwer

24.04.2024“Unglaublich“: Dorn fährt auf Ansage ins Bergtrikot

(rsn) – Das Team Bike Aid, allen voran Vinzent Dorn, zeigt sich bei der Tour of Turkiye (2.Pro) weiterhin von der allerbesten Seite. Dorn schaffte es auf der 4. Etappe, die über 138 Kilometer von

RADRENNEN HEUTE

    WorldTour

  • Tour de Romandie (2.UWT, SUI)
  • Radrennen Männer

  • Presidential Cycling Tour of (2.Pro, TUR)
  • Gracia Orlová (2.2, CZE)
  • Tour de Bretagne (2.2, FRA)
  • Tour of the Gila (2.2, USA)